27.2.13

Ausgezwitschert

»Twitter ist für mich gestorben [...]. Das Gezwitscher bringt nichts: Es kostet Zeit und Nerven, steigert aber kaum die Wirkung in der Öffentlichkeit.« Zu dieser Erkenntnis kam Christopher Lauer, einer der Oberpiraten, unlängst in der FAZ. Eine Stunde täglich gehe drauf (in fünf Jahren summiert sich das zu rund 1800 Stunden, mehr als der Jahresarbeitszeit eines Arbeitnehmers), täglich werde er dumm angelabert oder beleidigt, müsse andere Teilnehmer blocken, um wenigstens etwas Ruhe zu haben ...
Was Lauer über Twitter sagt, gilt ähnlich für andere »soziale Medien«. Viel Blabla um nichts. Facebook etwa scheint nur was zu bringen, wenn man dort andauernd vor neuen Aktivitäten wuselt. Der Marterpfahl-Eintrag dortselbst aber ist nur eine Art Plakat, das sich nie ändert, so nach dem Motto: »Leise rieselt der Schnee, still und starr liegt der See.« Ob wenigstens die Verkäufe weihnachtlich »glänzen«, weiß ich nicht - sie laufen z. Z. recht gut, aber ob das am Facebook-Eintrag liegt?
Auch das ganze Geblubber in den Blogs - einschließlich diesem hier - bringt wahrscheinlich nicht viel. Die Blogger - und auch ich - sind ja meist Leute, die sich gegenseitig die Zeitung vorlesen; interessant ist nur ihre Interpretation der Dinge - manchmal. Die Blogger sind sozusagen die Schaumkrone auf dem Pils der von herkömmlichen, bezahlten Journalisten recherchierten Nachrichten in den Bezahl-Medien, sie können sie nicht ersetzen.
Hätte mir jeder Blogbesucher gestern für meine Arbeit einen Groschen spendiert, hätte ich mir davon abends eine Pizza und ein Bier beim Italiener um die Ecke genehmigen können - ach verflixt, geht ja gar nicht mehr, er hat ja neuerdings zu. Na, dann eben gut einen Kilometer weiter in die Sportgaststätte »Picknick« in Dußlingen zu Wurstsalat und Pils ...
Um die Schlußfolgerungen aus dem Gesagten zu ziehen: Nachdem ich mich jetzt noch mal so richtig ... äh ... ausgesprochen habe, wird wohl bis Ostern etwa nichts mehr folgen - eine Neuerscheinung ausgenommen!

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