Erleuchtung für Langschläfer, Sicherung durchgebrannt für Sparer und anderes Erschröckliches mehr ...

Geile Nutten und langweilige Rauschgoldengel

Megageil fand meine Grafikerin den Klappentext zu »Ich war kein braves Mädel, Santa Claus«: Da setzte sich der Santa die Büroangestellte auf den Schoß und fragte mit tiefer Stimme nach den Sünden und Verfehlungen des letzten Jahres, dieweil er ihr mit der Hand untern Rock fuhr. Das Buch verkaufte sich dennoch nur 500 Mal in drei Jahren.
Kaum war es aber in »Eine Nacht lang wirst du käuflich sein« umgetauft (mit einem entsprechend nuttigen Titelbild), da verkaufte ich im selben Zeitraum 2500 Stück. (Sorry, Sibil, daß ich das jetzt zu deinem Kummer nochmals erwähne, es ist keine Kritik an deinem Bild, aber zur Erhärtung meiner These brauche ich es.)
Das funktioniert (leider) nicht immer, aber es zeigt die Wichtigkeit eines auf Anhieb geil wirkenden Titels. Es ist so wie bei der Zeitschriftenwerbung: Wenn der Leser nicht im ersten Moment gefesselt ist, blättert er weiter und liest den Rest gar nicht mehr - und wenn dieser Rest noch so gut ist.
Autor Gerwalt sieht das anders. Er ärgere sich heute noch darüber, daß er sich zu dem Titel »Sklavin am Ohio« überreden ließ, genützt habe der nämlich nichts. Irrtum: Mit dem von Gerwalt favorisierten Titel »Nouvelle France« wären es wahrscheinlich noch weniger Verkäufe gewesen.
Gerwalt bevorzugt die gute Vernetzung in diversen Foren, Blogs und »sozialen Netzwerken« wie Facebook. Das überzeugt mich nicht. Aus meiner Sicht klopft sich da nur der ewiggleiche Klüngel von ein paar Dutzend Unentwegten gegenseitig auf die Schulter, mehr nicht.
Etwas mehr bringt schon das Pilgern von einem Gästebuch einer flagellantischen Website zum nächsten, wie die Autoren einiger flagellantischer Bücher meines Verlags es gemacht haben: Das bringt vielleicht einige hundert Verkäufe.
Wer aber höhere Verkaufszahlen von mehreren tausend Stück anpeilt, der kommt mit dieser modernisierten Form der Mund-zu-Mund-Propaganda nicht mehr weiter, der braucht den Zugang zu Werbeplattformen, die einer breiteren Öffentlichkeit offenstehen - und die Werbung muß dann auch so knackig sein, daß der Leser in der ersten Sekunde schon gefesselt wird (sollte für einen SMer eigentlich selbstverständlich sein ;-)).
Genau :-) .

PS: Eine solche Plattform stellen Talkshows dar. Sein neues Buch in einer Talkshow präsentieren zu dürfen, bringe ihm 5000 Verkäufe zusätzlich, schätzte mal ein Autor.

Opas Stalingradwetter

Zu kalt war der arschkalte März, befand der Meteorologe Dominik Jung auf wetter.net (wir berichteten) - der fünfte zu kalte Winter in Folge sei es gar gewesen. Zu warm sei der Winter gewesen, befanden die Klimawandel-Gurus vom Potsdamer »PIK«. Wie das? Nun, die hatten Opas Winterwetter als Referenz herangezogen, nämlich den Zeitraum von 1961 bis 1990. Hätten sie mal Uropas Stalingradwetter genommen, dann wäre der Vergleich noch deutlicher ausgefallen - oder den ostprrreußischen Fluchtwinter 1944/45, da waren doch so viele bei der Flucht übers Eis des frischen Haffs eingebrochen. Also eigentlich auch wieder ein zu milder Winter. Mist. :-(

Mehr über die letzten Windungen einer »Wissenschaft«, die aus einer Erkältung eine Erwärmung machen will, hier.

Verschnarchte Teenager in der Sommerzeit

»Morgengrauen - das ist das Gefühl beim frühen Aufstehen« - so formulierte es mal jemand. Ein herrliches Bonmot! Besonders ausgeprägt empfinden dieses Grauen viele Teenager, denn die meisten von ihnen durchleben in ihrer Pubertät einige Langschläferjahre, in denen ihr Tagesrhythmus verrutscht ist und ihnen das Frühaufstehen besonders schwerfällt. Ließe man die Schule erst um 9 beginnen, würden die Teenie-Schüler ausgeschlafener und besser, so ein häufiger Vorschlag. Ein guter Vorschlag, auch fürs Arbeitsleben! Schließlich beginnt in England, Frankreich usw. das Berufsleben auch erst morgens um 9. Nur die deutschsprachigen Länder sind eine Insel mit Frühaufsteher-Fimmel, besonders in Sachsen-Anhalt (»Wir stehen früher auf« - die anderen Länder ringsum sollten einen sich verschlafen Rekelnden plakatieren mit der Aufschrift: »Endlich ausschlafen - Sie haben's überstanden!«). Schluß damit! Als ersten Schritt zu einer Trendwende könnte man endlich mal die unnütze Sommerzeit abschaffen - denn die innere Uhr richtet sich wohl mehr nach der Sonne als nach der Uhrzeit. Wenn man morgens um 8 antanzen muß, und nach dem Sonnenstand ist es eigentlich erst 7, dann fühlt man sich auch so verschlafen wie um 7. Mit anderen Worten: Die Sommerzeit verschleißt beim Aufstehen unnütz Energie, statt solche zu sparen (wie einst versprochen). Weg mit ihr!

MARTERPFAHL total vergrippt (12.4.)

Die Grippe hat uns leider momentan fest im Griff: Mein Assistent hat sich krankgemeldet, und ich hänge auch mehr matt als fit vor dem Rechner - es kann leider zu Verzögerungen bei den anstehenden Aufgaben kommen. Sorry.

Deutsche leben fast abstinent

Jeder Deutsche trinkt im Jahr statistisch eine Badewanne voll Bier, Wein und Schnaps, verkündet die »Hauptstelle für Suchtfragen« besorgt. Allerdings nur eine kleine Badewanne: 138 Liter - und über die Gewichtung der drei Alkoholika darin wird auch nichts Näheres gesagt. Also gerade mal 0,38 Liter pro Tag - fast nichts. Ein kleines Pilschen mit einem extra Schluck. Mit anderen Worten: Die Deutschen leben beinahe abstinent. Für diese richtige Einordnung sorgt Eckhard Fuhr in der WELT. Dazu paßt: Die Tschechei ist eins der letzten Kneipenraucherparadiese in der EU, genau wie die Tschechen auch gern Unmengen fettes Schweinefleisch mit Knödeln verdrücken und uns Deutsche beim Pro-Kopf-Bierverbrauch längst überholt haben. Doch mit der Qualmerei in den Kneipen solle jetzt Schluß sein, verkünden Radioberichte nicht etwa mit Trauer, sondern triumphierend, als wäre die Vernichtung der Freiheit etwas Positives :-(

Endlich wieder die gute alte Erleuchtung ...

... gibt's bei Manufactum:


Für Industriezwecke (d. h. etwas stoßfester) wird die gute alte traditionelle Glühlampe ja weiterhin gehandelt, nicht nur bei Manufactum, sondern in jedem x-beliebigen Baumarkt. Den Hinweis »Für Haushaltszwecke nicht geeignet« (oder so ähnlich) können Sie getrost ignorieren - außer es kommt gerade einer von Günther Oettingers Glühbirnen-Polizisten um die Ecke ;-)

Jetzt sind peu à peu die Sparer dran - das Unheil rückt näher

In Zypern wurde es vorgemacht: Erstmals erlitten die Sparer einen »Haircut«, erstmals gab es Devisenkontrollen, jetzt ist Spanien dran: Die »Vorzugsgläubiger« der Bankia (deren Vorzug darin besteht, daß sie als erste dran glauben müssen) können 38 bis 61 % ihrer Anlagen in den Schornstein schreiben, meldet die PAZ: Erste Sicherungen durchgebrannt.

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