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Es werden Posts vom Juni, 2015 angezeigt.

Anarchie statt AfD

Nanu, bin ich beim falschen Auto? fragte ich mich heute morgen, als ich aus dem Lokal kam, in dem ich gefrühstückt hatte. Statt des blauen AfD-Aufklebers prangte auf der Hecktür meines Wagens nämlich ein grüner Aufkleber mit einem Anarchisten-A und dem Hinweis: »Wachstum und Technologie sind keine Lösung, sie sind das Problem.« Nachdem ich den grünen Aufkleber abgelöst hatte, kam darunter wieder der blaue zum Vorschein. Doch auch die AfD erscheint mir immer weniger als Lösung und immer mehr als Problem. Ich hatte ja ernsthaft überlegt, ob ich zum Essener Mitgliederparteitag in der Grugahalle am ersten Juli-Wochenende gehen soll, um beim großen Hauen und Stechen für gemäßigte bürgerliche Kandidaten zu stimmen. 3000 Mitglieder sind schon jetzt angemeldet, das Ganze wird - wie immer - ein stressiges Riesenspektakel. Aber das Ganze würde mich vier Tage und um die 300 Euro kosten (mit An- und Abreise), und die AfD ist wohl eh nicht mehr zu retten. Die Piraten zerlegten sich von links, di

Gedenken - erwünscht und unerwünscht

Was im  heutigen Rußland nicht mehr gezeigt werden darf: Ein Thriller in der GULag-, Unterdrückungs-, Hunger- und Bespitzelungswelt der UdSSR der 30er Jahre. »Kind 44« heißt er. »Der beklemmende Realismus ist es, was den Kulturminister Russlands bewogen hat, den Film als ›untragbar‹ zu bezeichnen und die Aufführung in Russland zu untersagen. Ein Grund mehr, ihn sich anzuschauen«, schreibt Vera Lengsfeld  hier . 2 1/2 Euro für den Sieg 800 Jahre ist die englische Magna Charta libertatum jetzt alt, einer der ersten Schritte hin zum westlich-demokratisch-liberalen Rechts- und Verfassungsstaat, in dem aus Untertanen Bürger wurden, und 200 Jahre ist die Schlacht von Waterloo her, die dem Tyrannen Europas, Napoleon, endgültig das Genick brach und die versklavten Völker von diesem Alpdruck erlöste. Doch in Frankreich wird der Tyrann immer noch viel zu freundlich gesehen, und so protestierte Frankreich, als Belgien eine Euromünze zum Gedenken der Schlacht von Waterloo prägen wollte. B

Wer bezahlt die Dachspitze vom Berliner Schloß?

Ich vielleicht. Zusehends schließt sich die alte Wunde im Berliner Stadtbild, näheres dazu hier . Ich war einst gegen den Wiederaufbau des Schlosses - schließlich war auch »Erichs Lampenladen« ein Stück Geschichte, wenn auch kein besonders tolles, und wenn rings um den einstigen »Palazzo Prozzo« nur moderne Gebäude stünden, ergäbe der Wiederaufbau des Schlosses in der Tat keinen Sinn, es stünde isoliert inmitten der modernen Bauten - da aber die DDR in ihrer späten Preußenbegeisterung ringsum lauter alte Gebäude »rekonstruiert« hat, von denen auch oft kaum ein Stein mehr stand, wäre nunmehr der Palast der Republik ein moderner Fremdkörper - gut, daß er jetzt dem wiederaufgebauten Schloß weicht! Ich werde noch einen bescheidenen Zehner für dessen Vollendung spenden -  wer meinem Beispiel folgen will, kann das hier tun .

150 Euro für einen Papierkorb - das Elend des Automarkts (AKTUALISIERUNG: auch ein Peugeot-Haus macht dicht)

Die Lokalzeitung überrascht  heute durch die Titelmeldung, ein großes Tübinger Renault-Dacia-Autohaus - dasselbe, bei dem ich meinen Dacia Logan gekauft habe und bisher warten ließ - werde zum 1.2.2016 die Pforten schließen. Grund ist derselbe, der auch schon anderen Autohäusern zum Verhängnis wurde: Die Autofirmen machen ihren Vertragshändlern detailverliebte Vorschriften, die aus jedem Autohaus einen millionenteuren, durchdesignten Autotempel machen sollen - inklusive Designer-Papierkörben für 150 Euro das Stück. Immer mehr Autohändler wollen diese ruinösen Auflagen nicht mehr mitmachen und geben auf. Kein Wunder, daß auch die Autos immer teurer werden, wenn die Hersteller daraus Luxus-Ikonen machen statt zuverlässige Alltags-Gebrauchsgegenstände. Diskussionen über dieses Thema verlaufen immer gleich: Viele zucken mit den Achseln und sagen: »Klar kosten Autos heute viel mehr als früher, sie bieten aber auch mehr, und unsere Einkommen sind ja auch gestiegen.« Stimmt leider vorne und

Stepford, Bodensee und auch sonst

»Die Frauen von Stepford« (1975) ... kann man hier als kompletten Film anschauen - die Originalversion von 1975, nicht die etwas mißratene von 2004. Viel Vergnügen! :-) Was Asylbewerber uns Steuerzahler kosten ... ... nämlich bei einer halben Million Menschen, die abgelehnt sind, aber nicht abgeschoben werden, durchaus einen Betrag von über einer Milliarde Euro, das kann man hier nachlesen, und als kleiner, amüsanter Nachtrag dazu noch das hier . Leinen (wieder) los fürs Bodensee-Bumsboot! Eine Zeitlang sah's ja danach aus, als würden spießige Politiker das Bodensee-Bumsboot dauerhaft an die Leine legen, jetzt legt es doch wieder ab - mit kleinen Änderungen (ein bißchen mehr Boot, ein bißchen weniger Bums): Näheres hier .

Bargeld contra GEZ

Alle Jahre wieder - nein, alle drei Monate wieder ärgert mich die Abbuchung von der GEZ, nicht weil ich generell etwas gegen öffentlich-rechtlichen Rundfunk habe, sondern weil ich ihn für  total überdimensioniert halte. Eine Handvoll öffentlich-rechtlicher Fernseh- und Radiokanäle (statt annähernd 100) würde doch vollauf genügen, und 2 statt beinahe 20 Euro Monatsbeitrag täten's auch. Aber wie soll man sich wehren gegen die GEZ, wenn die einem bei Beitragsboykott sofort Drohbriefe schicken? Vielleicht mit dem Bargeldtrick, über den hier der FOCUS und hier der Blog von Norbert Häring berichten ...