5.12.12

Die Ayatollahs von Gomaringen

Bald ist wieder Faschingszeit - nur nicht in Gomaringen, dem Nachbarort Nehrens (beide Orte gehören zum südlichsten Zipfel des streng protestantischen Alt-Württemberg, d. h. Württemberg, wie es bis zur Napoleonzeit war). 1976 machte der (protestantisch-)kirchliche Kindergarten Gomaringens auf sich aufmerksam, weil dort verboten wurde, Fasching zu feiern: Das sei eine heidnische Sitte und gehöre sich nicht für einen kirchlichen Kindergarten. Zu meiner Überraschung hörte ich neulich, daß dieses Verbot immer noch in Kraft ist: Die Eltern dürfen die Kinder nicht »im Fasnetshäs« (= in Faschingsverkleidung) vom Kindergarten abholen.

10 km westlich von Tübingen liegt Rottenburg am Neckar, einstmals (bis zur Napoleonzeit) habsburgisch und natürlich demgemäß stockkatholisch, eine Hochburg der schwäbisch-alemannischen Fasnet. Es herrscht - wie anderswo in solchen Gebieten - die übliche katholische Doppelmoral: Einerseits sind z. B. Plakate der Rockgruppe »Sumpfpäpste« unerwünscht, andererseits schilderten mir Bekannte glaubhaft, sie hätten selten so viele One-night-stands erlebt wie auf der Rottenburger Fasnet ...

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