31.3.13

»Die Ritterburg der geilen Sexsklavinnen«

Hand aufs Herz: Hätten Sie diesen Beitrag gelesen, verehrter Leser, wenn da z. B. »Die Schwierigkeiten der Titelfindung« gestanden hätte? Aber genau darum geht es. »Weidenrute und Schwert«, »Feder und Farbe«, »Kette und Kreuz« - diese Titel der drei Bände der »Mittelalter-Trilogie« sind wohlbegründet durch ihren Inhalt - aber nicht sehr verkaufsträchtig. Gegen eine »Ritterburg der geilen Sexsklavinnen« hätte wiederum der Verfasser etwas, so sehr er sonst darauf erpicht ist, viel zu verkaufen. Er hatte sogar gegen das sm-ige Titelbild was - bis ich ihm klarmachte, daß er mit dem von ihm erträumten ... äh ... gefühlvollen Titelbild noch weniger verkaufen würde, einfach weil keiner erkennt, daß sich dahinter ein SM-Roman verbirgt. Insbesondere AutorINNEN wollen oft so »gefühlige«, aber wenig verkaufsträchtige Titel wie z. B. »Morgendunkel«. Wir sehen: La lutta continua - der Kampf geht weiter - der Kampf um den optimalen Titel ... Und so müssen wir weiter damit leben, daß Literaturkritiker die Nase rümpfen über einen grell-plakativen Titel, wobei sie übersehen, daß sie den - hätten sie ihn nicht als Rezensionsexemplar gratis zugeschickt bekommen - glatt übersehen hätten, wäre er »literarisch« gefühlvoll gewesen ...

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