7.6.07

Gummiboote, Ärger mit Amazon und mehr ...



»Er hat ein knall--rooootes Gummiboot ...!« schallte es zu mir herüber - und dabei versuchte ich doch nur, den Feiertag zu ehren, indem ich mich mit meinem 2003 billig gekauften Gummiboot den Neckar hinabtreiben ließ, vorbei an Tübingens Postkartenidylle, der »Neckarfront« (siehe oben).

Aber eins nach dem anderen. Zunächst war ich gegen Mittag im Fitneßstudio. Der Stuttgarter Halbmarathon rückt näher (24. Juni), da gehe ich an einem Tag ins Schwimmbad: Die jahrealte Bestmarke von 21 min 21 sec für 1000 m bröckelt, ich habe zwar keine wasserdichte Uhr, aber mit Blinzeln in Richtung Turmuhr merke ich schon, daß ich es jetzt so in 20 bis 21 Minuten schaffe, die 20-Minuten-Traumgrenze rückt in greifbare Nähe - - und jeden zweiten Tag mache ich im Studio einen 10-Kilometer-»Tempolauf«. Die Anführungszeichen deswegen, weil ich momentan größte Schwierigkeiten habe, die 10 Kilometer auch nur in unter 56 Minuten zu laufen; von den 51 1/2 Minuten, die ich im April geschafft habe, bin ich weit entfernt. Mehr als einmal mußte ich abbrechen, weil ich zu flott angelaufen war - allerdings in einem Tempo, das ich im Frühjahr locker hingekriegt hätte ... Liegt's an der schwülwarmen Luft? Wenn der Stuttgarter HM wieder so eine »Hitzeschlacht« wird wie letztes Mal, kann ich eine neue persönliche Bestzeit sowieso vergessen, da kann ich mich auch gleich wieder bei km 12 zu Kumpel D. in die »Pilsbar Neckarlust« setzen und fünf Minuten später weiterlaufen ...

Nach dem Fitneßstudio dann in die Innenstadt - dort lief am Neckar wieder das traditionelle Stocherkahnrennen, in einem Achterkurs mit Wende am Ostende von Neckarinsel und Platanenallee, mit Szenen à la Ben Hur, Leuten, die über Bord gehen ... Schade, daß ich zu spät daran gedacht hatte, daß ein Bekannter dort oben in einem der Fachwerkhäuser Fenster mit einem tollen Ausblick auf das Geschehen hat ... Doch auch vom Biergarten der Neckarmüllerei war der Ausblick passabel ... Als ich allerdings meinen 1,5-Liter-Bierkrug einen Augenblick allein ließ, bediente sich einfach ein Fremder daraus, und als ich ihm etwas Zorniges nachrief, winkte er nur müde ab und ging einfach weiter ... Ts.

Nicht nur die Boote der Wettkampfteilnehmer waren auf dem Wasser, sondern auch Privatboote, ein Schlauchboot ... Eine Stunde später ließ ich mein altes Schlauchboot, mühsam mit dem Mund aufgeblasen, am Freibad, anderthalb Kilometer stromaufwärts, zu Wasser, wo es noch relativ flach ist und der Neckar relativ schnell strömt. Langsam ließ ich mich die Neckarfront entlangtreiben, den Nacken auf den luftgefüllten Seitenwülsten, den Kopf himmelwärts ... oder zu den 200 Jahre alten Platanen ... oder zu den noch älteren Häusern (denn Tübingen ging ja fast unversehrt aus dem Zweiten Weltkrieg hervor).

Weiter unten fließt der Neckar dann, weil aufgestaut an einem Wehr, träger und ist über zwei Meter tief. Wie üblich fuhr ich die Steinlach (einen Nebenfluß) hoch, aber da ist schon nach 50 Metern an der Blauen Brücke Schluß. Merke: Wenn du in einem Schlauchboot sitzt und unterm Hintern die ersten Steine kratzen spürst, dann ist es Zeit umzukehren! Sollte ich das Boot an Land ziehen und unterhalb des Stauwehrs wieder ins Wasser setzen? Nein - es war schon nach sechs Uhr abends ... Immer noch waren die Leute aber bester Stimmung: Überall Bierkästen am Ufer; aus den Biergärten sprangen Leute ins Wasser; Nacktbader am Westrand der Neckarinsel; jede Menge Boote auf dem Wasser; immer wieder mal wurde gejohlt und gejubelt.

Zum kraftvollen Stromaufpaddeln eignet sich so ein labbriges Schlauchboot nicht; nicht ohne Mühe und nasse Klamotten ging ich bei der Jugendherberge an Land, zog das Boot ans Ufer, ging zu Fuß zu meinem rund zwei Kilometer entfernten Auto. In der Stadiongaststätte was essen und dann mit dem Auto das Boot holen, heimfahren und 750 Bände »Sex für Fortgeschrittene« in den (von mir als Lagerraum gemieteten) Nachbarskeller »beugen« (wie der Schwabe sagt). Dann ab an den Rechner ... und hier bin ich ;-)

Aus der Amazon-Bestsellerliste ist »SexfF« mittlerweile verschwunden. Zuerst war Harry Potter weg, und »SexfF« rückte auf Platz 5 auf; dann war »SexfF« auch weg. Harry Potter kehrte nach ein paar Stunden zurück, allerdings auf Platz 9 und ohne (Vor-)Bestellmöglichkeit; »SexfF« ist zwar über die Suchfunktion erreichbar, aber ohne Ranking, weder gutes noch schlechtes, und von der Bestsellerliste ist und bleibt es verschwunden. Wahrscheinlich fummeln die von Amazon mal wieder an ihrer Software 'rum (die veraltet sein soll, aber jetzt wegen der enormen Datenmenge auch nicht mehr durch was Neueres ersetzt werden kann). Wahrscheinlich wird es sich wieder einrenken, aber ärgerlich ist es trotzdem. Zumal Amazon sich abschottet. Die alten E-Mail-Adressen sind nicht mehr gültig. Verleger können nur noch streng ritualisierte Verbesserungen an dein Einträgen zu ihren Titeln machen; allgemeine Angaben, egal ob positive oder negative, führen gleich dazu, daß die Mail »verworfen« wird. Im Impressum erfährt man nur, daß die Website von einer Firma aus Luxemburg gestaltet wird. Kein Hinweis auf Amazon Deutschland in München und das Vertriebszentrum in Bad Hersfeld. Emails bekommen nichtssagende Antworten. Na wunderbar :-(

Immerhin: Die vier neuen Marterpfahl-Titel sind jetzt gelistet, und ab nächster Woche gibt's dazu auch mehr Texte und Bilder. So weit das Positive :-)

[Ergänzung 3.8.20: 500 m Schwimmen schaffte ich schon mal - im kleinen Tübinger Becken - in 9:51 min, aber danach war ich total kaputt ...]

Im Schlafanzug durchs Weltall - im seidenen Morgenrock in den Nahkampf?

Wußten Sie schon, daß die Mannen in "Raumschiff Enterprise" Schlafanzüge trugen? Wenn man es weiß, sieht man es auch ... Wenn Schl...