7.1.12

Kaltreserve, scheibchenweise

Scheibchenweise werden derzeit die sonderbaren Taten und Geschäfte unseres Bundespräsidenten offenbar, und scheibchenweise erfahren wir, daß wir am 8. und 9. Dezember offenbar ziemlich knapp an einem Blackout in Süddeutschland vorbeigeschrammt sind. Eines der wenigen verbliebenen Kernkraftwerke mußte offenbar vorübergehend abgeschaltet werden, und in Österreich mußte eilig ein Ölkraftwerk der sogenannten »Kaltreserve« hochgefahren werden. Zunächst erfuhr man nur, daß dieses Ölkraftwerk hochgefahren wurde, heute morgen las ich dann in der FAZ (Kommentar »Vabanquespiel«), daß dieses Hochfahren am 8. und 9. Dezember Teilausfälle im süddeutschen Netz verhindert habe.
So sieht sie aus, die deutsche Energiewende: Französischer und tschechischer Atomstrom füllen in Süddeutschland die Lücken, die das Abschalten der deutschen Atomreaktoren gerissen hat, und wenn es eng wird, muß in Österreich ein Ölkraftwerk hochgefahren werden. Früher versorgten wir das Ausland, jetzt versorgt das Ausland uns, uns Notleidende und Opfer von Merkels überhasteter Abschaltpolitik. Wenn unsere Nachbarn auch so kopflos gehandelt hätten, dann gute Nacht ... Auch die Qualität des Stroms sei schwankender und lückenhafter geworden, monieren Großunternehmen neuerdings. (Das Schweizer Volk hingegen bewies in einer Abstimmung wieder einmal Augenmaß: Atomausstieg - wenn man ihn denn will - bis 2034 ist realistisch). Und dabei war dieser Winter ja bislang gottlob so mild! Windig war's ja - aber der Windstrom aus Norddeutschland kommt wegen zuwenig Hochspannungsleitungen nicht in den Süden, und hier im Süden gibt's zu wenig Windräder, und wo welche geplant sind, da regt sich Widerstand gegen die häßliche Verspargelung der Landschaft (größtenteils zu Recht - denn es geht ja auch anders). Wenn jetzt ein Wintereinbruch käme wie im Dezember 2010 - eisige Kälte, Windstille und die Solarzellen auf dem Dach zugeschneit -, dann könnten wir uns warm anziehen ...

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Hoch die Tassen! Auch die Kleinen! Auf in den fröhlichen Mai! :-) + Nachtrag

Ja, nicht die kleinen Tassen sind gemeint, sondern die lieben Kleinen. Bis 1956 waren - siehe links - Cidre, Bier und Wein in französischen ...