"Ins Röckchen gezwungen" war im Februar 1998 der allererste MARTERPFAHL-Titel. Nach über 5000 verkauften Stück wurde er als papierenes Buch vor einigen Jahren eingestellt und findet sich nur noch antiquarisch hie und da, als Ebook für 4,99 € nur bei Amazon.de und Buchner.
Das Cover zeigt die Ebook-Ausgabe, eines meiner ersten Ebooks. Obwohl ich gelesen hatte, daß das Cover (natürlich) ein Hochformat sein müsse, war ich so aufgeregt, daß ich ein Querformat lieferte ;-) Und Amazon Kdp kam damit zurecht, rechnete mit den Fehlern von Anfängern und Laien, zahlte trotzdem höhere Margen als andere - nur wie man ein Inhaltsverzeichnis mit anklickbaren Kapitelüberschriften macht, weiß ich bis heute nicht. Ist ja auch eigentlich mehr bei Sachbüchern wichtig, weniger bei Belletristik.
Aus der Story "Party Time":
Gwen wandte sich an Henry. „Na bitte“, meinte sie glücklich, „das bedeutet, eine unserer Sorgen ist jetzt aus dem Weg. So. Wir können dir hier eine Stellung geben. Du sagtest doch, du seist arbeitslos und pleite, oder etwa nicht?“
Henry war ein bißchen vorsichtig: „Ja, das sagte ich. Aber das bedeutet nicht, daß ich jeden x-beliebigen miesen Job nehme. Ich weiß doch noch überhaupt nichts über diesen Job.“
„Fair genug.“ Gwen hörte sich an, als ob sie ihm auf die Sprünge helfen wollte. „Der Arbeitsplatz ist hier bei uns, und du hast ein Zimmer und alle nötigen Einrichtungen für dich allein, wirst mit Essen und Kleidung versorgt und machst pro Jahr mindestens einen Monat Ferien mit uns. Wie du gehört hast, gab es zwei Jobs, und wir gaben Clarissa die erste Wahl. Warum versuchst du’s nicht einfach?“
Es war verlockend für Henry. Die Mädels schienen schließlich nett genug zu sein, und Clarissa dachte offensichtlich, daß sie auch dann noch nett sein würden, wenn man für sie arbeitete. Er brauchte dringend einen Job, er brauchte einen Platz zum Leben, und das könnte er hier sogar mit einiger neuer Kleidung machen.
„Einverstanden!“ sagte er.
Die Mädchen seufzten alle vor Erleichterung. Gwen sprach für sie alle.
„In Ordnung. Du nimmst ein Bad, wir suchen dir etwas zum Anziehen ‘raus, und dann gehen wir und schauen wir nach deinem Auto. Oh, übrigens - ich hatte Kontakt mit der Kellnergruppe. Dein Geld wird hier ankommen.“
Henry schlug die Bettdecken zurück, schwang die Beine aus dem Bett und griff nach seinem Morgenmantel. Die vielsagenden Blicke der Mädchen auf die Flecken vorne auf seinem Nachthemd bemerkte er nicht, als er in den Morgenmantel schlüpfte und seine Füße in die flauschigen Pantoffeln steckte. Er begab sich ins Bad; sie hatten ihm einen Damenrasierer und eine Tube mit irgendeinem Rasierschaum bereitgelegt.
„Ich wette, du hast nicht gewußt, daß wir für unsere Beine Rasierschaum benutzen müssen.“
Chloe grinste. Sie beobachtete ihn aufmerksam. Er war fest entschlossen, sich nicht abhalten zu lassen. Verbissen fuhr er mit seinen Vorbereitungen fort, bis er schließlich seinen Morgenmantel wieder aufnahm und ins Schlafzimmer zurückging.
„Das hätten wir, Liebling. Dein neues Outfit erwartet dich.“ Sie deutete auf die Kleider.
Henry war schockiert, doch er wußte, daß sie verrückt war. Die Kleider waren Mädchenkleider. Er erkannte einen hochtaillierten Hüftgürtel und einen „Long-Line-BH“ sowie einen weißen Hüftslip. Da waren zarte lohfarbene Strümpfe und ein reizendes blaues, vorne durchgeknöpftes Kleid mit einem dazu passenden Gürtel. Beim Stuhl befand sich auch ein Paar weiße Schuhe mit etwa sechs bis sieben Zentimeter hohen Absätzen.
Er war sich nicht sicher, was er tun sollte. Sicherlich besaßen diese Mädchen doch auch Jeans oder Hosen für ihren persönlichen Gebrauch? Wozu all diese Sachen? Er wußte, es war lächerlich von ihm, erwartet zu haben, Männerkleidung zu bekommen, bis sie das wenige geholt hatten, das er in seinem Wagen hatte, aber...
„Wir mußten unser Bestes tun, was wir tun konnten. Das wird dir passen, und du wirst hübsch aussehen, und wahrscheinlich wird uns niemand auch nur eines zweiten Blickes würdigen. Wenn wir einige unserer anderen Sachen genommen hätten, sähest du auf eine witzige Art sicher viel auffälliger aus.“
Henry war sich sicher, daß sie recht hatte.
Außerdem hatte er eh keine Wahl ... Rein ins Röckchen und auf zur Pflichterfüllung im neuen Job! Dein neues Leben erwartet dich!
Und sonst so?:
Das alte Leben zeigt dieses Luftbild vom alten Europaplatz Tübingen, noch vor dem Umbau und mit der "Papstgaststätte" und und und ... *seufz*:
Ciao vorerst, liebe Leser!
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