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Es werden Posts vom August, 2009 angezeigt.

7 auf einen Streich - und stopp!

So, jetzt reicht’s. Vorgestern abend ging die letzte der sieben geplanten Messeneuerscheinungen zu einem provisorischen Andruck in die Druckerei. Die Autorin wird zwar noch das eine oder andere zu korrigieren wünschen, aber das dürfte sich in Grenzen halten. Die neuen Titel, die zum Teil schon fertig gedruckt bei mir liegen, werden offiziell alle auf einmal Ende September erscheinen. Den nächsten Schwung an Neuerscheinungen wird’s dann erst wieder im Frühjahr geben – mir egal, was die Verträge meinen. Ich kann einfach nicht mehr. Die letzten Wochen hab ich layoutet und Korrektur gelesen, bis mir schier die Augen viereckig wurden vor dem Bildschirm. Und was ich auch nicht mehr kann und will: Mit Autoren jedes Komma und jede orthographische Einzelheit diskutieren. Auch wenn es diesmal in einigen Fällen gröbere Schnitzer abgewendet hat. (Aber die kann man bei Printing on Demand in Kleinstauflage notfalls auch immer noch nachträglich korrigieren.) In der Mehrzahl der Fälle kostet es jedenf

10 Jahre »Marterpage«

Im Februar 2008 lag es 10 Jahre zurück, daß der Marterpfahl Verlag sein erstes Buch herausgab (»Ins Röckchen gezwungen«), also seine Geschäftstätigkeit aufnahm (nachdem er zuvor schon 14 Monate auf dem Papier existiert hatte). Jetzt, im August 2009, liegt es 10 Jahre zurück, daß er online ging. Am 12. August 1999 wurde die Website des Marterpfahl Verlags unter einer provisorischen Adresse eingerichtet, ab 18.8. dann unter der noch heute gültigen Adresse www.marterpfahlverlag.com. 10 Jahre sind eine lange Zeit, zumal im schnellebigen Internet. Zeit für eine grundlegende Überarbeitung der Verlags-Website. Ausmisten aller überflüssig gewordenen Links und aller veralteten Reportagen. Umstellung auf ein Content-management-system. Eigentlich wollte ich zum zehnjährigen Geburtstag der Verlags-Website schon die neue präsentieren, aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Gut Ding will Weile haben. Die Einarbeitung in die neue Technik dauert doch länger als gedacht, und so werden

Obama, Hitler, »Zensursula«: Panoptikum der aktuellen Polit-Hysterien

Sie haben es schon einmal geschafft. Als US-Präsident Clinton eine Krankenversicherung für alle US-Amerikaner einführen wollte, brachte ihn eine Mischung aus Lobbyismus und verfilzten wirtschaftlich-politischen Interessen zu Fall, angereichert durch die geistige Verwirrung jener Leute, die »soziale Sicherheit« mit »Sozialismus« verwechseln. Wird es diesmal wieder so gehen? Präsident Obamas »Honeymoon« ist vorbei, keine Frage, die 100-Tage-Schonfrist verstrichen. Die politischen Probleme (Irak, Wirtschaftskrise, Guantanamo) sind zäher als gedacht, und die von der »Obamania« gnadenlos niedergelächelten Republikaner, die ganze Bevölkerungshälfte rechts von der Mitte, erheben sich wieder, zornbebend offenbar, wütend über den Verlust ihrer einstigen »Diskurshoheit«. Der Streit um die geplante Krankenversicherung für alle kommt ihnen gerade recht – kein Vorwurf ist zu absurd, um nicht erhoben zu werden: Obama wolle nicht nur den Sozialismus einführen, sondern plane gar Euthanasie für Alte. A

Verleger, Vorbild, Tausendsassa: Johann Friedrich Cotta

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Er wollte mit Ballons Flugapparate konstruieren, mit denen man Bomben über Napoleons Armeen werfen könnte. Leider funktionierte es nicht. Er stritt auf dem Wiener Kongreß 1814 und anderswo für die Rechte des Buchhandels, für Copyright und anständige Autorenhonorare. Er war Landtagsabgeordneter in Stuttgart und förderte - gegen den erbitterten Widerstand der Schifferzünfte - die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee, er baute ein Kapuzinerkloster zu einem Luxushotel um und und und: Der Tübinger Verleger Johann Friedrich Cotta. Heruntergewirtschaftet war der Familienverlag, als er ihn erbte; als er starb, war Cotta DER deutsche Klassikerverlag schlechthin. Selbst das Rennen um Goethe gewann er; der, im Alter zickig, primadonnenhaft, starallürig geworden, hatte seine Gesamtausgabe regelrecht unter drei Dutzend deutschen Verlegern versteigert. Sieger: Cotta. Das Stadtmuseum Tübingen widmet ihm eine Ausstellung bis zum 6. September. Der Katalog soll hervorragend sein :-)

Mal 'ne Runde schwimmen gehen
oder: Der Sinn des Tourismus

Letztes Jahr war ich dabei gewesen und hatte sie nach 70 Minuten beendet: die »Seetraversierung« quer über den Zürcher See, 2,65 km. Grund genug, auch diesmal wieder mitzumachen: am Sonntag, dem 16. August 2009. Aufstehen am Samstag um 7.15 Uhr. Anziehen, Kaffeetrinken im Dorfladen, dort auch Abladen der Pakete für Hermes. Der Dorfladen hat im August nur vormittags geöffnet, da kann ich die am Freitag gepackten Pakete nur samstagvormittags loswerden. – Beim Ausparken muß ich mich als »Dackel« beschimpfen lassen, weil ich nicht ganz gerade eingeparkt hatte, nicht ganz platzsparend. Bis ich alles beisammen hatte und losfahren konnte, war es 10 Uhr geworden. Erst mal nach Reutlingen, ans »Krankenbett« meiner Harley. Eine Woche zuvor hatte sie plötzlich nicht mehr starten wollen und mußte abgeschleppt werden. Doch wie sich herausstellte, hatten die Mechaniker inzwischen noch nicht einmal nachgeschaut, was ihr eigentlich fehlte. Urlaubsabsenzen, Ferienzeit, Zeitmangel, Hochsaison – verstehe

In komplexen Langzeichen ...

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... jawohl, wird »Sex für Fortgeschrittene« demnächst erscheinen! Haben Sie, verehrter Leser, schon einmal einen Steuerbescheid in »komplexen Zeichen« aus Taiwan erhalten? Ich jetzt ja ... Ein Drittel des ohnehin nicht üppigen Lizenzhonorars ist für die Steuer draufgegangen. Und dann steht da unter diesen »komplexen Charakteren« auch noch, man solle das Ganze bei seiner Steuererklärung angeben. (Ebenso steht unter den Kontoauszügen: »Meldepflicht laut Außenwirtschaftsgesetz«). Aber wie das alles gehen soll, das ist mir schleierhaft. Wie »SexfF« wohl in »komplexen Charakteren« aussehen wird? Die Volksrepublik China hat - wie Proleten sind - die schönen, aber unpraktischen und komplizierten chinesischen Schriftzeichen grundlegend vereinfacht. Auf Taiwan, in Singapur und Hongkong werden noch meist die alten, schönen »Langzeichen« verwandt: »Han zi« - »chinesische Zeichen« - einmal in proletarischer Kurzschrift, dann in traditionellen Langzeichen: ( BITTE MARKIEREN - SEIT ICH DEN HINTERGRU

Die Fahndung nach Kinderpornos, indizierte Literatur und mehr ...

Die Fahndung nach Kinderpornos scheint intensiver zu werden. Unlängst wunderten sich meine Zürcher Grafikerin Sibil Joho und ich darüber, daß die dringend in meiner deutschen Druckerei benötigten Coverdateien für geplante neue Titel, als CD per Post geschickt, ewig lang brauchten, um anzukommen. Endlich waren sie da, nach vielleicht einer Woche, und der Chef der Druckerei erklärte mir am Telefon: »Wir mußten zum Zollamt, um die CDs zu holen, und die Umschläge waren alle geöffnet. Man erklärte uns, man habe überprüfen wollen, ob Kinderpornos auf den CDs drauf seien.« Natürlich waren keine drauf, noch werden je welche drauf sein. Ich habe allerdings keine Lust, meine CDs in Zukunft noch den schnüffelnden Augen - pardon, Stilblüte ... also ... äh: den übermäßig neugierigen Augen irgendwelcher Zolleute und Grenzer zu präsentieren. Also muß irgendeine andere Art des Transfers dicker Datenpakete (zu dick für Emails) her ... Es erhebt sich auch die Frage: War das nun nur 'ne Routinekontro