12.4.11

Facebook zurückgeschlagen

Er habe sich ja lange dagegen gesträubt, so neulich »SirX«, der Leiter der »Sklavenzentrale«, der mit rund 150.000 Profilen meistbesuchten deutschsprachigen SM-»Community«, aber nun habe er dem Drängen einiger auf der SZ ausstellenden Fotografen doch nachgeben müssen und einen Facebook-»gefällt-mir«-Knopf einbauen müssen, der diesen Fotografen gestatte, ihre Bilder zeitsparend auf der SZ wie auch gleichzeitig auf FB sichtbar zu machen. Natürlich sei man, die Bedenken der SZ-Mitglieder vorwegnehmend, dabei so zurückhaltend wie möglich gewesen: Nur auf ausdrücklichen Wunsch des Bildeinstellers werde die Verbindung aktiviert, und auch nur bei diesen bestimmten Bildern.

Trotz dieser »Zurückhaltung« brach ein Sturm der Entrüstung los. Etliche sagten, sie betrachteten ihre Profile bei FB und bei der SZ als etwas völlig Verschiedenes und wollten nicht, daß über Abgleich der Freundeslisten, die FB-typische Auswertung der Email-Adreßbücher etc. pp. irgendwelche Rückschlüsse auf ihre SZ-Identität gezogen werden könnten, schon gar nicht von irgendwelchen Nachbarn, Schwiegereltern oder Vorgesetzten, und drohten mit Abzug ihrer Bilder, teilweisem Löschen ihrer Profildaten und allerlei für die SZ Geschäftsschädigendem mehr; aber es fanden sich auch viele grundsätzliche Gegner von FB, die dort nie ein Profil anlegen würden. (Ich auch nicht: Vor zwei, drei Jahren bekam ich mehrmals Einladungen, bei FB beizutreten - und rätsle heute noch, woher FB die Verbindung zwischen den Einladenden und mir kannte. Vielleicht durch Komplettauswertung ihrer Email-Adreßbücher - für mich als SM-Verleger, dessen meiste Autoren unter Pseudonym schreiben und auf Anonymität Wert legen, ein Albtraum.)

Nachdem sich bei einer Abstimmung rund 80 Prozent der Abstimmenden gegen den FB-Knopf ausgesprochen hatten, waren SirX und FB zum Rückzug gezwungen.

Sag nein zur überflüssigen, zeitfressenden Tratsch- und Laberplattform, der Datenkrake, die uns alle umarmen und nie wieder loslassen will (denn auch wer sein Profil löscht, dessen Daten bleiben immer noch bis in alle Ewigkeit dort stehen - ähnlich wie bei »gelöschten« Vorstrafen: die kommen nicht mehr ins Führungszeugnis, aber die Polizei archiviert sie dennoch weiterhin). Auf der Suche nach diesem Bild stieß ich auf einen FAZ-Artikel vom März 2008, wonach FB jetzt auch in Deutschland starte (während es in Großbritannien schon Millionen Mitglieder hatte und selbst in der Türkei schon aktiv war). Erstaunlich. 1348 wurde die Pest aus dem Orient über Venedig in Europa eingeschleppt, und man kann verfolgen, wie die Pestwelle Europa wie ein Tsunami durchraste, 1350/51 etwa die ohnehin schon geringe Bevölkerung Norwegens weiter dezimierte. Genauso schnell breitete sich FB aus, ähnlich wie seit 2006 dieses überflüssige Handy-»Gezwitscher«, und schon meinen etliche Jugendliche und erschreckend viele Erwachsene, daß es ohne all diesen Sch... nicht mehr geht.

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Hoch die Tassen! Auch die Kleinen! Auf in den fröhlichen Mai! :-)

Ja, nicht die kleinen Tassen sind gemeint, sondern die lieben Kleinen. Bis 1956 waren - siehe links - Cidre, Bier und Wein in französischen ...