28.12.10

Staatspleiten überall: Unkraut vergeht DOCH!

Ach ja, es sind schlechte Zeiten: (Drohende) Staatspleiten überall - nicht nur in der dritten Welt, sondern mitten im reichen Europa!
Diesmal droht es einen der kleinsten Staaten der Welt zu erwischen:

In den letzten Jahren pflegte ich auf Fragen nach dem OWK zu antworten: »Unkraut vergeht nicht!« Reichlich vernachlässigt und heruntergekommen wirke das OWK, hatte mir allerdings schon vor Jahren eine private »Domme« aus der Schweiz erzählt. Auch die diversen ... äh ... »Ferien-« bzw. Versklavungsangebote waren immer mehr reduziert worden; zuletzt war gar die Seite mit dem ewigen »Sklaven für Filmaufnahmen gesucht« seit Monaten nicht mehr aktualisiert worden. Und irgendwer hatte mir auch erzählt, daß das OWK verkauft werden solle. Ob ich Näheres darüber wisse. Nö - woher auch?

Offenbar ist es jetzt tatsächlich soweit: »Das Projekt FEMDOM REPUBLIC könnte man vereinfacht auch folgend nennen: »RETTEN WIR DEN OWK« oder investiere in dein Hobby!
Das vorrangige Ziel der neu gegründeten Gesellschaft mit beschränkter Haftung FEMDOM REPUBLIK, s.r.o. (Ltd., GmbH) ist der Abkauf des OWK Schlossareals sowie die Fortsetzung und Entwicklung von Tätigkeiten im Privatstaat der Dominanten Frauen - THE OTHER WORLD KINGDOM. Die Tätigkeit im OWK Areal wurde unterbrochen aus der Grund, dass es die Königin Patricia I. zum Verkauf anbietet. Wir alle, die hier viele angenehme Momente verbracht haben, wollen es nicht wahr haben, dass es den OWK nicht mehr geben soll. Deshalb legen wir ein Projekt vor, dass sowohl ein weiteres Bestehen von OWK, als auch eine große Erweiterung der bisherigen Tätigkeiten sichern soll.«


Zumindest das holprige Deutsch ist geblieben. Nur das OWK wird es bald nimmer geben, wenn nicht gewaltig gespendet wird. Tja - manchmal vergeht Unkraut offenbar doch.

Wissen ist Macht ...

... aber Nichtwissen erleichtert oft das Leben. Das dachte ich mir bei der Lektüre des neuesten Blog-Artikels meines Bestseller-Autors Tomás de Torres. Ich ärgerte mich nur darüber, daß eine gute Rezension des Romans »Sklavenjagd« trotz zweimaligen Einstellens immer noch nicht auf der Amazon-Titelseite erschienen ist, er ärgerte sich über eine Rezension, die den Romanausgang verriet (wußte ich gar nicht, daß das verboten ist), und über den Absturz in den Verkaufsrängen.

Wenn ich da noch an den Sommer 2007 denke! Unaufhaltsam hatte sich »Sex für Fortgeschrittene« bis auf Rang 20 vorgearbeitet. »Weiter nach oben geht's wahrscheinlich nicht«, schrieb mir sein Autor Arne Hoffmann. »Vor uns sind zweimal Hape Kerkeling - ›Ich bin dann mal weg‹ - und dreimal Harry Potter. Den Papst müßten wir auch noch aus dem Weg räumen.« (Ratzingers Jesusbuch war gerade erschienen.) Dennoch schaffte es »Sex für Fortgeschrittene« bis auf Rang 5 - und dann kam der Absturz. Amazon.de fummelte mal wieder an seiner Software herum, nahm »Sex für Fortgeschrittene« aus der Bestsellerliste heraus, verweigerte jegliche nähere Auskunft. Das seien Betriebsgeheimnisse, hieß es - und wir konnten noch von Glück reden, daß wir einige Telefonnummern und Adressen kannten. Schauen Sie mal ins nichtssagende Impressum von Amazon.de, lieber Leser: Die verschanzen sich hinter Blabla wie die Insassen von Kafkas »Schloß«. Über die Suchfunktion war »Sex für Fortgeschrittene« weiterhin auffindbar, aber der dort angegebene Verkaufsrang (z. B. »62«) stimmte nicht mit der Bestsellerliste überein, denn dort war auf Nr. 62 ein anderer Titel angegeben. Als Amazon.de seinen technischen Kram endlich auf die Reihe gebracht hatte, war »Sex f. F.« erst mal im Eimer - von 3000 Stück, die Libri noch während des Booms bestellt hatte, wurden 1000 retourniert, die ich bei mir im Korridor aufstapelte, um mich davor selbst zu knipsen - ein Bild, das ich leider nicht eingescannt habe, sonst könnte ich es hier zeigen. Im ersten Halbjahr hatte ich über 10.000 Stück verkauft, im zweiten 26!

Daß Autoren sich nicht gegen Kritik verteidigen sollen, lese ich auch zum ersten Mal. Es hätte mich aber auch nicht davon abgehalten, »Entführt« gegen den Vorwurf überzogener Preise zu verteidigen. Bei Kleinauflagen muß man anders kalkulieren, als es die Großverlage tun können.

Ein weiteres Ärgernis sind die Ein-Sterne-Verrisse von Konkurrenten und Neidern, die einem das Geschäft vermiesen wollen.

Das alles wäre nicht allzu tragisch, wäre Amazon.de einer unter einem Dutzend gleich bedeutender Online-Anbieter. Aber da Amazon ein halber Monopolist ist - leider weiß ich selbst auch nicht, wie viel ich über Amazon.de verkaufe, ich liefere nicht direkt an Amazon.de - fühlt man sich ausgeliefert, und man ist es auch.

23.12.10

Vorweihnachtlicher Streß?

Im Sommer sind meine beiden Blogs mit einer Statistikfunktion beglückt worden; da kann ich ablesen, wie viele Leute mein Blog besucht haben, aus welchen Ländern die kamen usw. Ist oft ganz lustig. Meistens besuchten so 20 bis 40 Leute pro Tag mein Blog. Im September/Oktober gab es dann einen ersten Höhepunkt vor der Frankfurter Buchmesse, als ich auf gutbesuchten SM-Websites für meinen Storywettbewerb warb - bis zu ca. 140 Besucher pro Tag. Eine Geschichte geschrieben hat dennoch keiner von denen.
Danach dümpelte mein Blog wieder so rum - 21 Besucher am 8.12.2010.

Doch plötzlich schossen die Zugriffszahlen in die Höhe wie die Alpengipfel dem herannahenden Porschefahrer. Nanu!? Ob's daran liegt, daß ich einen Artikel »Jodeln wie ein Muezzin« geschrieben habe? Haben islamfeindliche Kreise mein Blog entdeckt?

291 Leser hatten in der angeblich so stressigen Vorweihnachtszeit die Muße, in meinem Blog rumzuhängen. Und ich hatte Zeit, heute abend einen Artikel wie diesen hier zu schreiben.
Frohes Fest, liebe Leser, und ein gesegnetes neues Jahr!

15 Kisten »Sex für Fortgeschrittene«

Kürzlich wurde ich von einer Spedition angemailt: »Wir haben hier zehn bis 15 Kisten ›Sex für Fortgeschrittene‹ und können die nicht zuordnen. Dürfen wir sie verschenken, oder holen Sie sie ab?«

Verschenken? 500 bis 700 Stück? Nein.

»Dann geben Sie bitte eine Adresse an. Haben Sie eine Laderampe für Paletten und Hubwagen?« Nein.

Seltsam. Da taucht vor Weihnachten eine Palette Bücher auf im Druckwert von mehreren tausend Euro, und keiner weiß, für wen die bestimmt waren, ich nicht, die Spedition nicht - die Druckerei hat noch nicht mal den Namen der Spedition gehört. Schöne Bescherung ;-)

17.12.10

Nachtrag Weihnachtsmarktbummel

Was mir auch noch auffiel: die Grüppchen von Rauchern, die vor etlichen Lokalen in der Kälte standen, sich brav und gehorsam der Anti-Raucher-Treibjagd beugten und zum Rauchen rausgingen aus dem (hoffentlich) gemütlich geheizten Lokal.

Was mir in letzter Zeit in dem Zusammenhang auch auffällt: Früher fanden viele überhaupt nichts dabei, stundenlang in verqualmten Kneipen zu sitzen und anderntags denselben Pullover noch mal anzuziehen, jetzt sind viele sehr etepetete geworden. »Das stinkt ja so widerlich nach Rauch!« meckern sie, wenn ihre Sachen nur mal ein Viertelstündchen in verrauchter Luft waren. Die Prinzessin auf der Erbse, Anti-Rauch-Ausführung sozusagen. Fällt schon in Ohnmacht, wenn sich am anderen Ende eines turnhallengroßen Saals einer eine anzündet ...

Nachtrag 2: Was ebenso penetrant auffällt, ist die wachsende Zahl der Handyläden in der Altstadt :-(

16.12.10

Weihnachtsfreuden - »von der lieben Mami«!

Letzten Samstag war ich soweit, daß ich mich in Winterfreuden stürzte: Kalte Füße und beschlagene Scheiben, dreckiger Schneematsch auf dem Boden, muffige, nasse Mäntel in überfüllten Zügen - auf zum Tübinger Weihnachtsmarkt, diesmal nicht mit dem Auto.
Mein Kumpel D. kam aber mit dem Auto - und brauchte eine halbe Stunde länger als geplant, weil er keinen Parkplatz fand.
Ich erwartete ihn in der Lobby der Kreissparkasse. Irgend jemand hatte vor zwei Monaten einen Kontoauszug verloren, ich las ihn mit Interesse: »263 Euro: Kindesunterhalt von der lieben Mami; 400 Euro: Extra von der lieben Mami.« Sieh an, es müssen also nicht immer Männer von Frauen geschröpft werden, es geht auch andersrum! In gehobener Stimmung begab ich mich mit Freund D. in den glühweingeschwängerten Tübinger Weihnachtsmarkttrubel, bis hin zu der Kneipe »Hades« mit ihrem »Ausgang für Zechpreller«, einer dunklen, telefonzellengroßen Sackgasse.-
Diesen Mittwoch nun letzter Abend des Steptanzkurses für dieses Jahr. Nach dem Kurs gehen wir noch ins »Lomo«, eine Cocktailbar, in der man auch mexikanisch essen kann und in der ich mich mit meinem Assistenten und Freund D. (demselben wie vom Weihnachtsmarkt) jeden Freitagabend zur »After-work-party« treffe. Herrliche Fajitas, herrlicher Planter's Punch. Aber anschließend bleibe ich beim Herausfahren aus der Seitengasse, in der ich gratis parkte, stecken und rutsche fast in Querlage, nur weil es leicht bergauf geht. Ganz vorsichtig schaffte ich es 200 Meter weit rückwärts heraus ...
Da hofft man nun auf den Klimawandel und einen milden Winter, und alles bleibt in Glatteis und wildem Schneetreiben stecken. Mit Müh und Not kam ich auf meinen Sommerreifen wieder nach Hause.
Dort sah ich einen Krimi, der sich zur Hälfte nur darum drehte, mit Hilfe irgendwelcher Handynutzungstabellen einen Bösewicht zu überführen, mindestens aber Menschen zu überwachen. Und wieder einmal nahm ich mir vor, niemals mehr ein Handy zu kaufen ;-)

Falls wir uns vorher nicht mehr lesen: Ich wünsche allen Lesern und MARTERPFAHL-Freunden frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr!

9.12.10

Jodeln wie ein Muezzin?

Aus allen Wolken fiel ein Grazer, der neben einer Moschee wohnt und beim Rasenmähen seiner Fröhlichkeit einfach durch Jodeln Ausdruck verleihen wollte. Die Moslems fanden das gar nicht schön, sahen darin vielmehr ein verächtliches Nachäffen des Muezzins, und das angerufene Gericht kam zu derselben Ansicht. 800 Euro Strafe.

»Schieß den Muezzin!« - ein Online-Spiel der steirischen FPÖ. Auch dagegen läuft jetzt ein Prozeß.

»Die Arroganz der Lektorinnen« ...

... beklagt mein Bestsellerautor Tomás de Torres in seinem brandneuen Blog:

Unerträglich!

Der Buchhandel ist - bis auf einige belanglose Kapitalgeber und Chefs ;-) - fest in Frauenhand, und da kann dann schon mal das passieren, was meinem Autor Arne Hoffmann auf Verlagssuche für sein feminismuskritisches Buch »Sind Frauen bessere Menschen?« passierte: »Tut mir leid, meine Lektorinnen weigern sich einfach, dieses Buch auch nur zu lesen!« - so ein hilfloser Chef. Ein Glück, daß es auch noch andere gibt - solche wie mich zum Beispiel ... :-)

Stellen Sie sich darin einfach zwei Möpse vor und darüber ein arrogant erhobenes Näschen, und schon haben Sie eine Lektorin.

Kuschelpädagogik zum Nikolaustag ...

... ist völlig unangebracht. Das gilt nicht nur für den christlichen Teil der Welt:

Rohrstockzüchtigung einer Frau in Banda Aceh, Indonesien, gemäß der Scharia.

An sich wollte ich hier schöne Bilder zum Anti-Kuschelpädagogik-Knecht-Ruprecht-Thema hier bringen: Was man mit unartigen Kindern so macht. Ein Schnuller mit einer »Kirsche« aus einem Kaktus. Eine Rutsche, die am unteren Ende wie ein Reibeisen ausgestattet ist. Und so weiter. »I love it!« schrieb mir der Freund, der mir das mailte, darunter. Aber leider verdient mein Rechner mittlerweile selbst eine Züchtigung - oder sein Hersteller. Wieso kriegen es die PC-Hersteller nicht fertig, daß die PCs wenigstens fünf Jahre ohne Zicken laufen? Meiner, kaum zwei Jahre jung, muß jetzt schon wieder in die Werkstatt, aus der er gerade gekommen ist, und die alte Mail mit den erwähnten schönen Bildern ist wahrscheinlich futsch, zumindest finde ich sie nimmer ... (Deswegen auch das verspätete Posting: Ich war eine Woche lang offline ...)

Neues Blogdesign

Hallo Freunde - tut mir leid, daß ich schon wieder damit ankomme. Andere lassen ihr Blogdesign 20 Jahre lang gleich. Hätt' ich vielleich...