30.6.24

WO FRAUEN IN DER SCHEISSE SITZEN (Pereira, Dschungelgefängnis)


Frauen, die hier ankommen, im Dschungelgefängnis namens "Esperanza" ("Hoffnung"), können gleich alle Hoffnung fahrenlassen wie einen feuchten Furz, das macht der Kommandant den Neuankömmlingen sofort klar: 


"Nun wird sie einen dreitägigen Hungerstreik in einer lichtlosen Einzelzelle antreten, sobald sie losgebunden wird."

Nämlich so: 

Nachdem man sie bei Sonnenuntergang im Hof losgekettet hatte, waren sie und 6844 – Sandra Moraga, die Brünette, der Magdalena beim Kampf um das Brot einen Zahn ausgeschlagen hatte – von zwei feixenden Wärtern unter der Dusche gesäubert und dann hierher gebracht worden, ins zweite Untergeschoss, wo die Einzelzellen lagen. Wobei die Bezeichnung »Einzelzelle« ein Euphemismus sondergleichen war: Es handelte sich um einen gemauerten Raum von etwa 1,20 Metern Länge, einem Meter Breite und höchstens einem Meter Höhe. Seine komplette Vorderseite bestand aus einem angerosteten und daumendicken Eisengitter, das wie eine Tür geöffnet werden konnte, wenn es nicht mit einem dicken Vorhängeschloss gesichert war, so wie jetzt. Magdalena saß an der Rückwand der Zelle, den kalten Stein in ihrem vom Sonnenbrand schmerzenden Rücken, die Arme leicht abgewinkelt und ausgestreckt, so dass die Handflächen auf dem bloßen Steinboden auflagen. Ihre Füße, ebenfalls ausgestreckt und leicht gespreizt, berührten beinahe die Gittertür. Eiserne Reifen um ihre Hand- und Fußgelenke sowie um ihre schmale Taille und den Hals, die so gut wie keinen Spielraum ließen, hielten sie in dieser Position. Sie war nackt wie alle Gefangenen, die dieser Spezialbehandlung unterzogen wurden. Ihr Po ruhte auf einem kotverschmierten Rost, unter dem sich eine beinahe randvolle Grube befand. Der Gestank – Flores hatte nicht übertrieben – erlaubte es in der Regel nur, durch den Mund zu atmen.
Immerhin hatte ihr der Wärter Suppe eingeflößt, zwar mit viel Wasser verdünnt, aber nach zwei erzwungenen Fasttagen hätte Magdalena auch ein Steak kaum besser schmecken können. Doch bevor Mantilla das Gitter abschloss und davonschlurfte, sagte er etwas, das ihr Herz vor Kälte erstarren ließ.
»Sieh zu, dass du dich etwas erholst. Tejeda kommt später zu dir.«
Tejeda!
Unter den gefangenen Frauen gab es kaum Geheimnisse, was die Wärter und ihre jeweiligen Vorlieben betraf, doch um Pablo Tejeda rankten sich nur Gerüchte, und zwar von der allerschlimmsten Sorte. Der Leutnant, hieß es, habe sich hier unten, am Ende des Korridors, von wo aus kein Laut hinauf ins Erdgeschoss drang, einen speziellen Raum eingerichtet. Magdalena war noch keiner Gefangenen begegnet, die in diesem Raum gewesen war oder es zumindest zugegeben hatte, und niemand schien Genaues zu wissen, aber man munkelte von schrecklichen Dingen, die den Frauen in jenem Raum angetan würden.
Von Tejeda. 

Immerhin: Gewaschen und duftig im Dschungelpuff ... Pereira, Dschungelgefängnis.

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Donald und Kamala, die Lovestory :-)

Sind sie nicht süß? Und Klein-Donald erst, der aus dem Bauch herauskommt! So, jetzt muß ich mal gucken, wie ich das aus FB 'runterkrieg...