27.1.07

Das Hermes-Problem - ein Rätsel der modernen Mathematik :-)

Kürzlich redeten wir uns nach Feierabend die Köpfe heiß - wie kann man Hermes-Pakete optimieren?

Ich war ja heilfroh, als ich vor vielleicht einem Jahr eine kostengünstige Alternative zu den teuren Postpaketen fand - den Hermes-Paketdienst. Da dürfen die Pakete 25 kg schwer sein, man muß nur beachten, daß die längste und die kürzeste Seite zusammen nicht länger sein dürfen als 80 cm (in der mittleren Größe). Und wie gestaltet man das nun optimal? Wie müssen die Idealmaße eines Hermespakets beschaffen sein, um unter diesen Voraussetzungen möglichst viel Rauminhalt zu bieten? (Ob man darin dann die DIN-A-5-Marterpfahlbücher optimal unterbringt und ob es dann nicht zu schwer wird, ist wieder eine andere Frage). Wir brachten's nicht raus - erst ein Mathematiker (Lehrer) vom Stammtisch »Unser Huhn« errechnete mir rund eine Woche später die Lösung: Längste Seite 2/3 der Gesamtlänge, kürzeste Seite 1/3 (und mittlere Seite natürlich möglichst dicht an bis identisch mit der längsten). Der Mathelehrer: »Wenn ich das meinen Schülern als Aufgabe präsentiert hätte, hätte es wieder geheißen, das habe überhaupt keinen Praxisbezug.«

Korrektur

»Bestrafung eines Dienstmädchens« ist natürlich in der ALTEN Rechtschreibung geschrieben, nur auf dem Klappentext findet sich die neue (und das auch nicht durchgängig, soweit ich mich erinnere ... Schußligkeit ...)

Somit beträgt der Anteil der Bücher mit alter Rechtschreibung doch noch fast 73 Prozent.

Aber da sehe ich: Unten habe ich »Das geheime Zimmer« doppelt gezählt - somit sind's insgesamt doch nur 36 Titel (hatten wir nicht schon viel mehr?), und die Zahlen sind knapp 28 % für die neue und gut 72 % für die alte Rechtschreibung.

7.1.07

Die allerletzten Mohikaner ... ;-)

Ein kurzer Nachtrag noch zum Weihnachtsgeschäft: Es verlief sehr merkwürdig. Gut - daß der Höhepunkt der Nachfrage bei einem Verlag ein, zwei Wochen früher liegt als im Einzelhandel, also an der »Front«, wo noch am Morgen des 24.12. etliche mit leicht flackernden Augen durch die Geschäfte eilen und halb in Panik irgendwelche Geschenke suchen, das ist ja normal, aber diesmal hatte ich schon Ende Oktober / Anfang November mit 811 Büchern in einer Woche den Höhepunkt der Nachfrage; von da an ging es eigentlich kontinuierlich bergab, bis hin zu nur noch rund 200 Büchern in der Woche vor Weihnachten, wenn ich mich recht entsinne. Seltsam.

Am Dienstag, dem 2.1.2007 griff ich des Morgens zur FAZ und las von »Missverständnissen« in der dänischen »Schifffahrt«, und alles schien trübe, der dänische Nieselregen, von dem im Artikel die Rede war, so sehr wie der deutsche, in den ich blickte. - Das führt mich zu der Idee, mal wieder ein bissel Statistik zu machen: Wie viele Bücher des Marterpfahl-Verlags sind denn heute noch in alter Rechtschreibung gehalten, wie viele in der neuen? Bei manchen ist das sogar uneinheitlich: In »Scipia, Sklavin der Römer« ist EINE Geschichte in der neuen RS, zumindest in der neuen ss/ß-Schreibung, weil die Verfasserin das gut fand, der Rest in der alten RS. »Der letzte Schliff« ist in alter RS, aber mit schweizerischem ß-Verzicht geschrieben (als das Buch im Druck erschien, sagte mir der Verfasser zwar, er habe das ß eigentlich gern - er hatte auch versucht, selber welche einzufügen, nur leider sehr sporadisch und regellos, so daß ich sie wieder entfernt hatte -, aber da war es zu spät).

Bei manchen Titeln wußte ich's gar nicht mehr genau - gottlob, daß ich für diese »unwichtige« Sache noch mal runter ins Archiv ging, sonst hätt ich die Kontoauszüge nicht gefunden, die ich vor zwei Wochen dort an abgelegener Stelle aufs Regal gelegt hatte - bestimmt hätten wir wieder danach gesucht, eventuell sogar morgen, wenn eine Tussi hier Sozialversicherungsprüfung macht ...

Also, »des alten Bundes Schriften« sind: 9 ½ Wochen, Das Cagliostro-Lesebuch, Ins Röckchen gezwungen, Zucker und Peitsche für Barbara, Spanking – Lust und Leidenschaft, Windeln, Stöckchen, strenge Gouvernanten, Scipia, Sklavin der Römer, Im Banne der Gräfin, Der letzte Schliff I, Der letzte Schliff II, DAS DA wird dir Manieren beibringen, Die Briefe der Lady S., Onanieren für Profis (von mir beim Korrekturlesen im Spätwinter 2005 rückverwandelt), Die Nacht hat 24 Stunden, Des Widerspenstigen Zähmung, Der Prinzgemahl (Titelgeschichte von I. Böttcher »neu« geschrieben und von mir rückverwandelt, restliche Stories meiner Erinnerung nach gemischt), Unterm Pantoffel I, Unterm Pantoffel II, Unterm Pantoffel III (klar: Übersetzung von Erich von Berini-Bell von 1909 - aber der schrieb permanent »den Hintern bläuen« statt »bleuen«; nun ja, das ist eine der Eigenheiten, die in der alten RS weniger verständlich sind - zumal der Hintern ja WIRKLICH blau wird ... Manche kühnen Getrenntschreibungen E.B.B.s erinnerten wirklich an die neue RS, überhaupt wurde er immer fahriger, je geiler die Geschichte voranschritt ...), Walters neue Welt (der Verfasser kann die neue RS nicht ausstehen), Aufzeichnungen eines Dienstmädchens, Der Hauslehrer (einer der Verfasser war für die alte, einer für die neue RS, die aber bei einem Werk, das 1886 in Ostpreußen spielen soll, m. E. nach gar nicht paßt - schon gar nicht für die geplante Frakturausgabe, auch wenn der Duden sogar schon »Regeln für den S-Satz [langes und rundes S] bei Fraktur und neuer RS« herausgebracht haben soll, denn die neue Schreibung von ss/ß ist ja die augenfälligste und häufigste Änderung, und wenn man schon Fraktur schreibt, dann soll man sie auch mit langem und rundem S schreiben und nicht einfach das lange S aufgeben, wie's die FAZ seit ein paar Jahren in ihrer Pseudo-Fraktur macht, die mit der »Fetten Gotisch« von einst nicht mehr viel gemein hat), Eine Nacht lang wirst du käuflich sein, Das Netzwerk der Herrinnen, Machtgeil, Wachs in deiner Hand (die Stories hatte Arne Hoffmann Mitte der 90er Jahre in alter RS verfaßt, dann mühevoll umkorrigiert, und ich habe sie dann wieder zurückkorrigiert - absurdes Theater). - Das sind insgesamt 26 von 37 Titeln, also gut 70 %, noch über zwei Drittel.

In der neuen RS gehalten sind FOX, Gynopolis, Lustvolle Unterwerfung, Apollonias Welt, Das geheime Zimmer, Sex für Fortgeschrittene, Das geheime Zimmer, Die Sklavenmädchen von Wiesbaden, Bestrafung eines Dienstmädchens, Fetish Art, Die Fremde - 11 Titel, knapp 30 %.

Es dürfte spannend sein, so alle ein, zwei Jahre die Entwicklung zu beobachten. Auffallend ist: Es sind vor allem die Herren Profischreiber, die der neuen RS frönen. Wer irgendwann als Korrektor, Lektor etc. pp. zu tun hatte, der jammert heute 'rum, für zwei Rechtschreibungen sei in seinem Kopf kein Platz, und er könne die alte nicht mehr (gelegentlich verteidigen sie auch pampig die Neuregelung, so als hätten sie sie erfunden - die alte Leier: Zuerst mit Widerstand das Neue lernen und dann pampig eifern als frischbekehrter Konvertit gegen alle, die sich auch weiterhin den Luxus leisten, auf das Neue zu pfeifen).

Tja, was nun? Ich kann nicht mehr alles selber Korrektur lesen, Rückverwandlungen sind mühevoll, manche in der neuen RS geschriebene Sachen habe ich schon selber korrigiert (was auf einen weitgehenden Verzicht auf Korrektur hinauslief - is eh alles wurscht ;-) - Was ich anderen zum Korrigieren gebe, ist eh »neu«. Immerhin kommt in den nächsten Monaten ein schöner Maledom-Roman (Ehefrauenerziehung in schottischen Schlössern) einer Autorin, die nicht nur die neue Schreibe haßt, sondern auch so souverän ist, daß sie unter Klarnamen veröffentlicht. Ein Hoch auf sie! *Ehre, wem Ehre gebührt*

Trotz allem eine schöne Woche und ein schönes neues Jahr wünscht
Rüdiger Happ

Im Schlafanzug durchs Weltall - im seidenen Morgenrock in den Nahkampf?

Wußten Sie schon, daß die Mannen in "Raumschiff Enterprise" Schlafanzüge trugen? Wenn man es weiß, sieht man es auch ... Wenn Schl...