27.2.24

Februar-Ultimo I: »Die Lage ist besäufniserregend!«


Ich hatte ja geschworen, nimmer so viel zu politisieren, aber es fällt schwer. In Valencia brannte ein Hochhaus lichterloh, das mit diesen miesen Styroporplatten gedämmt war, Stichwort: Wohnen in der Thermoskanne. In Hürth bei Köln verzichtet die Stadt jetzt darauf, säumige Fernsehgebühren einzutreiben, aber Hürth ist leider (noch) nicht überall. Wenn ich mein Gewerbe "Marterpfahl Verlag" demnächst abmelde, weil eh nix mehr dabei 'rumkommt, kann ich wenigstens diese Fernsehgebühr vermeiden (pro Quartal eine Monatsgebühr extra).

Was noch übrig bleibt, läuft dann als freiberufliche Tätigkeit. 

29 Tage hat der Februar heuer, nicht nur 28, aber es dürfte zum zweiten Mal seit ca. 2010 vorkommen, daß dieser Blog weniger als 1000 Aufrufe im Monat hat. [Es waren 1006. Gerade noch geschafft. Oder war das im März? Nachtrag 19.4.]

Näheres zur aktuellen Verlagsproduktion siehe "Ultimo 2" - folgt gleich ...   

7.2.'24: Meine Oma wäre heute 111 geworden. Zeit, die Plastikblumen auf dem Grab umzuarrangieren ... 

Auch 7.2.: Die neuen Rezensentinnen der SCHLAGZEILEN fangen jetzt an zu gendern, siehe hier. Na, wollen wir mal hoffen, daß das den LeserSTERNinnen genauso gefällt wie den RezensentSTERNinnen ...  

8.2.: Heute im TAGBLATT: Die Liste "Stammtisch unser Huhn / Die Partei" tritt wieder zu den Kommunalwahlen an, mit einigen bekannten Namen. Daß man mich nicht über den Neustart des Huhn-Stammtischs irgendwann 2021/22 unterrichtete, sondern ich das eher so en passant und zufällig erfuhr, ist schon eigenartig; aber vermutlich wäre ich beim "Neuen Huhn" wohl fehl am Platze und nicht sonderlich wohlgelitten ... 

8.2.: Weiberfasnet. Was in Mössingen nur ein laues Lüftchen ist, ist in Horb ein wahrer Wirbelwind: die Fasnet. Die Horber Narrenzunft wird heuer 100, und am heutigen Abend bringen sage und schreibe zwölf Busse zwischen 23 und 3 Uhr die besoffenen Weiber in ihre verschiedenen Ortsteile ... Es gibt sogar eine Faschings-Musikgruppe namens PINK PÄMPERS.

Ich parkte meinen Wagen nach 8 am westlichen Ortsrand Horbs (damit ich anderntags nicht so weit zu gehen brauchte) und schlenderte in meinem orangenen Muselfummel (richtig schön mit Niqab) stadteinwärts. Dröhnend laute Musik aus einigen Lokalen, im Schillerpub sogar aus zwei Quellen - eine Kakophonie, aber nicht ganz so laut. Da blieb ich hängen, dort (er)kannte man mich trotz Niqab. "Sie kommen doch sonst immer mit dem Motorrad, oder?"

Um Mitternacht hatte ich genug getankt (mit Strohhalm) und nahm den 0-Uhr-30-Bus. Mehr hätte es gar nicht sein dürfen ... Bei ausgeschalteten Straßenlampen die steilen Straßen von Rexingen durchwandern ... 

Anderntags einstündiger Spaziergang zum Auto. An einem Strauch hing ein halbwegs guterhaltenes, wenn auch durchnäßtes Portemonnaie mit vier bis fünf Euro in vorwiegend kleinen Münzen, sonst nichts. Und ich dachte, das tränenreiche Auswaschen des leeren Geldbeutels kommt erst an Aschermittwoch ... Zwei halbkaputte Kreditkarten am Straßenrand. 

15.2.'24: Das Schweizer Jazzradio funktioniert mal wieder nicht; überraschend unperfekt für die sonst so perfekte Schweiz. Aber Jazz ist ja auch die improvisierte Musik. Tiranajazz bietet schöne alte Jazz-Schnulzen. Ein deutlicher Fortschritt gegenüber früher, als Radio Tirana, Albanien, nur ideologisches Gesülze verbreitete. 

14.2.'24: Aschermittwoch. Eine Studie ermittelte, daß Männer, die regelmäßig Viagra oder Cialis einnehmen, ein um 18 % vermindertes Risiko haben, an Demenz oder Alzheimer zu erkranken. Wär' ja auch zu blöd, wenn die Alten alle mit 'nem Steifen 'rumliefen und keiner mehr wüßte, wozu der gut ist ... 

24.3.'24 wäre das Datum der Leipziger Buchmesse gewesen, die aber ohne mich stattfinden wird. Der Chef meiner Verlagsauslieferung bedauerte, heuer in Leipzig nur einen kleineren Stand bekommen zu haben, der leider keinen Platz mehr für mich böte. 

Immerhin haben sich meine ETFs so gut entwickelt, daß sie x-mal mehr bringen als der Verlag. Traurig, aber wahr. Ich bin froh, daß ich 2021 mein Haus noch rechtzeitig verkauft habe, bevor Heizungshabeck anfing durchzudrehen - und die FDP wie üblich zu wenig tat (außer wie üblich umzufallen). 

Im November '23 hatte ich, nur halbwegs von einer Grippe genesen, genug Kraft, um meinen geliebten alten Stepkurs zu besuchen, aber anschließend in einem Lokal einen Ohnmachtsanfall, war aber bald wieder munter. Der Wirt hatte den Notarzt gerufen, aber ich weigerte mich, ins Spital mitzufahren. In der Schweiz hatte mich bei einem ähnlichen Vorfall die Fahrt ins Spital und alles 1500 € gekostet, und ich hatte denen auf Google eine schlechte Rezi 'reingedrückt, die eine Rekordzahl an Klicks erreichte (Seespital), und jetzt bekam ich vom (geldgierigen - noch nicht mal für die Blutspende zahlen sie was) Roten Kreuz eine Rechnung über 475 € - die ich aber nicht zahlen werde. Ich hab die nicht bestellt und nicht gebraucht. 

Im Heart Attack Grill in Las Vegas gibt's extrafette, extradicke Burger - bis der Arzt kommt.  

Die schöne Graf-Yoster-Episode "Die Erbschaft" gibt's jetzt wieder in besserer Qualität, siehe hier.

Das Tübinger Arsenal-Programmkino (mit Kneipe) schließt nach 50 Jahren seine Tore; heute (SO 26.2.), als ich nichtsahnend in der Horber Tanke Bockwurst mit Brötchen speiste, lief zum letztenmal nach 13 Jahren der französische "Kultfilm" DIVA (nie gehört!) von 1981: Ein junger Pariser Postbote schneidet auf Audiokassetten verbotenerweise den Gesang einer von ihm verehrten Opernsängerin mit und klaut auch noch ihr Auftrittskleid; die Tonkassette wird mit einer anderen mit belastendem Material über einen Mädchenhändler verwechselt, und daraus entwickelt sich erwartbar Trubel und trouble ... Das lief anscheinend im Arsenal allsonntäglich oder wenigstens alle paar Wochen, und anschließend gab's dann Schampus ... Hätte OB Palmer nicht auf seiner Facebook-Seite drauf aufmerksam gemacht - er war beim "letzten Mal" mit dabei - dann wüßt' ich das gar nicht ... Dabei ist die Stadt Tübingen mit schuld daran, daß es für das Arsenal nimmer weiterging. Siehe hier und hier.

Leipzig wird nix; nun ja - freuen wir uns auf Frankfurt im Herbst (Buchmesse). 

Ciao - bis gleich! Rudi Marterpfahl 

PS: So titelte BILD 1962: 

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Donald und Kamala, die Lovestory :-)

Sind sie nicht süß? Und Klein-Donald erst, der aus dem Bauch herauskommt! So, jetzt muß ich mal gucken, wie ich das aus FB 'runterkrieg...