23.3.16

Musik zum Karfeitag: Staatstragend und doch schön

So ein Mist aber auch! Da freut man sich auf die Ostertage, auch wenn man darin mehr Bürokram aufarbeiten wird, als was Vergnügliches zu machen, da erwischt einen eine doofe Darmgrippe oder so was, und das bleiern-kalte Wetter macht sich auch nicht vom Acker. Mit drei verschiedenen Pillen reichts gerade mal für ein Rechnerstündchen ...

»Je serai le président de tous le Français«, »Ich werde der Präsident aller Franzosen sein«, verkündete Jacques Chirac einst, und ein französischer Musiker machte daraus eine Samba mit Rap-Elementen, das ist staatstragend genug, um vom Karfreitags-Tanzverbot ausgenommen zu werden, zumal es Josephine Baker ist, die dazu tanzt, siehe hier.

Wer noch Sinnlicheres will: bitte sehr - eine Bauchtänzerin, siehe hier - oder auch hier. Dieses Trommelsolo ist mindestens so schön wie eins von irgendwelchen Jazzmusikern. Versuchen Sie aber bitte nicht, das nachzumachen, wenn Ihnen flau im Magen ist (so wie mir momentan)!

Bescheuert, daß der »orientalische Tanz« im Orient selbst mehr und mehr als »haram«, als unislamisch, verpönt wird. Antje Sievers, 25 Jahre lang Inhaberin einer Bauchtanzschule, über diesen unerfreulichen Wandel des Islams zu immer mehr Rigorismus: Der Bauchtanz als Metapher.

Trotz allem frohe Ostern!

Ach ja, fast hätt ich's vergessen: Dieser Herr scheint jetzt am Ziel zu sein: Herr Erdogan, der Obertürke. 1999 sagte er: »Die Demokratie ist der Zug, auf den wir aufspringen, bis wir am Ziel sind« - und das scheint irgendwo anders zu sein, nachzulesen u. a. hier. 17 Jahre später scheint er am Ziel zu sein, denn er verkündet, Demokratie, Freiheit und Rechtsstaatlichkeit seien Begriffe, die für die heutige Türkei absolut keinen Wert mehr hätten - siehe hier. Und mit so einem Land, so  einem Regierungschef unternimmt die EU jetzt wieder ernsthafte Beitrittsverhandlungen ...  

(Mein Bauchgrimmen wird wieder stärker - ich muß mich wieder hinlegen ;-)    

21.3.16

Amazon: Passionsgeschichte geht weiter - Leipzig: Eine compacte Messe - 80-Stunden-Woche für Erotikautoren

Die nicht enden wollende Willkür Amazons - 
Passionsgeschichte der Verleger und Autoren

6.3., ach was, 20.3., ach was: die unendliche Geschichte (fürchte ich). Den Anfang bekam ich nicht mal mit. Anfang März war noch alles eitel Sonnenschein, nicht draußen zwar, aber am Ebook-Markt wenigstens: In drei Monaten fast 800 Stück verkauft von »Sklavenjagd«, nicht viel weniger als von allen Titeln zusammen in ganz 2015. Na, das kann ja heiter werden! Ganz wörtlich! Aber zu früh gefreut: Am 6.3. nahm Amazon das Ebook »Sklavenjagd« aus dem Verkauf, wie üblich ohne mir, dem Verleger, oder dem Autor das mitzuteilen; wäre der Autor nicht so aufmerksam gewesen, hätt' ich's vielleicht erst nach Wochen gemerkt. Das (in der Tat offenherzige) Titelbild entspreche nicht den Richtlinien Amazons, hieß es. Also fix Möpse&Muschi überretuschiert und via meinen Ebook-Produzenten zu Amazon weitergeleitet. Das ist nun rund zehn Tage her. Geändert hat sich nichts. Das Ebook bleibt verschwunden. Warum? Wer weiß ... Erinnerungen kommen hoch an den Bestseller »Sex für Fortgeschrittene«, der 2007 auf der Amazon-Bestsellerliste bis auf Platz 5 hochgeklettert war und plötzlich von der Bestsellerliste verschwand. Nach ein, zwei Wochen konnte man z. B. über die Suchfunktion ermitteln, daß er einen Verkaufsrang von 62 hatte - aber sah man auf die Bestsellerliste, dann sah man auf Platz 62 einen anderen Titel. Nachfragen wimmelte Amazon ab mit dem Satz, das seien Betriebsinterna, darüber gebe man keine Auskunft. Zu der ganzen Problematik siehe unten das verlinkte Interview mit der (u. a.) Erotikautorin Monika Dennerlein.
Hier dazu der Autor.  
Das Sonderbare ist: Die papierene Version von »Sklavenjagd« ist weiterhin lieferbar - MIT dem »anstößigen« Titelbild.
Insgesamt sehe ich mit Trauer, daß die Zeit der schön sm-igen Titelbilder offenbar zu Ende geht. In Zukunft wird es offenbar mehr soft sm-ige, preiswerte Bilder von Shutterstock und Co. geben, langweiliger, »keuscher«, aber wenigstens geeignet, auf Amazon.de oder Apple oder vor dem bayrischen Jugendschutz zu bestehen.
Oh wenn doch Amazon eine niederländische oder dänische Verkaufsplattform wäre! Da sie aber den keuschen Amis gehört, werden wir uns wohl auf die traurige, keusche neue Realität einstellen müssen ...


Mit einem neuen Besucherrekord geht die Leipziger Buchmesse 2016 zu Ende ... 

... an diesem Sonntag, dem 20.3.2016. Als ich dort war, im Frühjahr 2012, hatte ich mich schon etwas seltsam gefühlt unter lauter Linksverlagen wie Unrast, Laika, Graswurzel, Kulturmaschinen und dergleichen, und ich fand auch nicht (wie mein Mitaussteller Grimme, der selbst von der Linken kommt), daß SM von seiner Wurzel her etwas Linkes sei. In den SCHLAGZEILEN äußerte der Österreicher Kolumnist Engelhart Teufel mal, er kenne eine Masochistin, die sage (sinngemäß): »Ich mag die SCHLAGZEILEN nicht - da gerät meine Sexualität in so einen Zusammenhang von alternativem Psycho-Selbsthilfegruppen-Dauergequatsche, da wird zerredet statt gelebt. Muß man denn links sein, um Masochistin zu sein?« Natürlich nicht. Sie suchte einen dominanten Ehemann, der sie mit dem Rohrstock zur braven Ehefrau erziehen würde - so wie im FREIEN FORUM FÜR ERZIEHUNGSFRAGEN, »in der bürgerlichen Sprache der Macht geschrieben, nicht ungeil und von außen analysierend und schon gar nicht um Zustimmung bettelnd«. Auch das linke Tübinger SCHWÄBISCHE TAGBLATT fragte mich als SM-Verleger mal: »Entschuldigen Sie, wir sind hier in Tübingen [einer grünlinken Hochburg], ich muß Sie das fragen: Ist SM frauenfeindlich?« - Auch die Hamburger SMer hatten schon damit zu tun (um 1990), daß Linke ihnen Gewaltverherrlichung vorwarfen und mit gewalttätigen Aktionen reagierten, so nach dem Motto: Wir sind gewaltfrei - wer's nicht glaubt, kriegt eins auf die Nase!
Aber so wie Grimme dachte auch die Buchmessenleitung: SMer? Abweichende Sexualität? Na, die stopfen wir mal zu den linken und schwulen Verlagen in Halle 4 ...
Auch den Glauben, daß von den nebenan stattfindenden Vorträgen über irgendwelche militanten, linken indischen Befreiungsbewegungen etc. jemand zu uns an den Stand käme wegen der SM-Bücher, teilte ich nicht.
Am Sonntagabend nahm ich nur mein Geld mit; als ich am Montagmorgen zurückkehrte, um den Stand abzubauen, fand ich alles verwüstet vor, teilweise geklaut. Normaler Vandalismus oder Werk der roten Socken?
Bei der diesjährigen Leipziger Buchmesse war nicht nur die JUNGE FREIHEIT zum ersten Mal seit Jahren wieder vertreten, es war auch der (erstmalige?) Stand des rechten Compact-Magazin in Halle 5 wie ein schwarzer Pfahl in das Gewusel der linken Kleinverlage gepflanzt worden, ein Stand mit eigener Security, die wohl auch nötig ist - siehe oben. Täglich habe es Protestaktionen der Linksverlage gegen COMPACT gegeben, wähend mir von rechten Protestaktionen gegen die kleinen Linksverlage damals nichts bekannt war und ist.



COMPACT - MAGAZIN FÜR SOUVERÄNITÄT - die besteht laut Leiter Jürgen Elsässer darin, den Amis adieu zu sagen und sich bei den Russen einzuschleimen. (Elsässer ist eine Pflaume; aber auch eine Pflaume hat ein Recht darauf, nicht pausenlos angepflaumt zu werden.)



Da ist selbst Supermann ratlos: Was tun mit dem ganzen Rechts-Links-Gezanke?
Von SPON sind die beiden Bilder - hier der ganze Bericht. - Heuer war eine meiner polnischen Druckereien auf der Messe und eine meiner Autorinnen - aber nicht aus ihrem Marterpfahl-Titel lesend, sondern aus einem anderen Werk, das in einem anderen Verlag erschienen ist. Da lohnt sich's für mich nicht, 1000 km zu reisen (hin und zurück) und im Hotel zu übernachten. - Mein Frankfurter Messeboy von 2010 war da, weil er Verwandte in der Nähe hat.


Rastlos rackern für die Reize der Erotikliteratur


Sie arbeitet 80 Stunden pro Woche - ein hoher Preis dafür, Bestsellerautorin zu sein. Sie findet, mit den antierotischen, antipornographischen Marotten von Amazon.de und Co. müsse man sich abfinden, das seien nun mal prüde Amis. Wohl dem, der Geschäftsschädigung so auf die leichte Schulter nehmen kann (geht auch wohl nur, wenn man außer Erotika noch anderes in petto hat). Und mit den massenhaften Raubkopien von Ebooks müsse man sich sowieso abfinden. Das ganze Interview mit der Erotikautorin Monika Dennerlein finden Sie hier


Schneeglöckchen 8 Wochen haltbar

Neulich am Kiebinger Osterlauf teilgenommen: Diesmal war das Wetter passabel - aber für Ostern sind schon wieder Schneeregenfälle vorhergesagt. Das scheint das neue Muster zu sein: Frühlingshaftes Wetter bis über Weihnachten hinaus, und das dicke Ende kommt dann später. Meine Schneeglöckchen blühten schon Ende Januar - und blühen jetzt immer noch, rund acht Wochen später. Der Klimawandel kommt mal wieder nicht in die Puschen - oder in die verkehrte Richtung.

Trotzdem frohe Ostern, liebe Leser!     

11.3.16

Keusche Amis, teure Schriftsteller & mehr

Amazon mal wieder (Fortsetzung siehe weiter oben)

Die Kindle-Ebook-Fassung von Torres' »Sklavenjagd« ist vom Amazon-Katalog verschwunden. Das Titelbild entspreche nicht den Amazon-Richtlinien (also ist es diesmal nicht der Jugendschutz, sondern die ganz banale amerikanische Prüderie). (Fortsetzung siehe weiter oben, Posting vom 21.3.).

Bedeutende Denkerinnen und Denker des 21. Jahrhunderts; heute: Angela Merkel bei Anne Will:


»Manchmal geht es zu langsam, manchmal nicht schnell genug.« - »Meine verdammte Pflicht und Schuldigkeit besteht darin, dass dieses Europa einen gemeinsamen Weg findet« - und zwar den meinen, so ähnlich fügte sie noch hinzu. Ich dachte immer, sie betrachte sich als Kohls oder Adenauers Enkelin, aber offenbar sieht sie sich eher in der Nachfolge von Queen Victoria, der wohlwollend-strengen »Großmutter Europas«. Sie habe keinen Plan B, sagte sie außerdem. Ich fürchte, das Problem ist, daß sie auch keinen Plan A hat ... 
Näheres siehe hier und hier. (Als sie unlängst von den Führern der Balkanstaaten zurechtgestutzt wurde, die sich einfach nicht mehr darum kümmern, was die konfuse Kanzlerin will, fuhr sie noch eimal auf: »Ich will nicht, daß irgendwas geschlossen wird« - aber gleichzeitig bekniet sie die Türkei, genau dieses zu tun ...)

58 Jahre Freundschaft am Knackpunkt

1958 beschlossen Dänemark und Schweden, auf Kontrollen an ihrer Binnengrenze zu verzichten. Lange ging alles gut. Als in den 60er Jahren Rassenunruhen in den USA ausbrachen, sagte Schwedens Ministerpräsident Tage Erlander, ein Sozialdemokrat, so was sei in Schweden undenkbar, dazu sei Schweden religiös, sprachlich, rassisch und kulturell viel zu homogen.
Das war einmal. Schweden entschied sich dafür, ein einwanderungsfreundliches Multi-Kulti-Land zu werden - und hat jetzt auch Krawalle zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Dänemark wandte sich in den letzten Jahren mehr und mehr zum Einwanderungsgegner, und so war es vielleicht unvermeidlich, daß es jetzt doch wieder Kontrollen zwischen den beiden Ländern gibt. Näheres hier


Rushdie teuer wie nie

Aaaach *gähn* - wer interessiert sich denn heute noch für den ollen Salman Rushdie? Haben wir nicht dieses tolle neue Abkommen mit dem Iran, sind wir nicht schon ganz entspannt und exportieren wieder fleißig? Ist Rushdie nicht sogar als Redner auf der letztjährigen Frankfurter Buchmesse aufgetreten (und hat damit die meisten iranischen Verlage vergrault)? Und dennoch: Das Kopfgeld auf ihn gibt's immer noch, es ist sogar noch aufgestockt worden, ausgerechnet am Valentinstag - siehe hier.


Der Eisbär weigert sich auszusterben

Der angeblich bedrohte Eisbär ist eins der Lieblingskinder der Klimawandel-Apokalyptiker. In Wirklichkeit blüht und gedeiht seine Population; näheres siehe hier und hier.



































Der Minister, der alles verbietet

Kutscher an die Kandare nehmen - die haben ja keine Ahnung, sind ja erst seit Jahren mit den Pferden unterwegs! Wohnungssanierung verbieten, die übers Nötigste rausgeht - das wäre sonst Gentrifizierung. Vermieten an Touristen sowieso. Keine Wildtiere mehr in Zirkussen - und Ponyreiten für Kinder sowieso nicht.
Wo gibt's so ein Prachtexemplar von Ekelpaket von Minister? In Berlin. Sozis und Grüne sind mit ihrem erzieherischen Drang sowieso die ins Moderne gewendete Fassung des wilhelminischen Bürgertums. Am deutschen Wesen (Mülltrennung, Atomausstieg ...) soll die Welt genesen! Mehr dazu hier.

Der Islam versteinert

Eine Beobachtung von vielen aus der islamischen Welt: In Marokko sind Frauen heute unfreier als vor Jahrzehnten. Der SPIEGEL berichtet.

Männer in Strapsen

Männer in Strapsen findet man auf einem Wandgemälde in Berlin. »Kann mich endlich mal jemand zur Frau machen?« jammert der Kerl, der aus dem Dschungelcamp stammen soll; auf einem anderen Bild beklagt ein Spießer, der Dackel der Schwiegermama habe ihn entmannt. Wo finden sich solche Wandgemälde? An einem Dominastudio? Falsch. Sie befinden sich an der Rückwand des taz-Gebäudes, dessen Vorderseite so hübsch bürgerlich wirkt, daß man gar nicht versteht, weshalb die taz mit Staatsknete einen Neubau anstrebt. Näheres hier

Broder in Burka

Die ACHSE DES GUTEN sucht Paten, um die Kosten zu stemmen. Eigentlich kostet's nur knapp 60 Euro im Jahr, doch wer mehr als 10.000 spendet, zu dem kommt Henryk M. Broder nach Hause und tanzt in einer Burka den letzten Sirtaki. Ehrenwort. Mehr auf achgut.com. 


Erkenntnis:

»Ich konsumiere seit drei Monaten keine Nachrichten mehr. Und es geht mir gut dabei! Unterhält man sich mit Deutschen, die ein paar Jahre im Ausland gelebt haben und wieder zurückkommen, sagen im Prinzip alle das gleiche: ›Eigentlich hat sich wenig verändert. Seit 30 Jahren ist es fünf vor zwölf, irgendwas kann nicht entschieden werden, weil irgendwo Landtagswahlen sind, und Howard Carpendale ist immer noch auf Abschiedstour.‹«

V. Ebert im FOCUS vom 20.2.'16; aktualisierbar ist da eigentlich nur der Name der Band ... 

Seit sechs Wochen tritt die Natur fast auf der Stelle - die Schneegläckchen und Krokusse in meinem Garten sehen immer noch aus wie Ende Januar, Anfang Februar - wo bleibt der Klimawandel, wenn man ihn braucht? Es scheint zur Regel zu werden, daß es bis über Weihnachten hinaus mild bleibt und dann das dicke Ende kommt. Ich wünsche allen Lesern und mir, daß endlich der Frühling kommt! :-)

Im Schlafanzug durchs Weltall - im seidenen Morgenrock in den Nahkampf?

Wußten Sie schon, daß die Mannen in "Raumschiff Enterprise" Schlafanzüge trugen? Wenn man es weiß, sieht man es auch ... Wenn Schl...