18.5.14

Feindliche Busse dringen ein!

Hier die Linie des geplanten Vormarschs!:
Aber der Reihe nach: Wer von Stuttgart aus südwärts fährt, dem stellt sich der westliche Steilabfall der Alb immer imposanter entgegen. Über Tübingen kommt man nach Mössingen, und dann geht's durch Talheim - nomen est omen - und dann steil hinauf durch den Wald, bis sich schließlich 230 Höhenmeter höher der Wald zur Albhochfläche öffnet, einem leicht nach Osten geneigten Hochplateau. Man hat soeben die transkontinentale Wasserscheide Rhein-Donau überquert, eine Gemeindegrenze und eine Landkreisgrenze. Das sind offenbar eine ganze Menge Grenzen, auch in manchen Köpfen. Schlimm genug, daß die Talheimer Steige nach den starkregenbedingten Erdrutschen im letzten Sommer monatelang gesperrt war, was zu weiten Umwegen nötigte - jetzt sind auch noch manche sauer, daß ein Autobus sie passieren soll! Was etliche Melchinger und Salmendinger herbeisehnen, nämlich die unkomplizierte Verbindung Richtung Mössingen und Tübingen - für die Gemeinde Burladingen, zu der Melchingen gehört, wird das offenbar zum Problem. Etliche Offizielle sind sauer, nur weil jetzt vielleicht ein Dutzend Melchinger Kinder lieber in Mössinger Gymnasien geht als in Burladinger Gymnasien, die offenbar weniger voll sind und um ihre Existenz bangen ... »Man hätte das vorher sagen sollen, das mit dem geplanten Bus. Uns einfach vor vollendete Tatsachen zu stellen ist schlechter Stil. Die Verbindung ins Tal runter gefährdet das Zusammenwachsen der Ortsteile Burladingens.«
Meine Güte! Als ob es sich um feindliche eindringende Busse handelte! Bei einer privaten Buslinie würde man sich nur fragen: Lohnt sich's, oder lohnt sich's nicht? Aber Kommunal- und Regionalpolitik muß offenbar aus jedem Bus, aus jedem Dorfladen ein Politikum machen. Man sollte wirklich darüber nachdenken, mehr »öffentliche Aufgaben« zu entstaatlichen, um sie dem Zugriff schwafelnder politischer Bedenkenträger zu entziehen ...

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