5. Tag: Santiago de ComposteIa - Muxia (Di, 4.1.2011) - Tresen-Thesen
Gegen Morgen schien es sich ausgeregnet zu haben. Das Rauschen des Regens hatte aufgehört, das Kreischen der Möwen war geblieben. Früh schon war ich wach, schmökerte im Reiseführer, pennte wieder ein, zog mich schließlich an und ging um neun in den Frühstücksraum, wo ein für südliche Verhältnisse reichhaltiges Büffet auf die Gäste wartete: »Es gibt sogar Schwarzbrot!« lobte ein deutscher Gast. (Er meinte Vollkornbrot. Schätzungsweise zwei Drittel der wenigen Gäste waren Deutsche). Ich aß mich richtig satt, zog mich wieder in mein Zimmer zurück, döste noch ein wenig, duschte, räumte alles zusammen und verließ mit meinem Gepäck das Hotel. Zehn Minuten Fußmarsch westwärts, und ich war bei meinem Wagen. Gepäck verstaut und dann zwischen zwei Häusern hindurchgegangen - und gleich war ich im Grünen, wo »im dunklen Laub glühten die Goldorangen« wie bei uns die Apfel- und Kirschbäume und wo man meinte, auf dem Dorf zu sein und nicht in Santiago - die Kirche fast zum Greifen nah, als stünde sie