Wird es ihn bald nicht mehr geben?:
Jemand sagte mal in den 70er Jahren, im Jahr 2000 werde es nur noch fünf Könige geben: die vier im Kartenspiel und den von England. Er irrte sich. Aber in Münzgestalt wird's dem schwedischen Herrscher demnächst vielleicht wirklich an den Kragen gehen. Eine große Koalition aus Gewerkschaftern, Unternehmensverbänden und Feministinnen macht nämlich in Schweden seit Monaten Front gegen das gute alte Bargeld - wenn es nach denen ginge, soll es alsbald völlig abgeschafft und ganz durch bargeldlose Zahlung ersetzt werden.
»Nur Bares ist Wahres«, weiß der Volksmund sehr richtig. Bargeld sichert uns einen letzten Rest von Freiheit und Unabhängigkeit vor Banken und einem zunehmend gierigen Staat - und deswegen haben Banken und Staat schon vor Jahrzehnten zum Feldzug gegen das Bargeld geblasen: weil es Arbeit macht, gezählt, kontrolliert und bewacht werden muß, weil es den Leuten Unabhängigkeit gibt ...
Genau das ist manchen Schweden ein Dorn im Auge. »Jede dritte Krone ist Schwarzgeld!« polemisieren sie, wer bar zahle, habe was zu verbergen (ja: den letzten Rest Privatleben), fördere die Schwarzarbeit oder bezahle gar eine Nutte damit - was Feministinnen als schockierendster Verstoß gegen die »schwedischen Werte« gilt. (Ist schon traurig, was aus einem der einst freizügigsten Länder Europas geworden ist).
Und deswegen soll - wenn die Lobbyisten damit durchkommen - aus der Schwedenkrone eine rein virtuelle Währung werden. Als Aufhänger der Kampagne dienen einige häßliche, brutale Raubüberfälle. Die würden wir dann in der Tat nicht mehr haben, dafür aber zusätzliche Kosten durch die Karteninstitute. Nicht umsonst heißt es in billigen amerikanischen Lokalen neuerdings sogar: Cash only!
Das heißt auch: Als Fluchtwährung aus dem wackligen, unsoliden, unsympathischen Euro käme so was für mich nicht mehr in Frage - auch wenn man seine Fluchtgelder natürlich i. d. R. nicht bar unterm Kopfkissen, sondern auf einem Auslandskonto hat. Aber so eine rein virtuelle, völlig regierungskontrollierte Währung (gibt's in Schweden überhaupt ein Bankgeheimnis? Nein, nicht wahr?) wäre mir noch unsympathischer. Da haben die Schweden schon klugerweise ihr eigenes Geld behalten, statt auf diese Kunstwährung »Euro« reinzufallen, und dann so was ...
Man stelle sich vor, Deutschland wäre 1933 schon ein bargeldfreies Land gewesen - noch nicht mal 'ne aufmunternde Tasse Kaffee oder ein beruhigendes Bierchen hätten die Flüchtlinge vor den Nazis unterwegs zu sich nehmen können!
Näheres über diese Plastikgeldpläne bei SPIEGEL-online.
Nachbemerkung: Geht es eigentlich nur mir so?: Ich habe immer mehr das Gefühl, in einem Irrenhaus zu leben ... Soeben lese ich, daß in den USA eine Zockerbörse, ähnlich dem Warenterminhandel, nur gegründet auf »Filmderivate«, gegründet werden soll - ein Milliardenspielkasino, in dem auf die Einspielergebnisse von Hollywood-Spielfilmen gewettet werden soll. In Schweden soll das Bargeld abgeschafft werden, deutsche Steuermilliarden werden mißwirtschaftenden Griechen hinterhergeschmissen ...
Die Anstalt, die die Welt bedeutet ... Wurde die Sendung »Neues aus der Anstalt« deswegen kürzlich eingestellt, weil sie von der Wirklichkeit überholt wird?
Neuerscheinungen aus dem Marterpfahl Verlag, Aktuelles, Politik - die Chronik des laufenden Wahnsinns ... - Der Marterpfahl Verlag ist seit der Jahresmitte 2024 Geschichte, den »aktuellen Wahnsinn« gibt es noch (leider), und es wird auch in Zukunft als freiberufliche Tätigkeit gelegentlich Neuerscheinungen geben, unter was für einem Label auch immer :-)
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