28.9.09

Die SCHLAGZEILEN würdigen
»Vom Macho zum Mädchen«
und »dirty writing«

Heft 105, S. 71:

Ich fand es schade, als ich das Buch beendet hatte, ich hätte gern noch weitergelesen, denn der Autorin Molly Morgen gelingt es, einem alten Thema neue Facetten abzugewinnen.
»Vom Macho zum Mädchen« beschreibt die Liebesgeschichte von Klaus und Heike. Klaus steht schon seit Längerem auf Frauenkleidung und Feminisierung, aber da er verheiratet ist und seine Frau kein Verständnis für seine Leidenschaft hat, knüpft er im Internet Kontakte und lernt so Heike kennen ...
Das erste Treffen findet in einem Hotel statt und beide sind sofort voneinander angetan. Die erste Session übertrifft alle Erwartungen, die die beiden hatten. Nicht nur das Schminken und Ankleiden von Klaus gefällt ihnen auf Anhieb, auch das Dominante an Heike törnt Klaus an. In Frauenkleidern muss er Heikes Befehle befolgen, sie sexuell verwöhnen und sich benutzen lassen.
Danach, allein in ihrem Zimmer, überfällt Heike eine tiefe Traurigkeit: Klaus ist doch wie alle Fetischisten – Hauptsache, eine Frau erfüllt seine Wünsche, die Person an sich ist doch austauschbar. Oder?
Neben der Gefühlsebene, die wunderbar ausgeleuchtet wird, beinhaltet das Buch phantasievolle Feminisierungs- und Disziplinierungsszenen.


Auch »dirty writing« des alten Routiniers Arne Hoffmann bekommt Erfreuliches zu hören:

»dirty writing« ist ein Ratgeber von Arne Hoffmann an die Hobbyautoren unter uns.
Das Angebot an erotischen Geschichten ist mittlerweile so groß (im Internet gibt es zigtausende), dass allein das Label Sex nicht ausreicht, um eine Story lesenswert zu machen – Qualität und schriftstellerisches Know-How sind kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Natürlich, Talent kann man nicht lernen, aber die handwerklichen Voraussetzungen schon. Und genau diese gibt uns Hoffmann an die Hand, und er macht das gut: Nicht belehrend, sondern als Partner führt er uns Schritt für Schritt durch das Genre Kurzgeschichte.
120 Seiten des Buches umfasst der reine Ratgeber, darunter ein Interview mit seinem Verleger über die Chancen von Autoren am Erotikmarkt, der Rest Kurzgeschichten vom Autor selbst als Beispiel, teilweise mit erklärenden und hilfreichen Fußnoten versehen.
Nach dem Lesen dieses Buches gibt es keine Ausrede, die eigenen Geschichten in der Schublade zu lassen.
(... es sei denn, sie sind allzu schlecht ;-)

Na, das ist doch mal wieder nett! :-)

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