28.8.11

Von Waldklause zu Waldklause

Manchmal bereue ich es doch, die Lokalzeitung nicht abonniert zu haben. Nur durch Zufall (in einer Kneipe, wo sonst) las ich, daß der Tübinger »Pfauen« seit Mo, 15.8. wieder eröffnet sei - nach nur viertägiger Umbauzeit! Sein alter Wirt war vor einigen Jahren berühmt geworden, als er zusammen mit anderen wegen des damals neuen Rauchverbots bis vors Bundesverfassungsgericht zog - und teilweise Recht bekam. Besonders gute Maultaschen gebe es in dem Lokal, hieß es damals.
Die wird es jetzt wohl nicht mehr geben. Der neue Wirt, ein alter Hase im Tübinger Kneipengeschäft, wird wohl eher auf Italienisches setzen, und das auch erst in einigen Wochen. Vorerst gibt's nur Trinkbares, z. B. Dom Kölsch vom Faß, in der mit cremefarbenen Ledersesselchen fast à la 50er Jahre neu herausgeputzten Kneipe.
Im »Weinhaus Unckel« hingegen war die Renovierung fertig, es gab wieder preiswerte Pasta und Pizza für fünf Euro.
Damit war's für den Samstag genug - zurück nach Hause.
Sonntag:
Die große Hitze ist weg, die Sonne kam heute morgen wieder. Bei herrlichstem Spätsommerwetter fuhr ich mit der Harley nach Tübingen, durchwanderte noch einmal die lauschige Straße »Im Rotbad«, knipste die Aussicht vom Ehrenmal aus, fuhr dann nach Pfrondorf in die »Waldklause«, ein am Waldrand gelegenes Ausflugslokal ohne fließendes Wasser, nur mit Bänken draußen, mit Weck und Wurst und Wein und Bier und Kinderspielplatz und nicht viel mehr. Die Inhaberin, eine Frau Henne, betreibt (laut einem ausgehängten Lokalzeitungsartikel von Gabi Schweizer) das Lokal jetzt seit über 40 Jahren und spendiert jedem Jakobspilger sogar einen Schnaps. Denn auch eine Station an einem der vielen Jakobswege, nämlich an der Etappe Stuttgart-Tübingen, ist das Lokal jetzt. Die Wirtin allerdings meint, diese neue Pilgerei sei wohl weniger religiös gemeint als viel mehr nur so eine Art Event oder sportliche Übung ...
Wieder runter ins Tal, nach Lustnau, Maschine am Ortsrand abgestellt und das Goldersbachtal Richtung Bebenhausen gewandert. Immer noch bauen sie an einem Rückhaltebecken herum, das Lustnau in Zukunft vor Überschwemmungen durch den Goldersbach bewahren soll. Der Wanderweg machte auch eine Umleitungsschleife rund um die Baustelle.
Die »Goldersbachklause«, ein Ausflugslokal des Schwäbischen Albvereins (Adresse: »Am Schlempbrünnle 2«), hatte allerdings zu. Betriebsferien, zweiwöchige.
Zurückspaziert und wieder auf die Maschine. Auf zum entgegengesetzen (d. h. westlichen) Stadtrand. Schon um 1900 war dort das Hofgut Schwärzloch ein beliebtes Ausflugslokal. Ein allzu beliebtes an einem so schönen Tag. Nachdem ich mich kurz umgesehen hatte, fuhr ich wieder in die Stadt.
Noch ein herbes Jever-Pils im Dußlinger »Picknick«. Dort las ich nicht nur von Feinstaubzonen (siehe unten), sondern auch davon, daß bereits Hitler mitten im Krieg einen Stausee am Goldersbach bauen wollte - und jetzt ist es immer noch nicht fertig ...

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Donald und Kamala, die Lovestory :-)

Sind sie nicht süß? Und Klein-Donald erst, der aus dem Bauch herauskommt! So, jetzt muß ich mal gucken, wie ich das aus FB 'runterkrieg...