18.8.09

Verleger, Vorbild, Tausendsassa: Johann Friedrich Cotta

Er wollte mit Ballons Flugapparate konstruieren, mit denen man Bomben über Napoleons Armeen werfen könnte. Leider funktionierte es nicht. Er stritt auf dem Wiener Kongreß 1814 und anderswo für die Rechte des Buchhandels, für Copyright und anständige Autorenhonorare. Er war Landtagsabgeordneter in Stuttgart und förderte - gegen den erbitterten Widerstand der Schifferzünfte - die Dampfschiffahrt auf dem Bodensee, er baute ein Kapuzinerkloster zu einem Luxushotel um und und und: Der Tübinger Verleger Johann Friedrich Cotta.

Heruntergewirtschaftet war der Familienverlag, als er ihn erbte; als er starb, war Cotta DER deutsche Klassikerverlag schlechthin. Selbst das Rennen um Goethe gewann er; der, im Alter zickig, primadonnenhaft, starallürig geworden, hatte seine Gesamtausgabe regelrecht unter drei Dutzend deutschen Verlegern versteigert. Sieger: Cotta.


Das Stadtmuseum Tübingen widmet ihm eine Ausstellung bis zum 6. September. Der Katalog soll hervorragend sein :-)

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