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Es werden Posts vom Mai, 2012 angezeigt.

100.000!

In einem Café im Wien der K.u.k.-Zeit saßen zur Zeit des Ersten Weltkriegs zwei Literaten, unterhielten sich und hörten dabei immer wieder Siegesmeldungen. Schließlich gähnte einer: »Also zwei Siege wart ich noch ab, aber dann geht's ins Bett!« Gestern nacht wollte ich noch den hunderttausendsten Besucher (nicht seit Bestehen des Blogs - Frühjahr 2006 -, sondern seit Bestehen der Statistikfunktion im Sommer 2009) abwarten - gottlob tat ich's nicht, sondern legte mich schlafen. Jetzt aber war er soeben da! *tusch* Auf die nächsten hunderttausend!

Die Bekloppten zweier Religionen können sich die Hände reichen

Vor zwei, drei Jahren gab es schon mal Ärger: Ein Bankett belgischer und iranischer Politiker in Belgien scheiterte daran, daß die Iraner weiblichern belgischen Abgeordneten nicht die Hand schütteln wollten und daß es zum Essen auch Wein geben sollte - für die Belgier nur, nicht für die Iraner. Aber die waren schon empört, daß es überhaupt Wein geben sollte. Die typische Masche der Moslems: die eigenen, islaminternen Regeln auch dem Rest der Welt aufoktroyieren wollen. Daß orthodoxe Juden genauso meschugge sein können, erfuhr jetzt die belgische Gesundheitsministerin Onkelinx: Obwohl sie als Gesundheitsministerin ganz gewiß saubere Hände hat, wollten orthodoxe jüdische Politiker ihr nicht die Hand schütteln. »So was ist mir bislang nur zweimal passiert«, schüttelt sie hier den Kopf, »mit Iranern und mit orthodoxen Juden« - wohl weil beide auf ihre Art ein bißchen plemplem sind.

Kneipenquartett und Knöllchenroulette

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Im Erhöhen der Parkgebühren ist Tübingen unter seinem neuen, grünen OB Palmer ganz groß, die Knöllchengebühren für Parken ohne Parkschein sind mit 5,- Euro gottlob maßvoll geblieben - ja genaugenommen lohnt sich es sich durch die gestiegenen Parkgebühren erst recht, es darauf ankommen zu lassen: Wer immer brav den Parkschein bezahlt, parkt teurer als der, der ab und zu ein Knöllchen kassiert. (Und Humor haben die im Bürgeramt - in einem riesigen Fachwerkbau - auch: Ganz oben unterm Dach kann man sein Knöllchen bar bezahlen, und als ich dort einmal mit einem Säckchen voller Ein- und Zwei-Cent-Münzen erschien, beharrte die Amtsperson darauf, mir eine Quittung auszustellen, und zählte die Münzen einzeln ganz langsam.) So ließ ich mein Auto vor der Hauptpost stehen, gab ein paar Büchersendungen auf und ging dann in die Stadt, um zu essen und zu trinken. Legt Euer Geld in Alkohol an - wo sonst gibt es 40 Prozent? fragt ein alter Witz. In Hyder vielleicht, könnte man antworten: In diesem a

Grex latine loquentium ...

... parva est. Eheu! O tempora, o mores! Wer sein Latein etwas aufpolieren möchte, findet hier die lateinischen Nachrichten von Radio Finnland . ... und hier die von Radio Bremen - und deren Startseite hier . Das eleganteste Latein und die langweiligsten Inhalte (Verlautbarungsjournalismus: »Kardinal X hat das gesagt, Kardinal Y jenes gemacht«) bietet Radio Vatikan . ... und hier (leider nur noch archivalisch, ich weiß nicht, warum die Website »down« ist) »Die Schar (Herde) der Lateinsprecher« . Salvete! RVDIGERVS HAPPVS IMPERATOR SPIRITVALIS

»Fuck your copyright bla bla« - Bericht von der Front ...

... der aktuellen Debatte, der »geistigen Situation der Zeit« sozusagen, wie Karl Jaspers es 1931 genannt hatte. Outings scheinen als gesellschaftliche Brandmarkung immer noch sehr beliebt zu sein, nicht mehr wegen Schwulitäten natürlich, das regt heute kein Schwein und keinen Schwanz mehr auf, als SMer vielleicht gerade noch, da echauffieren sich wenigstens einige sanfte und gewaltfreie Naturen, und es reicht vielleicht dazu, Jugendämter besorgt zu machen oder dem ungeliebten Ex das Sorgerecht für die Kinder entziehen zu lassen oder so was. Wegen »rechts«, das funktioniert immer noch gut, auch wenn einige der politisch korrekten Antifa-Tiraden doch langsam müde zu werden beginnen, ja die »PC« allgemein immer mehr zum Objekt von Witzeleien wird. Aber noch funktioniert's: Ein Häuflein von 50 demonstrierenden Neonazis bringt so sicher wie das Amen in der Kirche 500 Gegendemonstranten auf den Plan, jene Leute, für die immer der 29. Januar 1933 ist (»Wehret den Anfängen!«). Und so g

Hü und hott, rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln

Endlich sind die neuen Titel bei Amazon.de gelistet, dachte ich mir neulich, da kann ich gleich mal ein paar Infos zu denen dazuschreiben. Aber Pustekuchen: Konnte man noch vor kurzem über den Link www.amazon.de/verleger-texte unproblematisch Rezensionen, Inhaltsangaben etc. zu den Titeln des Verlags auf Amazon einstellen, unproblematisch wie das Posten in einem Internet-Diskussionsforum, so findet man heute auf der genannten Seite nur noch allgemeines Blabla. Man solle beispielsweise das Amazon-»Vorteilsprogramm« nutzen, in das Amazon alle Kleinverlage drängen möchte - weil es zum Vorteil für Amazon ist. Für die Verlage ist es eine Frechheit, ein »Nachteilsprogramm«: Den einzigen, dürftigen Vorteil, daß alle Titel des Verlags ständig auf »lieferbar« geschaltet sind, bezahlt man mit unverschämten 55 % Effektivrabatt (zu den gesetzlich maximal erlaubten 50 % Rabatt kommen noch 5 % »Bereitstellungsgebühr« oder »Verwaltungsgebühr« oder was weiß ich, wie die das nennen, hinzu, also de fac

»Wir rechten Säcke sollten zusammenhalten!«

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Bisher kannte ich ihn nur als ein verbales Schnellfeuergeschütz in Sachen »deutsche Arbeitsplätze«, den Herrn Grupp von Trigema, und ich wünschte mir, wenn ich ihm zuhörte, immer, eine heimliche Kamera könnte das Freizeit-Kaufverhalten seiner Angestellten aufnehmen: Kaufen sie deutsche Produkte und retten somit deutsche Arbeitsplätze, oder geben sie doch lieber dem billigen Fernostgerät den Vorzug? Sieht auch mit 70 noch gut aus: Trigema-Chef Wolfgang Grupp. Vielleicht liegt's an seiner jüngeren Frau - Studien wollen herausgefunden haben, daß jüngere Frauen Männern guttun ... Dennoch: Wo er recht hat, hat er recht: Bei Harald Schmidt äußerte sich der erst seit seinem 47. Lebensjahr verheiratete Grupp wie folgt: »Ich habe immer gesagt, egal wie alt ich bin, meine Braut muß Anfang 20 sein.« Und an anderer Stelle: »In Schwaben ist die Emanzipation noch nicht so weit fortgeschritten wie im Rheinland.« Schmidt: »Ich wünschte, Sie hätten recht. Wir rechten Säcke sollten doch zusamme

Erst aufgedonnert, dann abgeblitzt

Sic transit gloria mundi - so vergeht der Ruhm der Welt: Gestern haben sie sich noch aufgeblasen, die großen Buchhandelsketten wie Weltbild oder Thalia, heute droht ihnen die Luft auszugehen. Der größere Fisch frißt den kleineren, so läuft die Nahrungskette: Zuerst »verspeisten« die Ketten à la Thalia oder Hugendubel etliche kleine Sortimenter, jetzt drohen sie selbst verspeist zu werden - vom allergrößten Hecht im Karpfenteich: Von Amazon.de. Demnächst wolle man die Schwelle von einer Milliarde Euro Jahresumsatz überschreiten, strunzten die Thalia-Manager noch vor wenigen Monaten frohgemut. Um dieses Ziel zu erreichen, griffen sie auch zu wenig feinen Maßnahmen: Da sollte z. B. ein Sortimenter in bester Kleinstadt-Zentrumslage, der als Kleinverleger zugleich auf den Absatz via Thalia angewiesen war, aus seinem Laden rausgemobbt werden oder seiner Selbständigkeit beraubt und zum Thalia-Filialisten degradiert werden, und nur eine Unterschriftenkampagne der Bürger konnte Thalia zum Rück