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Es werden Posts vom August, 2014 angezeigt.

»Dab dubidu - dies Lied hat keinen Text« Deutscher Swing und Scatgesang anno 1941

Zuerst das Sendezeichen des Deutschlandsenders (»Üb immer Treu und Redlichkeit«), dann »Dies' Lied hat keinen Text« - aber den hat es in sehr netter Weise :-) . Der Einsteller »Deutschlandsender« hat einen reichen Fundus von deutschem Swing der Zeit um 1940, und manchmal sind Bilder von damaligen, beneidenswert stauarmen Autobahnfahrten unterlegt - es lohnt sich, den weiterführenden Links zu folgen. Viel Vergnügen! Nachtrag:  Mit 14 war sie [die Sängerin Evelyn Künneke] Europameisterin im Brustschwimmen, 1942 steppte sie derart, daß Goebbels diese »wilde Szene« aus dem Film rausschneiden ließ (director's cut, hihi):   https://www.youtube.com/watch?v=haCVclnTvXc   Angeblich ließ sie sich fünfmal die Nase richten *schnief*.   Wenn Sie den Mäcki-Boogie sang, dann klang das anders als bei Rita Paul und Bully Bulahn, irgendwie »voller«, jazziger, wenn auch unpräziser:   https://www.youtube.com/watch?v=1Ntwgw2tRfo   Im Alter wurde sie selbstironisch, hie

Jungs in Strapsen - anno dazumal ...

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Daß es bis in die 1920er Jahre üblich war, Knaben im Vorschulalter Röcke tragen zu lassen, wußte ich schon lange. Daß es auch 1961 noch alberne, strapsgürtelähnliche Sockenhalter gab, die um die Waden geschnallt wurden, kann man in dem Film »Eins, zwei, drei« aus dem Jahre 1961 sehen, wo der junge Kommunist Otto Piffel (Horst Buchholz) in einen Gentleman verwandelt werden soll ... Daß Knaben früher bis zum Konfirmandenalter ständig kurze Hosen trugen, egal wie kalt es war, war mir auch bekannt - aber nicht, daß sie darunter bei kühlem Wetter mit Strapsen befestigte lange Strümpfe trugen: Stade 1962: Das war schon damals ungewöhnlich - ein halberwachsener Knabe mit langen, strapsbefestigten Strümpfen  Süßer kleiner Bub in Strapsen, die am Leibchen (eine Art Mieder) befestigt sind ...  Spielender Knabe mit Strapsen unter kurzen Hosen ...  Näheres dazu  hier und  hier . In den 50er Jahren hörte das dann allmählich auf.  

Dr. Bums und Prof. Fick - der neue Masterstudiengang der Hochschule Merseburg

Die Hochschule Merseburg bietet mit Beginn des neuen Semesters einen »berufsbegleitenden Masterstudiengang« für die Anbieter sexueller Dienstleistungen an. Versprochen wird den Studenten eine »solide theoretische« Ausbildung für die Prostitution, verbunden mit Praktika, die »zu den hohen qualitativen sexologischen Fachkompetenzen der Studierenden« beitragen, kurzum eine duale Ausbildung, die sich über fünf Semester erstreckt. Der einzige Haken an der Sache: Die Studiengebühr beträgt 19.500 Euro, die auf dem Strich verdient sein wollen, berichtet die Achse des Guten . Fraglich ist auch, ob die StudentInnen das Gelernte überhaupt vollständig werden anwenden können - denn Flatrate-Ficken und Gangbangs sollen demnächst verboten werden, soweit ich mich erinnere. Offenbar ringen wieder einmal fickfreundliche und fickfeindliche Kräfte in der Politik um die Vorherrschaft ... Nachtrag: Hier hat meine Quelle sich wohl einen journalistischen Schnell- und Fehlschuß geleistet, denn der

Ferienzeit - wir brauchen Unterhaltung!

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Nein, eine Neuerscheinungsankündigung ist das nocht nicht - das dauert noch ein Weilchen. Derweil sind manche schon komplett in die Ferien durchgegangen: Ein Original-Radarbild vom 1.6.2011. Schon auf dem Rückweg von den Ferien hingegen war dieser Herr hier Mitte Juli 2010: Dieser italienische Carabiniere war mit seiner Vespa bis zum Nordkap gefahren und wurde auf dem Rückweg bei Göttingen - trotz der schweren Beladung - wegen Überschreitung des Tempos geblitzt. Das erinnert mich an eine Loriot-Witzzeichnung, auf der eine Wildsau einen Hochsitz mitsamt draufsitzendem Jäger umsägte; Bildunterschrift: »Diese niedersächsische Sau durcheilte, einmal gereizt, die Lüneburger Heide, bog auf der Höhe von Soltau auf die Autobahn ein und konnte erst kurz vor Basel von einer Verkehrsstreife wegen Überschreitens der Höchstgeschwindigkeit zum Halten gezwungen werden.« Zu Hause ist inzwischen das raubritterhafte Benehmen von Amazon bis zu Jan Fleischhauer vom SPIEGEL gedrungen . - Während hi

Stilfragen: »Bitte meinen Stil beibehalten! Keinen anderen anwenden! Schon gar nicht diesen Thomas-Mann-Stil!«

Zum ersten Mal fiel es mir in den 70er Jahren auf bei Ratgebern à la »Die Kunst, ein Egoist zu sein«: Da herrschte ein bellender, apodiktischer Stil, keinen Widerspruch duldend, mit Formulierungen etwa wie diesen: »Bleiben Sie Ihrem Stil treu. Ihrem ganz eigenen. Keinem anderem. Bei dem, den Sie sich erschaffen haben. Oder den Sie gewählt  haben.« Und so weiter :-) (... und das Semikolon, das »uneindeutige«, mögen solche Autoren erst recht nicht.) Auch andere Autoren pflegen diesen abgehackten Stil (»taciteisch«, also wie bei Tacitus, pflegte unser Lateinlehrer zu sagen), der klingt irgendwie flott und »cool« und modern und kommt daher mehr und mehr in Mode, besonders bei Krimi-Autoren im Großstadtmilieu, während der ciceronianische Stil, der mit endlosen Satzperioden à la Thomas Mann, als verstaubt und altmodisch gilt, eher was für Leute, die sich beim Krimilesen gedanklich eine Sherlock-Holmes-Pfeife anstecken und sich für Stunden in einem Ohrensessel vergraben. Leider ist der abge