11.12.12

R. I. P.: Suhrkamp?

Vor zwei, drei Jahren gab man sich noch aufgeblasen und arrogant: Mein geplanter Roman »Gefesselt von Piraten« sei kein geeignetes Umfeld für das »Sturmlied« von Ricarda Huch, das die Verfasserin dem Roman voranstellen wollte. Und gemeinfrei sind Frau Huchs Texte ja noch nicht, dazu ist die Dame noch nicht lange genug tot. Und jetzt sieht es so aus, als wäre Suhrkamp bald tot, der Verlag zerlegt sich momentan, und die Chefin hat eine Villa in Berlin-Nikolassee, ganz in der Nähe der von mir oft frequentierten S-Bahn-Station, so so ... »Warte noch drei Jahre, dann kriegst du die ganze Ricarda Huch für 100 Euro nachgeschmissen!« prophezeite mir 2009 ein Freund - sieht so aus, als bekäme er recht. Hier mal das Gedicht, für das ich nicht gut genug war - macht was dagegen, ihr Suhrkampesen!:

O Brausen des Meeres und Stimme des Sturms
Und Irren im Nebelschwarm!
In Hafens Ruhe, im Schutze des Turms,
Wie eng und arm.

Ich will kein Kissen mir unters Haupt,
Kein Schreiten auf Teppichen weich;
Hat mir der Sturm auch die Segel geraubt –
Da war ich reich!

O herrliche Fahrt im Windeshauch
Hinauf und hinab und zurück!
Nur kämpfend, und unterlieg ich auch,
Ist Leben Glück.

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