3.9.22

Madame Schicksal schlägt mal wieder zu ...

 

Das OWK soll jetzt ein Pflegeheim sein ...
Neulich fragte mich mal wieder ein Autor, warum er mal wieder noch keine Abrechnung für 2021 bekommen habe. 

Ja, ich bin mal wieder arg vertrödelt und verbummelt. Irgendwie kann einem aber auch die Lust vergehen in diesen Tagen. 

Ich schrieb dem Autor zunächst ein paar tröstende Zeilen und dann noch eine ausführliche Mail mit dem Betreff "Verkäufe und Erlöse schleifen am Boden": 

Hallo xxx et al.,
 
hier mal als Beispiel [Anhang] die Abrechnung von Bookwire (Nachfolger von Readbox) für Juli 2022:
 
Für 93 Bücher insgesamt gibt's poplige 57 €, für einmal "Rick" einen Cent, für einmal "Schlag mich!" ebenfalls einen Cent, für zweimal "Ohio" immerhin 4,35 € ...
 
Auf die Frage, wie diese unfaßbar niedrigen Honorare zustandekommen, schrieb mir Bookwire vor Monaten (und ich ließ dich und andere Autoren mitlesen), daß die Ebooks auf irgendwelchen Plattformen stünden, und da lese mancher nur wenige Seiten, und das bringe dann nur wenige Cents - gezählt wird es aber als ein kompletter Verkauf.
 
Ich kann für einen solchen "Verkauf" (besser: Ausleihen) aber nicht das normale 0,47€-Honorar zahlen, das für 4,99-€-Ebooks fällig wird, geschweige denn einen kompletten Euro. Ein Zehntel der eingenommenen 4,37 €, das geht. 
 
Wenn die zwei Messeneuerscheinungen in der Druckerei sind (ca. 15.9.), befasse ich mich mit diesem mißlichen Abrechnungsquark und bin wohl bis Jahresende durch. Mehr als ein, zwei Fünfziger ist wohl für keinen Autor für 2021 drin, sorry.
 
Von Amazon-kdp, das einst bis zu 1000 € monatlich brachte, kommen auch nur noch rund 50 € im Monat, darunter vielleicht 5,- € für "Marie-Charlotte".
 
Ich werde den Leuten von Bookwire mitteilen, daß ich die vorhandenen Titel weiterlaufen lasse, aber keine neuen mit ihnen mehr produzieren werde.
 
Für neue Ebooks werde ich wohl epubli nehmen, da wird man nicht ganz so abgezockt. Die Kneipen sind trotz der neuen Sparsamkeit nach wie vor voll - wenn den Leuten ein spannender Roman nicht mehr wert ist als ein Bierchen (als Ebook) und nicht mehr als ein Steak und ein Bier (als Paperback), dann sollen sie halt zum Teufel gehen und ich gleich mit. Ich mache bei der Billigmasche nicht mit, das habe ich ja schon vor Jahren gesagt.
 
Die alten papierenen Titel sind bis auf das neue Dutzend "SS" (=Schwarze Serie) eingestellt, und von den noch lieferbaren alten und neuen Titeln werden kaum 100 im Jahr verkauft. Noch nie lag der Markt so down wie jetzt. Wenn manche sagen "Die Leute rasen auf der Autobahn wie  immer und tafeln im Restaurant wie immer" - ja, aber dann sparen sie z. B. an Büchern ...  
 
Also dann bis zum Weihnachtsgeld light, ciao und sorry wegen "late"! ;-)

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