11.12.12

Unseren täglichen Formatärger gib uns heute ...

Es war wie verhext: Da hatte ich schon die »Absatzkontrolle« zwecks Vermeidung von »Hurenkindern« und »Schusterjungen« eingeschaltet, und dennoch rutschten diese Satzfehler immer wieder rein, wenn ich dann das endgültige PDF für den Druck erstellen wollte. Stundenlange Layout-Arbeit war vernichtet. Tagelang ging das so, immer wieder. Schließlich riet mir jemand, doch mal in den Winword-Einstellungen nachzuschauen, und tatsächlich, dort hatte der Autor die Einstellung »Text kompatibel halten zu diversen Uralt-Word-Formaten« aktiviert, und die kannten offenbar keine Absatzkontrolle. Als ich diese Einstellung deaktiviert hatte, ging's - und ich ging zur Feier der Lösung dieses Problems zum ersten Mal in den Tübinger Jazzclub, wo ich »tok tok tok« kennenlernte.
Das ist Jahre her. Aber es gibt ja immer neuen Ärger. Als ich vorübergehend Open Office benutzte, wunderte ich mich, daß die Texte so eigenartig ungleichmäßig aussahen. Kein Wunder: Alle Umlaute waren in einer anderen Schrift gehalten als der Rest des Textes ...
Vor wenigen Wochen befaßte ich mich mit einem Text, dem nicht nur (durch eine Panne) der Schluß fehlte, sondern der etwa in der Mitte ganz seltsame Anomalien aufwies: Bei zwei oder drei Seiten stand ober- und unterhalb des Seitenumbruchs derselbe Text, man hatte Schwierigkeiten zu begreifen, welcher Absatz auf welchen anderen Absatz folgen sollte. Auf Versuche, den Text zu bearbeiten und die Formatfehler zu beseitigen, reagierte er allergisch, ignorierte sie oder reagierte ganz anders als gewollt. Versuchte man etwa, die Leerzeile zwischen zwei Textabschnitten von 10 auf 30 Punkt zu vergrößern, blieb sie einfach so schmal, wie sie war. Gab man dann allerdings Text ein, erschien 30 Punkt großer Text, von dem aber nur ein schmales Band sichtbar wurde, die obere Mitte der Buchstabenlinie. Nie zuvor hatte ich derartiges erlebt. Es ging nicht anders: Ich kopierte alles außer den »infizierten« Stellen in ein neues Dokument und tippte die zwei, drei »infizierten« Seiten noch einmal neu. Die Reparatur dieser Stellen hat mich locker einen Arbeitstag gekostet, von den Nerven einmal ganz abgesehen.
Da war die Sache mit den Seitenzahlen direkt noch harmlos. Ich hatte die Fußzeilen - mitsamt Seitenzahlen - im Werk eines Autors gelöscht, und das Wiedereinfügen neuer Seitenzahlen im von mir gewünschten Format verweigerte Winword einfach. Auch hier blieb nur das Rüberkopieren des Textes in ein neues Dokument, dann ging's.
Ernster ist da schon das partielle Nichtmehrfunktionieren von Excel, das mein Assistent besorgt feststellte: Rechnungen auszustellen funktioniert noch, aber die ab 2013 geplante elektronische Verkaufsstatistik geht schon nicht mehr - auf einmal gehen die Rechenformeln in diesen Dokumenten nicht mehr. Ursache unklar.

Und so gehen Stunden und Tage mit diesem lästigen Formatkram drauf - verschwendete Lebenszeit, weil die Ingenieure und Software-Fuzzis ihren Kram nicht anständig zum Laufen bringen. Prost und gut Nacht.

PS: Der Excel-Ärger ist inzwischen behoben und erklärt: Wenn zu viele Excel-Dateien gleichzeitig geöffnet sind oder eine allzu groß wird, wird die Rechenfunktion automatisch abgeschaltet. Windows sieht das als ein gekonnten Schutzmechanismus an, das Ganze ist aber wahrscheinlich nur ein Fehler.

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