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Es werden Posts vom Juni, 2010 angezeigt.

rororo ist der König!
Revolution am 17. Juni - vor 60 Jahren ...

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Es geschah am 17. Juni 1950. Auf den Tag genau drei Jahre später würden die Arbeiter in Ostberlin auf die Straße gehen, am 17. Juni 1950 hingegen machte der Rowohlt Verlag Revolution - die ersten vier »rororo«-Taschenbuchtitel kamen auf den Markt. Nach dem Krieg hatte Rowohlt zunächst (für eine Reichsmark) die »Rowohlts Rotations-Romane« unters Volk gebracht, auf billigem, schlechtem Zeitungspapier, im Rotationsdruck, im Zeitungs-Großformat. Dann sah sein Partner Ledig in den USA die dort populären Taschenbücher, und die Idee war geboren, so etwas auch in Deutschland einzuführen. Mehr als den Stundenlohn eines Arbeiters sollte so ein Buch nicht kosten - 1,50 DM pro Band. Eine Startauflage von 50.000 Stück pro Band machten ihn möglich. Der Druck war oft winzig klein, das Papier mies - immer noch Zeitungspapier und Rotationsdruck, nur nicht mehr das große Format; ein leinener Buchrücken sollte die Gediegenheit fest gebundener Bücher vortäuschen. (1961 konnte man darauf verzichten: Das Ta

Videobeweis: Der Ball war NICHT drin!

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Kein weiterer Kommentar.

Zur Preislage des Verlags (mal wieder)

»Wir müssen uns des öfteren anhören, Bücher im allgemeinen und unsere im besonderen seien zu teuer. Damit da Ruhe ist: ...« - so setzte Gerd Haffmans, Verleger von Büchern, die etwas teurer als die anderen waren, zu einer Philippika gegen den »allgemeinen Schrei nach dem billigen Buch« an. Das Thema bleibt aktuell, wie eine Amazon-Rezension zu Band I von »Entführt« beweist: Warum keine volle Punktzahl? Ging es nur um den Verlag dann wären es noch weniger. Was man bei seiner leidenschaftlichen Suche manchmal übersieht, dieses Buch hat weniger als 200 Seiten !! ist also ein Büchlein! Man braucht alle 3 für die fortlaufende Geschichte und das ist bei dem billig Druck ein unmöglicher Preis. Ich Illustriere oft für kleine spezielle Verlage, kenn mich ein wenig aus und finde es..... frech. Entweder man glaubt kaum einen Markt dafür zu finden und traut sich nur an eine sehr sehr kleine Auflage ran, von wenig als 100,( was Quatsch ist, denn der Markt ist groß genug, das Buch gut ) oder man gla

Köhler und Waldheim - zwei fade Karrieristen im Vergleich

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Soeben blättere ich noch mal im »Notizbuch des Johannes Gross« und stoße auf einen Eintrag von 1986. Damals begann man sich international, vor allem in den USA, über die Vergangenheit von Kurt Waldheim zu echauffieren. Jahrelang war er als UNO-Generalsekretär gut genug gewesen, sein Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg war bekannt gewesen - nun war er österreichischer Bundespräsident, und auf einmal wurde er zur geächteten Person, sogar mit Einreiseverbot in die USA, wenn ich mich recht erinnere. Johannes Gross dazu am 2.5.1986: »Aus Anlaß des Falles Waldheim erinnert in England jemand an die Bemerkung, die Asquith 1914 machte - die Österreicher sind bei weitem das dümmste Volk in Europa. Die Erinnerung ist ganz unpassend. Die Österreicher haben sich nach dem Zweiten Weltkrieg eher schlau verhalten, nur sind sie jetzt in der Person Waldheims erwischt worden, womit sie nicht mehr zu rechnen brauchten. Auch Waldheim selbst ist kein dummer Österreicher, allerdings, wie ich in einem langen Ge

Das Neueste aus der Anstalt:
Schweden will das Bargeld abschaffen

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Wird es ihn bald nicht mehr geben?: Jemand sagte mal in den 70er Jahren, im Jahr 2000 werde es nur noch fünf Könige geben: die vier im Kartenspiel und den von England. Er irrte sich. Aber in Münzgestalt wird's dem schwedischen Herrscher demnächst vielleicht wirklich an den Kragen gehen. Eine große Koalition aus Gewerkschaftern, Unternehmensverbänden und Feministinnen macht nämlich in Schweden seit Monaten Front gegen das gute alte Bargeld - wenn es nach denen ginge, soll es alsbald völlig abgeschafft und ganz durch bargeldlose Zahlung ersetzt werden. »Nur Bares ist Wahres«, weiß der Volksmund sehr richtig. Bargeld sichert uns einen letzten Rest von Freiheit und Unabhängigkeit vor Banken und einem zunehmend gierigen Staat - und deswegen haben Banken und Staat schon vor Jahrzehnten zum Feldzug gegen das Bargeld geblasen: weil es Arbeit macht, gezählt, kontrolliert und bewacht werden muß, weil es den Leuten Unabhängigkeit gibt ... Genau das ist manchen Schweden ein Dorn im Auge. »Jede