Jetzt ist es wieder einer weniger ...
Die meiste Zeit des heutigen Tages habe ich im Bett verbracht - schwere Erkältung. Aber einen Pflichttermin gab es doch: Heute nachmittag im Tante-Emma-Laden an Nehrens zentraler Straßenkreuzung. Heute schloß er nämlich für immer. Seit vor rund zwei Jahren am Dorfrand ein Supermarkt eröffnete, waren die Umsätze um ein Drittel eingebrochen, der Laden lief defizitär. Daß der Hauseigentümer das ganze Haus verkaufen will, spielt da auch keine Rolle mehr, ebensowenig, daß die Alternative Liste Nehren die Gemeinde zum Kauf des Hauses veranlassen will. Die Liste lud die Nehrener zu Kaffee und Kuchen in den Laden ein, ich spendierte Sekt und Lachstoastschnittchen. Außerdem kaufte ich einige Regale, Konserven, Wein, Bier - was sich eben hält und nicht sofort verbraucht werden muß. »Was machen Sie denn jetzt?« fragte mich eine Stammkundin. »Sie gehören doch schon fast zum Inventar - jeden Vormittag konnte man Sie hier Kaffee trinken sehen.« In der Tat, das hatte ich mir nach dem Tod meiner Tante