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Es werden Posts vom Juni, 2013 angezeigt.

Filmtip: »Das Superhirn« mit Belmondo ...

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... und David Niven. Aller guten Dinge sind drei, liebe Leser, daher noch dieser Filmtip. Scheckig gelacht haben wir uns alle vor dem Fernseher, als so um 1977 »Das Superhirn« (1966) lief: Von Kumpels aus dem Knast befreit, hinten rein in einen Transporter mit Bett im Laderaum - leider unverankert und bei jeder Kurve hin- und herrutschend - bis es dann beim Beschleunigen durch die Hintertür kracht und der befreite Ganove Belmondo auf einem öffentlichen Platz steht. Aber Superhirne meistern auch solche Situationen.  Diskutiere nie mit Mafiabossen im Swimming-Pool auf aufblasbaren Sesseln - eine falsche Äußerung, und sie ziehen den Pfropfen, und - pffft! - zischt du ab durch die Mitte wie ein nicht zugebundener Luftballon durchs Zimmer ... Immer den Humor bewahren, auch wenn der Citroen DS in der Mitte auseinanderbricht und der Kumpel auf der Rückbank abgehängt wird: Belmondo. Jahrelang warteten wir auf eine Wiederholung, aber es kam und kam keine. Jeder Sch*** wurde wiederh

Filmtip: »Mein Bruder, der Supermann«

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Supermann ist er, aber nur der kleine Bruder vom »richtigen« Supermann. Fliegen kann er, aber nur niedrig am Boden und nur manchmal. Dafür hat er ein unbestechliches Herz, während sein Bruder, der richtige Supermann, der pfeilschnell durch die Lüfte zischt und alles in nullkommanix erledigt, auf jede feindliche Agentin reinfällt und dann oft von seinem kleinen Bruder gerettet werden muß. Super-Bösewicht in diesem lustigen italienischen Streifen von 1968* ist »happy Betty«, Inhaberin einer Supermarktkette mit Weltherrschaftsallüren. Ihrer Aktionärsversammlung erläutert sie, wie sie sich das vorstellt: Einem Mückenschwarm gleich werden sich Millionen winziger Raketen in die Hirne argloser Passanten bohren und bei denen bewirken, daß sie sofort in den nächsten Happy-Betty-Supermarkt eilen und dort manisch alles leerkaufen. Auch ihren »humanen Umgang« mit ihren Angestellten demonstriert »happy Betty« ihren Aktionären: »Gegen Lohnabzug können unsere Angestellten auch weibliche Betreuung b

»Den Unsinn der Preise à la 49,80 DM ...

... machen wir nicht mit«, hieß es vor Jahren in einem Haffmans-Prospekt. Man wolle dem Buchhändler die lästige Groschenhuberei ersparen und andererseits das Publikum nicht für so blöd verkaufen, daß erst 49,80 DM statt glatten 50,- DM den Kaufimpuls auslösen. Ja, seh ich eigentlich auch so - aber dennoch wird es diese doofen x,99-Euro-Preise bei mir demnächst geben, bei Ebooks nämlich. Der »iStore« (oder wie auch immer er heißt) akzeptiert nämlich nur solche Preise auf x,99 oder x,49 Euro, also muß ich meine Ebooks zu einem solchen Preis anbieten, wenn ich dort präsent sein will - und aus Gründen der Preisbindung können diese Ebooks dann nicht anderswo zu einem anderen Preis angeboten werden. Tja, so ist das nun mal ;-)

Platz 6 der US-Rangliste der Schnüffelobjekte ...

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Das erkennt man sogar noch aus dem Weltraum: Deutschland ist Europas liebstes US-Schnüffelobjekt, fand der britische Guardian (»Wächter«) heraus, von dem diese Karte stammt ... ist Deutschland. Auf obiger Schnüffellandkarte des britischen Guardian erscheinen wir wie eine rote Gefahrenzone hervorgehoben. Nur noch solch liebliche Länder wie Pakistan, Iran, China, Ägypten und Indien werden noch intensiver ausgekundschaftet. Schon vor Jahren gab es ja den Verdacht, daß z. B. gigantische Horchposten wie ECHELON weniger der Terrorabwehr dienen als der US-Wirtschaftsspionage zuungunsten Deutschlands. Von Seiten der deutschen Regierung geschah wie üblich nichts, ebenso wenig wie das EU-Parlament dem SWIFT-Kreditkartendatengeschnüffel der US-Behörden mehr als hinhaltenden Widerstand entgegensetzte (aber Glühbirnen und Duschköpfe regulieren, das können sie). Mehr darüber hier .

Haben Kurzgeschichten noch eine Chance?

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Mein Autor Gerwalt meint: nein. Jedenfalls nicht auf Papier. Seit etwa 2005 seien im Netz so viele Kurzgeschichten zu lesen, daß niemand mehr Kurzgeschichten kaufen wolle. Ich widersprach unter Berufung auf Eurydikes »Die Nacht hat 24 Stunden«, das - nach den Ratgebern - mit rund 6.000 Exemplaren mein bestverkauftes Buch ist. Allerdings liegen seine goldenen Zeiten auch einige Jahre zurück, momentan ist es tatsächlich schwierig, mit Kurzgeschichten eine passable Auflage zu machen. Na, hoffen wir, daß es in einer Literaturgeschichte des Jahres 2200 nicht heißen muß: »Von der - so heißt es - bemerkenswerten deutschsprachigen Kurzgeschichte des 21. Jahrhunderts ist nichts erhalten. Die eine Hälfte ging bei einem Festplattenabsturz verloren, die andere verwehte, als ›die Wolke‹ sich in heiße Luft auflöste.« »Die Wolke« - kein guter Speicherungsort für Dateien. Eines Tages verziehen sich die Wolken, und alles ist weg.

35 Jahre Konkursbuch Verlag - Sprachen, Länder, Umsatzhöhen ...

Mal sehen, was unser Annoncenblättchen so alles bringt, dachte ich vor Tagen. Aha: eine Notiz über den Vortrag meines Freundes S. in einem Tübinger Antiquariat über »Superhelden« - von Gilgamesch bis Superman; und gleich daneben ein Artikel über den 35. Geburtstag von Claudia Gehrkes Konkursbuch Verlag, kaum 500 Meter weiter. 35 Jahre hat sich der unabhängige Verlag jetzt schon gehalten und dabei rund 250 Titel auf Lager, pro Jahr sind es heute etwa 20 neue. Allerdings berichten Autoren auch schon mal von Minihonoraren und Miniauflagen. Na ja, das ist bei mir bei vielen Titeln (leider) auch nicht anders, und ich hab erst rund 100. Nur rund 50 Titel hingegen führt Greenery Press, der SM- und Erotikverlag aus Oakland, Kalifornien, und verkauft davon über 100.000 Stück jährlich, ich nur gut 10.000 - allerdings ist auch der englische Sprachraum rund fünfmal so menschenreich wie der deutsche. Tja - das sind die Relationen ...

Die Tücken der Technik

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Sorry, Leute - eigentlich sollten zum gegenwärtigen Zeitpunkt ja schon die fünf ersten Ebooks des Marterpfahl Verlags auf dem Markt sein - aber eins will sein Verfasser noch mal überarbeiten, und bei den anderen setzt mir die Tücke der ungewohnten Technik zu. Ich komme mir vor wie ein Romanschriftsteller von 1950, der seinen Roman auf einmal zu einem Fernsehspiel machen soll, obwohl er noch nie einen Blick in dieses geheimnisvolle neue Medium getan hat; der dabei zwar sachkundige Hilfe bekommt, aber die ist etwas betriebsblind und setzt tausend Dinge als selbstverständlich voraus, die für ihn aber alles andere als selbstverständlich sind. Ich bitte daher noch um etwas Geduld, bis ich mich aus den Wirren der Technik befreit habe wie Laokoon aus den Schlangen ... Zerrieben von den Tücken der Technik?

»Holt den Schurken runter von der Reichstagskuppel!« - Filmtip

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Ende Mai mailte ich es einigen Freunden: »Die Spur führt nach Berlin« Habe soeben gemerkt, daß dieser alte Film (1952) jetzt auf DVD lieferbar ist, und habe sofort bestellt, obwohl ich noch gar keinen DVD-Player habe ;-): »Die Spur führt nach Berlin«. Vom Feinsten!: Mord am Funkturm. Verfolgungsjagd mit Brezelfenster-Käfern quer durch Westberlin, das verfolgte Auto entschwindet am Brandenburger Tor durch die Sektorengrenze (deswegen wurde der Film am Staatsfeiertag 17. Juni so oft gezeigt - bis 1989); Geldfälscherbande in den unterirdischen Gängen der Krolloper und Reichskanzlei; Schießerei in der Ruine des Reichstags; mit dem Motorboot von der DDR durch den Wannsee nach Westberlin ... Story: Arthur Brauner; Mitwirkende u. a.: Barbara Rütting, Horst Buchholz, Wolfgang Neuss, Günther Pfitzmann ... Da staunt der eingeflogene Ami, was es in Berlin so alles an Untergrund gibt ... »Hier geht's ja zu wie beim ›Dritten Mann‹!« »Holt die Halunken runter von der Reichsta

»Lohnt es sich, gegen das organisierte Verbrechen zu kämpfen?« - »Nö«, ...

... meint Roberto Saviano, Verfasser des vor einigen Jahren verfaßten, die Mafia durchleuchtenden Bestsellers »Gomorrha«, in einem Interview. Müßte er es heute in Kenntnis der Folgen noch einmal entscheiden, er entschiede sich dagegen. Auch die Mohammedkarikaturisten oder Salman Rushdie würden sich heute vielleicht anders entscheiden und die Werke nicht verfassen oder zeichnen, deretwegen sie skandalös berühmt wurden . Der Dank des Vaterlands ist dir gewiß , pflegte man früher zu sagen. Mag sein - aber der Dank verfliegt schnell, Ruhm und öffentliche Aufmerksamkeit (und vielleicht auch das Geld, das Einkommen) wenden sich was anderem zu - nur die Fanatiker, die hinter dir her sind, die vergessen nicht so schnell, vielleicht sogar überhaupt nicht, und du führst ein ziemlich freud- und freundloses Leben im Verborgenen, unter Polizeischutz, im Exil und fragst dich: War es das wert ?  Roberto Saviano meint: Nein! Crash oder Notbremse? Der Euro habe eh nur noch eine Überlebenschance vo