3 km hohe Websites, Geldklau, Notbremsen, Vatikanbahnhof und die Tübinger Papstgaststätte ...

Der Geldklau geht um! 

Was früher - trotz aller Warnungen - so gut nie ein Problem war, zumindest hier nicht, ist neuerdings eines: das Verschwinden von Geldbriefen. In den letzten Wochen beschwerten sich zwei Leser, sie hätten bei mir brieflich bestellt und dem Brief Geld beigelegt - angekommen bei uns war aber nichts. Also doch lieber überweisen, liebe Leser - so sehr ich auch sonst ein Anhänger des Bargelds bin ...  

Das Elend des modernen Webdesigns

Werfen Sie, verehrter Leser, mal einen Blick auf diese Website: Manndat im August 2006. Mehr als einen Blick braucht man in der Tat nicht darauf zu werfen, alles ist (fast) ohne Scrollen im Blick: ein Leitartikel, ein Dutzend Menüpunkte, fünf Meldungen. Doch anstatt es bei dieser wohltuenden, klaren, aufgeräumten, übersichtlichen Struktur zu belassen, rang man sich nach schier endlosen internen Debatten dazu durch, die Website wie folgt neu zu gestalten: Manndat im Februar 2014. Viel weitläufiger, größere Schrift - und um alles zu sehen, muß man ganz schön weit nach unten scrollen.
»Eigentümlich frei« wandelte sich von einem knappen, vielleicht etwas zu knappen Layout - hier im Januar 2005 - zu einem riesig ausgedehnten heute, ganz so, als bräuchte man für drei Bäume drei Fußballfelder Platz statt eines 10-ar-Gartens; man muß gefühlte drei Kilometer nach unten scrollen, um alles sehen zu können, viel Leerraum, große Schrift - woran erinnert uns das?
Ziemlich auffallend ist es auch bei der Berliner Boulevardzeitung BZ. So sah ihre Website noch im Februar 2014 aus: knapp, kompakt, dennoch nicht überladen, mit nur wenig Scrollen sind Dutzende von Meldungen und Links zu erreichen; der tägliche »Zorn des Gunnar Schupelius«, für mich das Lesenswerteste auf dieser Website überhaupt, ist links ziemlich weit oben. Inzwischen sieht die BZ-Website so aus, eine schier endlose, weitläufig-großschriftige, üppig bebilderte »Tapete«, und zum Schupelius-Zorn muß man erst mal einen Meter weit nach unten scrollen; will man dann darauf klicken, kann es sein, daß einem der Link weghüpft, weil sich oben große Fotos entfalten und das Darunterstehende ruckartig nach unten wegdrücken.
Jaa, die große Schrift, das wirkt auf mich ungefähr so wie Großschriftbücher für Senioren - oder für Leseanfänger. Ja, genauso ist es: Weil heute die ganze Jugend auf das Mäusekino ihrer Smartphones starrt, werden Websites so kreiert, daß alle anderen unter der weiträumigen Gestaltung leiden, denn sonst kann's die »Generation Smartie« nicht lesen - falls sie es überhaupt lesen will ...

Die aktuelle Schupelius-Kolumne befaßt sich übrigens mit dem von der evangelischen Kirche und anderen Links- und Grüngruppen verbreiteten Vorwurf, die Europäer und die Amis seien mit ihrer Politik selbst schuld an den Flüchtlingswellen, die gegenwärtig gen Europa rollen - ein Vorwurf, den Schupelius zurückweist. - Daß die Flüchtlinge durchaus wissen, was sie wollen, und vor allem, was sie nicht wollen, sieht man nicht nur an der Randale an der ungarischen, mazedonischen etc. Grenze oder in Calais, wo Lkw-Fahrer auch schon mit Messern bedroht, die Planen der Wagen aufgeschlitzt wurden o. ä., sondern auch daran, daß ein Flüchtlingszug nach Berlin mit einem Drittel Passagieren weniger ankam als geplant; unterwegs hatten Flüchtlinge mehrfach die Notbremse gezogen, waren aus dem Zug gehüpft und in größeren Gruppen irgendwohin verschwunden, unregistriert, weil sie nicht nach Berlin wollten - hier Näheres. Derweil streiten sich die Balkanstaaten wie die Kesselflicker, weil keiner die Flüchtlinge haben will, sie vielmehr dem anderen zuschieben will. - Über die Islamisierung britischer Schulen berichtet dieser schon etwas ältere ZDF-Filmbericht. - Über Amazon.de und dessen Unwillen, einen neuen Titel zu registrieren, berichtete eigentümlich frei schon vor Jahren.

Was Besinnliches zum Schluß: Der Vatikan-Bahnhof wurde wieder in Betrieb genommen, und da der neue Papst die Sommerresidenz Castel Gandolfo verschmäht - wohnt da jetzt nicht »unser« Papst Benedikt? -, kann man jetzt für pauschal 40 Euro mit einem alten Schnauferl von Zug vom Vatikanbahnhof nach Castel Gandolfo fahren, dort besichtigen und wieder zurückfahren. Näheres hier. Also ich finde ja, der Rentner-Papst Benedikt könnte mit dem Zug über Zürich und Horb nach Tübingen fahren und uns, den Stammtisch Unser Huhn, gleich gegenüber in der Papstgaststätte besuchen. Dann wird die Gaststätte vielleicht doch noch endlich exterritoriales Gebiet, ähnlich wie Castel Gandolfo, und doch noch vor dem Abriß bewahrt. Hier zur Papstgaststätte.

So weit für heute. Schönen Sonntag noch, werte Leser!

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