Kürzlich ein Gespräch mit einem alten Bekannten, einem Antiquar, der eine riesige Halle voll alter Bücher, Bilder, Möbel, sonstiger Antiquitäten und natürlich auch Bücher besitzt, vieler, vieler Bücher - man könnte meinen, man wäre in der Lesehalle einer räumlich beengten Großbibliothek. Aber die Leute stöbern nicht mehr. »Die Hälfte des Jahres ist es ihnen zu kalt«, stellte der in Stiefel und Anorak gekleidete Antiquar fest, und überhaupt suchten die Leute gezielt im Internet nach bestimmten Titeln. Ich erinnerte mich (und ihn) an einen FAZ-Artikel von vielleicht vor zehn Jahren, der schon damals schilderte, daß mit der Zeit gehende Antiquare ihre Titel im Internet einstellten und so einen Großteil ihrer Verkäufe tätigten, nicht mehr wie ehedem persönlich im Laden. - Aber wie soll das gehen bei den 300.000 Titeln, die der erwähnte Antiquar - keinesfalls der modernen Technik abhold - in seiner Halle bunkert?
»Ich halte eigentlich nur noch aus Liebe zum Buch an den Büchern fest; Umsatzträger sind sie nur noch in ganz geringem Maße, viel geringer als früher. Bei käufmännischer Betrachtung müßte ich die Bücher eigentlich komplett rausschmeißen und den Platz für was Profitableres nutzen.«
Neuerscheinungen aus dem Marterpfahl Verlag, Aktuelles, Politik - die Chronik des laufenden Wahnsinns ...
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