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Es werden Posts vom Februar, 2011 angezeigt.

Vernunftzone Schweiz

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Zugegeben: Auch in der Schweiz wird nur mit Wasser gekocht, und eine Insel der Seligen ist sie auch nicht. Aber doch erheblich vernünftiger als Deutschland, wo einmal beschlossene Dinge (Stuttgart 21!) auf Teufel komm raus durchgezogen werden, auch wenn sie sich längst als Unsinn entpuppt haben. Ja, die Gemeinden im Zürcher Umland machen es den Autofahrern immer schwerer, man findet kaum noch Gratisparkplätze. Und diese doofe Autobahnvignetten-Unsitte haben die Schweizer auch mitgemacht. Aber sie sind lernfähig - z. B. als sie, anderen europäischen Ländern folgend, die Promillegrenze von 0,8 auf 0,5 absenkten und verblüfft feststellen mußten, daß die Zahl der Unfälle stieg, nicht sank. Das sei darauf zurückzuführen, daß die Männer früher nach zwei Bier in der Kneipe selbst nach Hause fuhren, und jetzt ließen sie sich von ihren Frauen chauffieren, und die führen halt schlechter, erklärten sich das die Schweizer - und setzten die Grenze wieder auf 0,8 herauf. Ganz ähnlich mit den Umweltz

Ein Versuchsballon?

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»Die Ernüchterung Amerikas« heißt ein unlängst erschienenes Buch über die Prohibitionszeit in den USA 1920 bis 1933. Mal sehen, wann's zu einer Ernüchterung Deutschlands bezüglich des Islams kommt. Da hat vor einigen Jahren ein muslimischer Schüler geklagt: Er wollte von seiner Schule einen Gebetsraum für seine religiösen Pflichten bekommen. Und er bekam Recht - und den Gebetsraum. Den er anschließend allerdings kaum nutzte. In Köln erschienen einige Schülerinnen nach den Ferien auf einmal mit Burka und wurden der Schule verwiesen. In Frankfurt versuchte eine Angestellte der Stadt mit Kundenkontakt dasselbe - und verlor ihren Job. Auffällig ist in jedem Fall, daß das religiöse Gewissen der Betreffenden erst nach einiger Zeit zu schlagen begann, während sie zuvor nichts auszusetzen hatten. Darüber hinaus frage ich mich, ob die Kläger von muslimischen Verbänden unterstützt wurden, so wie jene Fereshta Ludin, die meiner Erinnerung nach die erste kopftuchtragende Lehrerin Baden-Württem

»Arbeitslos und Spaß dabei«

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... das denkt sich offenbar Richard Sarrazin, Sohn von Thilo Sarrazin, gelernter Bürokaufmann und Hartz-IV-Empfänger. Arbeitslos zu sein sei gar nicht so schlecht, verkündet der in einem Ostberliner Plattenbau lebende Dreißigjährige, da könne man ganz natürlich nach seinem eigenen Rhythmus leben, nicht nach einem aufgezwungenen. Ja, versteh ich irgendwie. Nur muß man dann halt den Gedanken verdrängen, anderen Menschen ohne Not auf der Tasche zu liegen - steuerzahlenden Menschen, die vielleicht auch lieber faulenzen als arbeiten würden. Und so trifft wieder einmal zu, was Ellen Kositza vor einigen Jahren in dem Magazin »eigentümlich frei« über ihre schmarotzende und faule Nachbarsfamilie feststellte: »Keine weitere Runde Mitleid, sondern ein deftiger Tritt in den Allerwertesten wäre die angemessene Nothilfe. Klar, der bleibt aus, nicht mal mit Samthandschuhen wird angeschubst.« Wahrscheinlich hülfe nur, was Bill Clinton in den USA einführte: die zeitliche Befristung der Sozialhilfe auf

Bis zu unserem SCHWÄBISCHEN TAGBLATT ...

... hat es sich jetzt herumgesprochen, daß häusliche Gewalt in weitaus mehr Fällen als oft vermutet von Frauen ausgeht, nicht vom Mann . Der Erkenntnisfortschritt ist eine Schnecke, aber auch die kommt langsam voran.

Bis 2021 zu warten ...

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... braucht der Besucher dieses Blogs nicht, bis er die nächste Santiago-Episode zu lesen bekommt. Das müssen nur diejenigen, die durch die Porta Santa in den Dom zu Santiago zu gelangen wünschen: Doch ich war letzten Sonntag und werde diesen Sonntag beschäftigt sein mit dem Fertigstellen eines anderen Werks - nächsten Sonntag geht's wahrscheinlich weiter mit dem Reisebericht :-)

Großartige Panoramen ...

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... und bandscheiben-, reifen- und stoßdämpfermordendes Geschüttel kann man auf der Fahrt durch Island erleben. Wieso ich jetzt darauf komme? Wegen eines Youtube-Videos: »Fahren auf dem Nationalen Highway Nr. 1«, der Ringstraße, diesem besseren Feldweg, auf dem ich 1995 mit meinem alten Diesel die Insel umrundete. Die Isländer hatten den härtesten Winter seit 1930 hinter sich, und manche Nebenstraße war noch wegen Schnees gesperrt (Ende Mai!), einmal mußte ich an einem Schneewall umkehren und zurückkehren zur Hauptstraße Nr. 1, die immerhin schon zu zwei Dritteln asphaltiert war - was bedeutete: nur noch 500 km Geschüttel statt 1500. Meist war das Wetter schön, aber ich erlebte auch triste Szenarien wie jener Fahrer in dem Video im November. Man beachte das umgestürzte Auto am Anfang links ... (Und diese unterlegte Schnulze! Bisher kannte - und liebte - ich die nur auf deutsch.) Irgendwie macht mich diese Schnulze wehmütig und erweckt das Fernweh, ich möchte gleich wieder durchstarten,

4. Tag: Pedrafita do Cebreiro – Santiago de ComposteIa (Mo, 3.1.2011)

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Nach acht Uhr morgens wurde es zögernd hell, nach neun ging über den Bergen im Osten die Sonne auf. »La Coruña: Sonnenaufgang: 9.06 Uhr«, las ich später in einer Zeitung. »Mittagshöhe der Sonne: 13.38 Uhr; Sonnenuntergang: 18.06 Uhr«. Und das Anfang Januar! Kam dann später noch die Sommerzeit hinzu, erreichte die Sonne ihren »mittäglichen« Höchststand erst 20 vor drei am Nachmittag, und um 12 Uhr »mittags« herrschte tiefer Vormittag. Eine völlig verdrehte Uhrzeit. Runter in die Gaststube zum »Frühstück«, das aus zwei Milchkaffees und einem Bonbon besteht – zu essen gibt's nichts, und die Kaffees mußte ich selbstverständlich auch bezahlen. Mein Auto sah nach der Nacht noch weißer aus als ohnehin schon – überzogen mit einer dicken Rauhreifkruste. Wieder aufs Zimmer. Ein paar Fotos aus dem Fenster auf die in der Morgensonne liegenden Teile des Ortes (das Hotel lag im Schatten von Bergen, die nach Westen, Richtung Santiago, aufragten). Aufbruch um halb elf. In schwarzer Hose und schwar

3. Tag: Irun - Pedrafita do Cebreiro (So, 2.1.11)

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Erst nach acht Uhr morgens wurde es zögernd hell; noch 20 vor neun brannten die Straßenlampen, zumal graues Wetter herrschte. Vogelgezwitscher drang durchs halboffene Fenster in meinen allzu gut geheizten Raum. Zwischen fernem Möwengekreisch hörte ich erste Züge auf den Gleisen direkt vor meinem Fenster, allerdings waren es nur wenige, die sie sonntagmorgendliche Stille unterbrachen. Die Bar hatte schon seit halb sieben geöffnet, einer saß schon wieder vor einem Bier, ich hingegen machte es ähnlich wie die meisten, genehmigte mir drei Milchkaffees und zwei Schokohörnchen (belegte Brote gab’s um diese Tageszeit noch nicht) und betrachtete das Publikum, darunter wasserdicht eingepackte Radler. Wieder zurück im Hotelzimmer, gab der Fernseher leider nur einen Kanal her: Zeichentrick. Irgendwelche französischsprechenden, geschwätzigen, altklugen Kinder kämpften gegen irgendwelche fiesen Monster und blieben dabei leider immer Sieger. Nie wurde eins der Kinder gefressen und gab dann endlich R

Raus aus dem Polar-Expreß – ich bin dann mal wieder weg! – Galicien 2010/11: 2. Tag: Montélimar - Irun (1.1.2011)

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Der Tagportier war ein Deutscher, und der Nachtportier hatte ihn offensichtlich schon auf diesen lustigen Deutschen vorbereitet, der da in ledernen Kniebundhosen unterwegs war. Nach dem Frühstück packte ich das (diesmal sparsamere) Gepäck wieder ins Auto. Die Sonne lachte, aber – oh Schreck! – die Batterie meines Fotoapparats schwächelte. Sie hatte sich aber sich aber nur »erkältet« in der kühlen Nacht im Auto und erholte sich während der Fahrt rasch wieder. Fortan nahm ich den Apparat immer mit ins warme Hotelzimmer … Auf der Route Nationale 7 fuhr ich nach Montélimar hinein: Ein hübsches, lebhaftes Städtchen mit mittelalterlichem Kern, vielen kleinen Läden und Kneipen und locker einem halben Dutzend Hotels. Hier wäre es sicherlich lustiger gewesen in der Silvesternacht – aber dazu hätte ich um 21 Uhr kommen müssen statt um 23 Uhr … Was soll’s – vorbei! dachte ich. Ein ander Mal … Wieder auf die Autobahn, südwärts Richtung Mittelmeer. Die Berge links und rechts der Rhone wichen zurück