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Es werden Posts vom Juni, 2012 angezeigt.

Rumschnibbeln an Jungs endlich verboten!

Endlich mal eine gute Nachricht: Ein Kölner Gericht hat endlich das Herumschnibbeln an Knaben verboten. Erstaunlich, wie viele Leute auf einmal dieses Herumschnibbeln prima finden. Wahrscheinlich dieselben, die das Herumschnibbeln an Mädchen abscheulich finden. Und Jungs sind dann Menschen zweiter Klasse? Die FAZ findet das Urteil jedenfalls prima .

Ermächtigungsgesetz verabschiedet - EUdSSR kommt, Deutschland schafft sich ab ...

Es war fast wie 1933: Zur Behebung der allgemeinen Not schien es der Mehrzahl der Parlamentarier im deutschen Reichstag nötig, die Demokratie mal eben abzuschaffen: Das Budgetrecht, das Königsrecht eines demokratisch gewählten Nationalparlaments, wurde durch die Inthronisierung des (kaum wieder abzuschaffenden) ESM, des »Europäischen Stabilitätsmechanismus«, halb außer Kraft gesetzt. Es ist wahr geworden, was die »Clown Union« auf Youtube unter »Die beiden Erichs nehmen Rache« fabuliert hat: Die Demokratie wird quasi durch die Hintertür abgeschafft, die ganze Macht wird an einen internationalen Rat von Kommissaren delegiert. Es ist wahr, was der CSU-Abgeordnete Gauweiler empört in den Saal rief: »Wie kann das Kontrollgremium Bundestag zustimmen, daß dieser ESM unter Geheimniskrämerei - kein Außenstehender erhält Einblick! - einfach beschließt, daß wir Milliarden zu zahlen haben?« In der Tat ... Und für diese Milliarden gibt es keine Deckelung, denn der ESM (d. h. die Mehrheit der Schul

Felsenstädtchen und Fußballgucker

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»Tut mir leid, Rüdi, mir ist was dazwischengekommen!« sagte die Stimme am Telefon. Schade - so wurde es nichts mit dem üblichen allfreitagabendlichen After-work-Kneipenabend. Aber zu Hause zu bleiben war bei dem schönen Wetter auch keine Alternative. Warum nicht mal den Roller etwas weiter ausfahren? Und so fuhr ich im Abendsonnenschein ins »Felsenstädtchen« Haigerloch: Zwei gewaltige Felsen (auf einem thront die »Oberstadt«, auf dem anderen das Schloß, tief darunter der Marktplatz), der eine im Nordosten, der andere im Südwesten, nötigen hier das Flüßchen Eyach zu einer S-Kurve. Wildromantisch. In einem Felsenkeller haben die Nazis sogar an der Atombombe geforscht.  »Felsenstädtchen Haigerloch«  (Bild: Wikipedia)  Anschließend weiter über Rottenburg nach Tübingen. Roller abstellen am unteren Ende der Schloßsteige. Rein in den »Boulanger« und für eine Karte meines »Kneipen-Quartetts« ein Kölsch (0,2 l) gezischt. Bei einem Pils wären's 0,3 l gewesen oder 0,33 - aber Dinkel

Stuttgarter Sommerspaziergang, 21,1 km

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Die Sonnenbrille werde ich wohl doch nicht brauchen, dachte ich, als ich am Sonntagmorgen um 5.40 Uhr in einen eher grauen Himmel blickte. Seltsam eigentlich – es war doch Sonnenschein und Hitze vorhergesagt ... Nach Wochen regnerischer Kühle war es am Samstag heiß und sonnig geworden, und solches Wetter war auch für den Rennsonntag vorhergesagt. Kühleres, bedecktes Wetter war zum Joggen natürlich besser – aber Flügel würde es mir dennoch nicht verleihen: So verfettet, wenig trainiert und unmotiviert war ich schon lange nicht mehr gewesen. Aber nun war ich angemeldet, nun ging ich auch hin. Um halb sieben klingelte ich in Tübingen-Derendingen bei S., und gemeinsam fuhren wir gen Stuttgart. Ungehindert bogen wir am Charlottenplatz rechts ab und noch mal nach rechts, fuhren durch den Wagenburgtunnel in die Wagenburgstraße, wo wir parkten. Die Innenstadtroute hatten die Macher des Stuttgarter Halbmarathons nämlich nicht aufrechterhalten können, da gab’s natürlich auch keine Sperrung me

Stellt euch vor, alles wäre nur noch Oper und Arie ...

Aus den Bekenntnissen eines Fußballmuffels, vorgetragen in einem Online-Forum: Gegen Sport per se kann nichts gesagt werden. Auch professioneller Sport und Wettkämpfe sind völlig okay. Der Ärger betrifft die übermächtige Präsenz solcher Anlässe. Dieser Imperativ, welcher Zweifel aufkommen läßt, wie sehr wir autonom denkende Wesen sind. Wie ich auch schon notiert habe, bezahlen wir auch mächtig dafür, ohne es zu merken. Ersetzen wir doch mal Tennis- oder Fußballturniere durch Operninszenierungen. Morgen findet die Opernaufführung in der Stadt x statt, und die Besetzung y gibt ihr Bestes. Ein Dutzend Mal am Tag wird bei allen öffenlich-rechtlichen Nachrichtensendern darüber berichtet, wer gerade in der Besetzung war, wie die Aufführung beim Publikum angekommen ist und ob diese Aufführung besser sei als jene mit der Truppe z. Dabei wird nicht versäumt mitzuteilen, wann, wo und wer in den nächsten Tagen anderes aufführt. Spezielle Sendungen werden geschaffen, bei welchen von Insider

Eine Vertreterin wirft das Handtuch ...

Vor Tagen bekam ich eine Mail von einer Vertreterin meines Verlags, d. h. einer Frau, die den Buchhandel beackert, auf daß der meine Produkte kauft. Es war eine traurige Mail - hier Auszüge davon mit Auszügen meiner Antwort: Betreff: Das war wohl nix :-( Hallo Herr Happ, ich habs versucht - aber gerade in Südniedersachsen ist es wohl besonders schwierig. Oder ich hab einfach nicht das Zeug zur Vertreterin :-( +++ Trösten Sie sich, das geht den anderen (von denen ich nichts gehört habe, auch keine Bestellung erhalten habe ...) vermutlich genauso; auch ein früherer Vertreter mußte das Handtuch werfen. Der von Goliath sagte auf der Frankfurter Buchmesse, es würde immer schwieriger, im normalen („Offline“-)Buchhandel zu verkaufen. Einer aus Tirol schrieb mir: „Interessantes Sortiment – aber können Sie sich vorstellen, was der durchschnittliche Tiroler Buchhändler dazu sagt?“ Ja, kann ich *seufz*, und so muß ich wohl weiterhin auf den Online-Buchhandel setzen. „Nimm’s leicht“,

Die Partei der Bevormunder und Reglementierer
(Lesefrüchtchen Teil II)

Rüdiger Stowasser war enttäuscht. »Um 1980, in ihren Anfängen, da schien es so, als könnten die GRÜNEN wirklich das ›ganz andere‹ sein, eine neue, freiheitsliebende, staatsablehnende Bewegung - doch diese Illusion ist jetzt, 10 Jahre später, verflogen«, notierte der Anarchist in seinem Buch »Freiheit pur« (sinngemäß zitiert). Na, und heute erst! Herr Trittin wird von der Bilderberger-Konferenz eingeladen - nun ja, Sarrazin bestätigte ihm in Interviews zu seinem Anti-Euro-Buch ja auch, ziemlich viel von den Euro-Mechanismen verstanden zu haben, er ziehe nur die falschen Schlüsse daraus, nämlich die entgegengesetzen von Sarrazin ... Kürzlich im Autoradio von einem Landesparteitag der Grünen vernommen, dort berate man darüber, wie man eine Dieselsteuererhöhung für Umweltschutzmaßnahmen oder Wärmedämmung verwenden könnte und noch vieles mehr: Es war eine Litanei des Grauens, die Menschen sollten durch Abgaben ausgenommen und durch zahllose Reglementierungen immer weiter gegängelt werden.

Teure Ebooks: 19 % MWSt.
(Lesefrüchte Teil I)

Neulich in der Kneipe: Blättern im Lokalblatt. Offenbar gab's vor kurzem in Tübingen eine Diskussion zum Thema Urheberrecht, Ebooks und alles, was so dazugehört. Dazu dann in dem mir vorliegenden Blatt ein Leserbrief (sinngemäß zitiert): »Es sind gar nicht so sehr die Verlage, die auf mehr Ebooks setzen, die Verlage sind träge und eher konservativ, es ist Amazon.de. Mit Ebooks können die noch mehr Reibach machen, zumal sie ihren Sitz in Luxemburg haben, da werden Ebooks mit 3 % besteuert, und von den deutschen Kunden kassieren sie 19 % Mehrwertsteuer.« Ob das alles so stimmt? Offenbar ja. Die New York Times wies in einem Artikel darauf hin, daß in etlichen europäischen Ländern auf Ebooks nicht der ermäßigte Steuersatz erhoben werde (wie auf papierene Bücher), sondern der normale, also in Deutschland 19 Prozent. Die Unterschiede können sogar noch größer sein, am extremsten in Irland und England: 20 % normaler Mehrwertsteuersatz, null Prozent auf papierene Bücher. Auch der Trick m

Der Energiesparlampen-Hokuspokus

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Allenthalben wird derzeit der Dokumentarfilm »Work hard, play hard« gelobt, der so richtig schön plastisch mit O-Tönen und fast ohne Kommentar zeige, wie doof doch die Karriere- und Erwerbswelt sei. Als wenn wir das nicht schon längst wüßten! Und so ging ich mit Freund D. lieber in »Bulb fiction«, der sich kritisch mit dem Glühbirnenverbot auseinandersetzt. Schon 1924 gab's ein Kartell der Glühlampenhersteller (mit kartonweise vollständig erhaltenem Schriftverkehr), um die Lebensdauer der Glühbirnen künstlich auf 1000 Brennstunden zu begrenzen, obwohl durchaus Glühbirnen mit 5000 Stunden machbar sind. Doch noch mehr verdienen kann man an der giftigen Kompaktleuchtstofflampe, die von den großen Herstellern wie Osram oder Philips durchgedrückt wurde, ein Musterbeispiel von üblem Hinterzimmer-Lobbyismus in Brüssel. Wer sich das mal zu Gemüte führen möchte, dem sei dieser Film empfohlen: Bulb fiction .