18.2.21

»Schlampengeschichten« gehen langsam, aber sicher zur Neige ...

Küssen kostet extra: Neue Wiener Schlampengeschichten von [lorelay]

 

Wiener Schlampengeschichten: Stories und Begebenheiten aus dem horizontalen Gewerbe von [lorelay]

KOSTPROBE AUS DEN »SCHLAMPENGESCHICHTEN«: 

Um zehn Uhr vormittags reißt mich das Telefon aus dem Schlaf. Rache! denke ich, habe aber schon abgehoben. Das Klingeln erinnert mich stark an das Klingeln einer Registrierkassa, seit ich für diese neue Agentur arbeite. Der Dienst ist hart, die Dienstzeiten leicht zu merken: Erreichbarkeit 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche. Erst jetzt weiß ich, was eine 24/7-Sklavin ist … Der Typ hat nur drei Mädels, und wir arbeiten, bis die Muschis qualmen.
»Jaaa …«, krächze ich. Es ist Xaver, mein neuer Boss. Ich soll die Hufe schwingen – zu einer Fahrt ins Weinviertel. Ich wanke halbblind in die Dusche – auch die letzte Nacht war hart – und erschauere unter dem eiskalten Strahl. Ein Schweinegeld verdienen, aber keine Zeit, meinen Boiler herrichten zu lassen! Schminken werde ich mich im Auto – also rein in ein schwarzes Leinenkostüm, die Gummireserven in der Handtasche aufgefüllt und raus bei der Tür. Xaver wartet schon im Auto.


Ich sitze hinter dem Schreibtisch. Um mich ein Luxusbüro; ich soll die verwöhnte und verdorbene Chefin abgeben. No problem! Ich hab mir das Haar hochgesteckt, Businesskostüm, schwarze Strümpfe, High Heels. Vor mir auf dem Tisch liegen zwei bedruckte Seiten: Instruktionen. Der Teppichboden ist so hoch, dass kleine Hunde darin ersticken könnten, und um den Wert der Wanddekoration bekommt man locker mehrere Kleinwagen. Es klopft an der Tür. Ah, mein »Vorstellungstermin«!
»Herein!« Die Tür öffnet sich, und vor mir steht ein hochgewachsener Mann um die 50, blond, in einem grauen Anzug, unter dem Arm eine Mappe. Ich ziehe die Brauen hoch. »Ja bitte?« – Norbert P. sei sein Name; er habe einen Termin bei mir. Ich mustere ihn von oben bis unten, die Brille auf die Nasenspitze vorgeschoben. »Setzen Sie sich!«

Er beantwortet meine Fragen: Name? Daten? Wo bisher gearbeitet? Warum weggegangen? Nach einer Weile meine Spezialfrage: »Sie wissen, dass Sie sich nicht nur um den Bürokram zu kümmern hätten, sondern auch um mein persönliches körperliches Wohlbefinden?« Er nickt. Er kann sich das durchaus vorstellen …
»Na gut, dann werden wir mal sehen, ob ICH es mir auch vorstellen kann … Ziehen Sie sich aus!« – Er zuckt zusammen.

Egal ob beim »Nippeltag« oder als leckeres Accessoire bei einem Vereinsausflug, ob als »Appetithäppchen« wie bei einem Büffet hergerichtet oder im Swingerclub – Supermizzi und ihre Kolleginnen finden sich überall zurecht – und lassen die Leser Einblick nehmen in die Welt der Wiener Professionellen, denen nichts Menschliches fremd ist …

KOSTPROBE AUS »KÜSSEN KOSTET EXTRA«: 

»Wer ist der Hauptgewinn?« – »Du!«

»Also ich arbeite ja jetzt für eine Agentur. Und die brauchen ein Mädel für einen Striptease!«
Mädel?? Strip. Tease? Spinnst??? »Hey, Madame, ich hab 15 Kilo Übergewicht und bin musikalisch wie ein Pinguin! Was stellst du dir vor, bitte?« – »Du kannst sogar tanzen wie ein Pinguin«, meint sie, »solange du dich dabei ausziehst!«
Ach so? Wieso? Sie erklärt mir die Lage: Eine Berufsfeuerwehr feiert ihr dreijähriges Bestehen, und zur Feier des Tages gibt es eben Strip und … »Und … was?« – »Najaaaa, die Jungs sammeln Geld, und nach dem Strip werden zwei Namen aus dem Hut gezogen, die dann … mit dir …« Hmmm … Ich ziere mich noch ein bisserl, bevor ich endlich zusage. Bis Bärbel auflegt, habe ich allerdings schon die Garderobe für diesen Abend auf einem Haufen zusammengetragen: String, French Knickers, Strümpfe, High Heels, Bluse, BH, kurzer Rock – und einen kleinen runden Hut à la Joe Cocker …
Drei Stunden später, auf dem weiten Weg: Es ist dämmrig, in der Luft hängt der schwere Duft von Akazien, die kleinen Tiere sind schon schlafen gegangen, die ganz kleinen kleben an meiner Windschutzscheibe, und dann sehe ich es auf der linken Seite. Ein nagelneuer Schuppen. »Berufsfeuerwehr Hinterkreuzberg« steht in großen Lettern auf dem Giebel. Rund ums Tor kringeln sich Girlanden in allen Farben. Alles vorbereitet fürs Fest – das im übrigen morgen stattfindet, ohne mich. Ich bin nur die Vorgruppe, sozusagen. Also kein Grillhuhn, keinen Erdäpfelsalat, keine Krüge mit Bier – nur 15 frisch geduschte Männer zwischen 20 und 45 in schicken Uniformen und mit einem leichten Schwips.

Zur Begrüßung bekomme ich ein Glaserl Sekt in die Hand gedrückt. Prima – denn jetzt werde ich doch nervös! Der Rudelführer heißt Heinz. Groß, stark, bärtig. Gut trainiert. Die anderen sind in allen Farben sortiert. Nett anzusehen! Ob blond, ob braun, ob Henna, ich liebe alle Männer! Die sind wirklich sehr lieb. Sie nehmen mich gleich in die Mitte und geben mir das Gefühl, dazuzugehören, auf eine unaufdringliche Gentleman-Art, die man hier gar nicht erwartet hätte. Noch ein Glas Sekt. Mir wird wohlig warm im Bauch.
Da hinten steht der Hut, aus dem dann die beiden gezogen werden, die mit mir … Hoffentlich erwischt es den süßen Burli da – oder den Glutäugigen da hinten …! Also wenn ich die Dorfschlampe wäre, wüsste ich schon, wo ich anfinge …

Einer zieht hier immer das große Los: der Leser. Mit den Erlebnissen Supermizzis und ihrer Kolleginnen vom Wiener horizontalen Gewerbe wird es ihm nie langweilig …  

++++++

Es war eine schöne Zeit mit diesen beschwingten Büchern - aber nun geht sie zu Ende. Die Ebook-Fassung wird noch bis kurz nach Ostern lieferbar sein, dann ist Schluß; »Küssen« und »Schlampengeschichten« in Buchform wird es noch geben, solange der Vorrat reicht (wahrscheinlich zu 4,99 € ab 1.5.2021); vor allem von den »Schlampengeschichten« sind noch über 100 Stück da. Aber dann ist endgültig Sense, und es heißt Abschied nehmen *schnüff* 

Also wie in einem britischen Pub: »Die letzten Bestellungen bitte!« 

Hier gibt's die Schlampengeschichten 

Küssen kostet extra! 

9783934521117: Wiener Schlampengeschichten 

So sah die deutsche Originalausgabe des Bandes in den 90er Jahren aus.

1 Kommentar:

Lisa hat gesagt…

Es war mir eine große Freude mit dir zu arbeiten, lieber Rüdiger! Danke für die schöne Zeit und nicht vergessen: Küssen kostet extra! Deine lorelay

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