Schon 2010 weigerte sich die Slowakei, seit Anfang 2009 Mitglied der Eurozone, bei den Hilfszahlungen für Griechenland mitzumachen. Man sehe nicht ein, daß man selbst der Bevölkerung einen harten Sparkurs auferlege, um fit für den Euro zu sein, und dann auch noch die wohlhabenderen, mißwirtschaftenden Griechen mitsubventionieren solle.
Die EU reagiert mit typischen Drohungen, etwa Strukturbeihilfen zu streichen. So halb ist die slowakische Regierung auch schon eingeknickt. Ein führender Politiker einer der vier Regierungsparteien will aber hart bleiben. Auszüge aus dem Interview, das man hier in voller lesenswerter Pracht erblicken kann:
»Richard Sulik: Noch mehr Schauder laufen mir über den Rücken, wenn ich von einer europäischen Wirtschaftsregierung höre.
Welt Online: Warum?
Richard Sulik: Wir Slowaken hatten 40 Jahre lang die Sowjetunion mit ihrer sozialistischen Planwirtschaft am Hals. Setzen sich die Befürworter einer europäischen Wirtschaftsregierung durch, können wir als Land nicht einmal mehr über die Steuergesetze selbstständig entscheiden. Das wollen wir nicht. Davon war keine Rede, als wir der Euro-Zone beitraten. Ich erinnere mich sehr gut, welche Regeln galten: Schuldengrenzen, das Bail-out-Verbot nach Artikel 125 des Lissabon-Vertrags, ein Verbot für die Europäische Zentralbank, Staatsanleihen aufzukaufen. Das alles gilt nicht mehr – und ich frage, warum. Solide Gesellschaften halten ihre Regeln ein.«
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