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Es werden Posts vom März, 2012 angezeigt.

Leipziger Nachgeschmack, Teil V: Samstag, 17.3., bis Montag, 19.3.2012

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Samstag, 17.3.2012 Heute war ich etwas früher da: Um 9.45 Uhr entfernte ich die Plastikfolie, die, mit Klammern befestigt, außen unseren Stand abschirmte, und räumte sie weg. Die Charonesen kamen erst um 10.10 Uhr. Nach dem Bondage-Workshop in einem (finanziell kleinlichen) Swingerclub weit außerhalb von Leipzig sei es spät geworden, erst um zwei habe man ins Bett gefunden. Ein Angestellter meiner Stammdruckerei in Erlangen war da, ein Rentner, der ab und zu für »besonders schwierige Aufgaben« reaktiviert wird (wozu meine Bücher anscheinend gehören), der Autor meiner Neuerscheinung »Der Herrin Wille geschehe« war da, leider ohne jede Resonanz, ich war am Sonntagnachmittag auf einer Lesung seiner Frau (über ihre Afrika-Reiseerfahrungen), und vor allem war auf einmal Christine da, eine alte Bekannte der Charonesen: Klein, quirlig, nett, freundlich, immer lächelnd, zierlich, schlank, schwarzer Pagenkopf – so eine Art Mireille Mathieu. Wie sich herausstellte, hatte »S-Art«, der Fotograf me

Leipziger Nachgeschmack, Teil IV: Freitag, 16.3.2012

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»Düt-düt-düt-düüüüt – es ist 6 Uhr!« tönte es aus dem Radio eines Nachbarzimmers, fast so, als stünde das Gerät in meinem Zimmer. Ah ja, das ist der Nachbar, der meckert, wenn ich um 20.30 Uhr meine Zimmertür etwas zu heftig ins Schloß werfe, dachte ich. Immerhin hörte er Deutschlandfunk, also einen Sender mit Niveau. Am Augustusplatz wartete die Straßenbahn Nr. 16 schon, und Dutzende von Buchmessenbesuchern sprinteten herbei, um sie noch zu erwischen. Auf der Messe machte ich während der vier Ausstellungstage die üblichen Spaziergänge, um zu sehen, was es alles so gab: Einige russische – z. T. staatliche – Verlage stellten ausschließlich Bücher in russischer Sprache und kyrillischer Schrift aus – aber so was sind die Leipziger ja gewöhnt. Am Stand Saudi-Arabiens gab es neben den üblichen Schmuckausgaben des Korans wenigstens den einen oder anderen Titel in englischer Sprache. Einen Stand serbischer Nationalisten habe es auch gegeben, an dem das Massaker von Srebrenica geleugnet wurde,

Leipziger Nachgeschmack, Teil III: Donnerstag, 15.3.2012

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Sechs Uhr morgens. Das Rauschen des Verkehrs nahm zu, die Vögel fingen an zu zwitschern. Die Stadt erwachte. Ich auch. Von einem der Nachbarzimmer war ein Fernseher zu hören. Ich machte mir ein paar Reisenotizen und döste weiter bis zehn vor acht. Im Frühstücksraum mußte man sich die Leipziger Volkszeitung brüderlich teilen – plötzlich waren mehrere Menschen hier anwesend. Ein Frühstücksbüffet gab's nicht, sondern nur ein paar Käse- und Wurstscheiben, einen Joghurt und einen Klecks Marmelade sowie drei Brötchen für jeden, aber das war ja auch ausreichend für jeden und hält bei etwas gutem Willen vor bis zum Abend. Lieber so und nur 31 Euro pro Nacht bezahlen als luxuriöser und 50 Euro pro Nacht bezahlen – oder noch mehr. Auf der Rechnung waren übrigens die Übernachtung und das Frühstück getrennt ausgewiesen, denn die Übernachtung wird ja seit Ende 2009 nur noch mit 7 % Mehrwertsteuer berechnet – dank der Klientelpolitik der FDP. Gegen neun Aufbruch zur Straßenbahn. Nur mit Mühe be

Leipziger Nachgeschmack, Teil II: Mittwoch, 14.3.2012

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Um 8.10 Uhr war ich der einzige Gast beim Frühstück. Morgen würde ich nicht mehr so allein sein. Die Leipziger Volkszeitung meldete, die Buchmesse beginne mit neuen Rekorden. Die Zahl der teilnehmenden Verlage stagniere zwar mit gut 2000, aber dafür gebe es erstmals mehr als 1000 Einzelstände. Offenbar machten es viele so wie Charon und ich: Sie teilten sich einen Stand. Und wie viele Verlage nahmen an der letzten Frankfurter Buchmesse teil? So um die 7000, glaube ich. Daran sieht man, wieviel kleiner die Leipziger Buchmesse ist. Die großen Fachverlage mit Geld (Jura, Naturwissenschaften, Steuern) fehlten, soweit ich sehen konnte, weitgehend, ebenso die billigen Druckereien aus China oder Osteuropa. Die machten es sich einfacher – sie schickten einfach (wie schon häufig in Frankfurt) ihre Leute von Verlagsstand zu Verlagsstand. (Jeder Verleger ist umlagert von Angeboten von Druckereien.) Entspannter und lockerer als die Frankfurter war die Leipziger Buchmesse allemal, mehr Platz, bre

Leipziger Nachgeschmack, Teil I: Dienstag, 13.3.2012

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Tag I: Dienstag, 13.3.2012 Um 10 Uhr wollte ich weg sein, 11.40 Uhr wurde es schließlich. Kurzer Zwischenstop in Bernhausen auf den Fildern: bei einem Motorradhändler Fahrzeugbrief und Zweitschlüssel meiner verkauften Harley abgeben. Eine dreieinhalbjährige Episode war zu Ende. Kleines Bierchen in der Cafeteria des großen Motorradhändlers. Jetzt konnte die Messereise richtig beginnen. Autobahn A 81: Heilbronn, Würzburg. A 71 nordwärts. Schweinfurt, Nordbayern, Thüringer Wald. Ein gewaltig langer Tunnel nach dem anderen, der längste über 7 km lang. Im Wintersportzentrum Oberhof lagen hoch oben an den Hängen noch dürftige Schneereste, und die Berggipfel waren in Wolken verborgen. Erfurt. Jena. Allmählich wurde es dunkel. Tanken. Irgendwann fuhr ich an diesen Schildern vorbei, die bislang noch jedem unsympathisch waren, den ich danach fragte: »Sachsen-Anhalt, das Land der Frühaufsteher«. Nach etlichen Stunden spritsparend gemächlicher Fahrt fuhr ich südlich an Leipzig vorbei, verließ das

»Yes, we can - but why should we?«

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»Yes, I can«, dachte ich mir nach der Wahlnacht, die Obama den Sieg brachte - und kaufte mir eine chromblitzende Harley Road King. Und jetzt verkaufte ich sie wieder. »Yes, we can - but why should we?« Warum sollte ich mir das länger antun?: Die teuren Ersatzteilpreise: Während der schönsten Hochsommerwochen 2009 stand die Harley still, weil ein winziges elektronisches Teilchen, der »Kurbelwellensensor«, kaputt war. Die Benzinleitungen waren auch nimmer taufrisch, und nachdem ich mühsam per Zug und Taxi in die 40 km entfernt auf dem Dorfe gelegenen HD-Werkstatt gefahren war, wurde ich für die Reparatur rund 1000 Euro los. Der Sommer war inzwischen vorbei. Und nun stelle man sich vor, so was passierte im Landesinneren Spaniens oder in Kroatien - oh weh oh weh ... Die Unhandlichkeit: Kurvige Landsträßchen sind mit der Harley kein Genuß, und man muß immer sorgfältig achtgeben, wo man den 320-kg-Brocken parkt. Ist es nur ein wenig abschüssig, schafft man es fast nicht, den dicken Brocken r

Leipzig: Autor am Stand!

Am Samstag, dem 17.3., wird der Autor der Neuerscheinung »Der Herrin Wille geschehe«, Gregor Heiligmann, am Stand des Marterpfahl Verlags, Halle 5 C 400, mit seiner Frau ab 13.30 Uhr anwesend sein und vielleicht einige Bücher signieren.

Warum der Euro DOCH ein Teuro ist - und wir »offiziell« nichts davon wissen dürfen ...

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... wegen des »hedonischen Prinzips« nämlich. Das kommt von griechisch »hedone« (»Vergnügen«) und bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie: »Wenn wir schon mehr Geld ausgeben müssen, so wollen wir doch wenigstens mehr Spaß dabei haben!« So richtig schön bringt es mal wieder die Clown-Union auf den Punkt - wie üblich mit einem Video . »Hedonische Statistik« - das bedeutet also, Wertsteigerungen als Verbilligung mit einzurechnen, ungeachtet der Frage, ob die geringwertigeren Apparate überhaupt noch im Handel erhältlich sind. Irgendwie kommt mir das bekannt vor: Versandhauskatalogreklame für Schwarzweißfernseher aus den 70er Jahren Als 1990 unser letzter Schwarzweißfernseher kaputt ging, wollten wir wieder einen neuen - einen schwarzweißen natürlich. Schließlich muß man Tagesschau-Köpcke nicht unbedingt in Farbe sehen und einen x-beliebigen Spielfilm auch nicht. Doch es gab keine Schwarzweißfernseher mit großem Bildschirm mehr. Die letzten hatte ich um 1985 gesehen; sie kosteten 100

Nazis, Sowjets und der Euro: Was die europäische Zentralbank nicht hören wollte

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»Wenn Freiheit überhaupt irgend etwas bedeutet, dann sagen zu dürfen, was andere nicht hören wollen.« (George Orwell) Diese Freiheit ist heute begrenzt und bedroht, wie man am Video »Prop-Tops« der Clown-Union sieht, das Nazi- und Sowjetpropaganda mit der Schönfärberei der EZB in Sachen Euro gleichstellt. Auf Betreiben der EZB wurde das Video von Youtube entfernt, und es bedurfte etlicher Anstrengungen , es wieder dorthin zu kriegen. Übertroffen wurde das nur von dem Hacker-Angriff auf die Clown-Union Monate zuvor. Angela Merkel hätte das Prop-Tops-Video sicher als »nicht hilfreich« bezeichnet, aber Angela Merkel ist ja auch nur, wie ein Kritiker neulich bemerkte, ein »mit Ratlosigkeit gefüllter Hosenanzug« - oder ist sie gar ein feindlicher Roboter, ein mit Technik gefüllter »Infiltrator« ? Als eine Art »Infiltration« betrachtet die Clown-Union auch das allmähliche Sich-Breitmachen des Islams in Deutschland und zitiert dabei den algerischen Staatschef Boumedienne, der 1974 vor den V

»Der liebe Gott ist auch nur ein Mann!«

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... sagt »die Clown-Union« angesichts solcher Jüdinnen: Recht hat sie da vermutlich, wie auch sonst in manchen Punkten ... ... äh ja, Punkten. Die Clown-Union beleuchtet jedenfalls die Politik aus einem erfrischend unorthodoxen Blickwinkel, äh ja ... ... äh ja ... Aus welchem der vielen Videos der Clown-Union diese Bilder sind? Das wird nicht verraten. Ich empfehle nur: Die Clown-Union!