18.12.12

Diener und Herren

Die Gesellschaft in Griechenland stehe kurz vor dem Kollaps, urteilt ein »Traumatologe«, der schon in etlichen Krisenländern war, nach einem längeren Aufenthalt in Griechenland. Viele lebten von der Hand in den Mund, wer ins Krankenhaus müsse, müsse seine eigene Bettwäsche und sein eigenes Essen mitbringen, und putzen täten nach Entlassung der Putzkräfte nebenher Schwestern und Ärzte, die schon seit Monaten kein Gehalt mehr bekommen hätten.
Ob auch »Fakelakhi« abgeschafft wurde, jene mit jeweils mehreren hundert Euro gefüllten Briefumschläge, die schnellere und bessere Behandlung garantierten? Oder blühen die unter den jetzigen Bedingungen erst recht? Ein Artikel warf ein anderes Licht auf Griechenland: In Athen gebe es über 1000 Parlamentsdiener, und jeder erhalte 300.000 Euro jährlich. Es sei üblich, daß die politische Elite Verwandte mit diesen Posten versorge, hieß es. Ein konservativer Politiker habe seinen einzigen Arbeitstag als Parlamentspräsident genutzt, um seine Tochter in so eine Pfründe zu hieven. Und als die Bezüge dieser »Diener« jetzt auf Druck der EU doch beschnitten werden sollten, traten sie prompt in den Streik ...

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