4.7.21

Unwetter, nasse Bücher, trockene Tücher - Alltag eines Verlegers

 

Der Bekannte, der hier in der Nähe parkte, hatte nichts zu lachen (Bild: Schwäbisches Tagblatt)

Vor fast einer Woche regnete sich über Nehren ein heftiges Gewitter ab, mit ein bißchen Hagel. In meinem Haus gab's nur zwei feuchte Flecken, und die Bücher waren nicht in Gefahr, aber auf der anderen Straßenseite liefen mehrere Keller voll, und das Nachbarhaus auf der anderen Seite - da sog sich der Kellerteppich mit Wasser voll - und da waren Bücher von mir gelagert; die auf Palette blieben trocken, die anderen nicht. Und dafür zahlt auch nicht meine Hausratversicherung, sondern nur eine »Firmenbesitzversicherung« oder so ähnlich - und die hab ich nicht.

Glück im Unglück: Es waren lauter Ladenhüter, die wären sowieso makuliert worden. Traurig, ca. 3000 Bücher entsorgen zu müssen im Druckwert von 10-15.000 Euro, darunter vielleicht 1000 feuchte und der Rest unbeschädigte - aber in der Masse der über 180.000 verkauften papierenen Bücher des Verlags sind sie relativ unbedeutend ... 

Nach 20 Jahren fällt der Kreissparkasse auf, daß mein Konto nicht mehr nur Privatkonto ist, sondern auch Geschäftskonto (auch bei anderen fällt ihr das auf, z. B. wenn da plötzlich Corona-Hilfen auf dem Konto eingehen), und da macht sie mein Konto zu einem teureren Geschäftskonto und streicht mir den Dispo von 5000 € (bei meiner Kreditkarte hatte ich einen größeren, aber die hab ich mittlerweile auch nimmer). Der Service wird immer mickriger,

Dafür ist mein Hausverkauf mittlerweile in trockenen Tüchern, da bin ich finanziell saniert sozusagen, aber das ist ja kein Trost dafür, daß meine Autoren und ich von der großen Domina Amazon um tausende von Euro beschnitten werden.

Immer noch rund zehnmal so viel Besucher wie sonst hat dieser Blog, und wiederum kommen die meisten aus Frankreich, wer weiß, warum ... ;-) 

Momentan schleppe ich fast jeden Tag schwere Pakete auf die Post oder zu Hermes, und auf einmal bin ich froh darüber, bei den schon längst erschienenen neueren Titeln die Anmeldung bei Libri und VLB bis jetzt vertrödelt zu haben - denn wenn die Titel jetzt schon im vollen Vertrieb wären ...  

Wenn man bei der Post in Mössingen bestimmte Sachen für 1 bis 3 € aufgibt, steht auf der Quittung »Habichtskraut« oder »Buschwindröschen« - nett ... ;-)

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